Brief nach KölnLeverkusen bringt sich als Fluchtpunkt für die DEVK in Stellung
Leverkusen – Auf den Anruf von Bernd Zens hat Markus Märtens nicht gewartet. Nachdem der Wirtschaftsförderer im „Kölner Stadt-Anzeiger“ gelesen hatte, dass sich der DEVK-Chef auch andere Standorte für die neue Hauptverwaltung vorstellen kann und neben Monheim, Hürth und Bonn auch Leverkusen erwähnte, hat Märtens sich an den Rechner gesetzt und der Eisenbahner-Versicherung eine Mail geschrieben.
Mit dem größten Vergnügen würde Leverkusen das Großunternehmen mit seinen 1600 Beschäftigten allein in der Hauptverwaltung aufnehmen, wenn sich dessen Pläne in Köln zerschlagen sollten. Dort ist gerade ein Streit mit der Stadtverwaltung eskaliert, die sich nun doch nicht mit der Idee anfreunden kann, die bestehende, recht flach gebaute DEVK-Hauptverwaltung am Rhein durch ein Hochhaus zu ersetzen, das mit 145 Metern gerade mal zwei Meter niedriger ist als das nahe Axa-Hochhaus.
Mit dem Höhen-Wettbewerb der Versicherer haben die Kölner Stadtplaner ein Problem. Das soll nun irgendwie durch ein verändertes Hochhaus-Konzept gelöst werden – aber der DEVK-Chef verliert nach drei Jahren ergebnisloser Diskussionen mit der dortigen Stadtverwaltung gerade die Geduld.
Um Details geht es noch nicht
Für WfL-Chef Märtens ist „selbstverständlich, dass wir bereit stehen, wenn wir genannt werden“, sagte er auf Anfrage. Das habe er dem Versicherer verdeutlicht, ohne ins Detail zu gehen. Ob Leverkusen zehn Jahre nach dem Abbruch der Bayer-Zentrale aus den 1960er Jahren wieder ein Hochhaus bekommen könnte, sei noch nicht Thema gewesen, betonte Märtens. Rückendeckung aus dem Baudezernat gebe es auch noch nicht, ergänzte auf Anfrage Julia Trick, Sprecherin im Rathaus.
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In Frage käme als DEVK-Standort sicherlich am ehesten Wiesdorf, das nicht weit weg liegt vom heutigen Standort des Versicherers an der Zoobrücke. Zum Beispiel die Südkante gegenüber des Chempark. Oder über die nach wie vor nicht begonnene Bebauung des Postgeländes gegenüber dem Bahnhof würde noch einmal grundsätzlich überdacht.
Problem Seveso-Richtlinie
Dort müsste die DEVK sich allerdings an die Vorgaben der Seveso-II-Richtlinie halten, was die angedachte Einrichtung eines Kindergartens erschweren könnte. Gastronomie, Handel oder ein Fitness-Studio wären nicht machbar – da müsste man bei der Versicherung auf jeden Fall Abstriche machen. Aber das wäre alles noch zu klären – ihm sei es darum gegangen, schnell auf die Offerte aus Köln zu reagieren, so Märtens.