Die Stadtgarde Opladen feierte unter ihren Vereinsfarben blau und gelb in Bergisch Neukirchen.
Stadtgarde OpladenFarbenfroh und jeck gefeiert
„Wir sind eine Tradition, die weitergegeben werden muss“, sagt Beate Schaaf. Nach der jecken Mädchensitzung feierte die Stadtgarde Opladen am Samstag ihre große Gardesitzung in der ausverkauften Stadthalle Bergisch Neukirchen. Pünktlich dazu waren die Kinder- und Jugendtanzkorps zurück – mit Beginn der Pandemie hatten diese ihr Training einstellen müssen, blickt die Schriftführerin der Gesellschaft zurück.
Schaaf ist mitverantwortlich für das Programm der Sitzung, da die Position des Literaten seit dem plötzlichen Tod von Walter Kern vorerst unbesetzt bleibe. „Die Jecken können sich auf eine Sitzung freuen, ganz wie sie das von uns gewohnt sind“, so Schaaf, „ein Fest, auf dem mit Freude und Frohsinn unser rheinisches Brauchtum gepflegt wird.“
Nachwuchswerbung über Tanzkorps
Die Kinder- und Jugendtanzkorps hätten seit 1996 bis zum Lockdown getanzt. „Dann war es schwer, die Jugendlichen noch zusammenzuhalten“, erklärt Schatzmeister Gerd Wuttke. „Umso froher können wir sein, dass sich jetzt die Gruppe wieder zusammengefunden hat und weiter getanzt wird.“ Er sieht in diesen Tanzkorps den Schlüssel dazu, junge Menschen an das Karnevalstreiben heranzuführen.
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Der Programmablauf habe schon vor der Pandemie gestanden, berichtet Wuttke: „Wir haben nur darauf gewartet ihn endlich umsetzen zu können, es geht nahtlos weiter.“ Und an den Stellen, wo Künstlerinnen und Künstler ausgefallen sind, sei schnell guter Ersatz eingesprungen. Ganz kurzfristig zum Beispiel Annemie Krawtschak, die mit einem Comedy-Auftritt über einen Campingplatz für Stimmung sorgt. Auf dem könne man eine „Kuhwanderung“ für 90 Euro buchen: „Dafür bekommt man eine Kuh an einer Leine und kann damit Wandern gehen.“ Camper Jörg komme immer mit dem Dienstwagen zum Campen – er ist Bestatter: „Warum will denn keiner mitfahren? Andere sterben dafür.“ Krawtschak zeigt, dass flache Pointen wohl manchmal am wirkungsvollsten sind.
Man könnte im ersten Moment denken, dass die Sitzung eine Haltung zum Krieg in der Ukraine beziehen möchte: Nicht nur um die bützenden Eheleute Sonja und Holger Halacz, die hier zu Gast sind, ist alles in den ukrainischen Landesfarben, auf den Tischen stehen etliche zum Verwechseln ähnliche Flaggen. Dies sei aber purer Zufall, gibt Schaaf an: „Die Vereinsfarben blo un gold wurden vor siebzig Jahren dem fünften Garderegiment Spandau entnommen, es war also schon immer so.“
„Alles ein tolles Programm“, finden Sabine und Michael Beier – sie gehen als Ernie und Bert und genießen besonders den Bauchredner-Auftritt von „Klaus und Willi“. Bernd Stelter überzeugt mit einem Karnevalsauftritt par excellence Dana Kuckelsberg und Maria Rubque: „Wir sind so froh, dazu schunkeln zu können!“
Wuttke erläutert, dass die Stadtgarde in der Pandemiezeit ganz schön gelitten habe: Der Mitgliederstand sei glücklicherweise fast gleich geblieben, aber es gab „große finanzielle Einbußen, durch die ausgefallenen Sitzungen.“ Daher sei es ihm ein besonders Anliegen, verdiente Mitglieder für Treue und Engagement zu ehren. Schaaf hat ein ideelles Highlight: „Das Glitzern meines Kostüms steht für die Freude daran, dass Alt und Jung endlich wieder zusammen Karneval feiern können.“