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Leverkusener TrampelpfadeDie Stadt wurde fürs Auto gebaut, Fußgänger suchen ihre Wege

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Hier fahren nicht nur viele Radfahrer lang, auch Fußgänger nutzen den Pfad an der Wupper zwischen der Kastanienallee und dem Tierheim.

Leverkusen – Regelmäßige Fußgänger kennen in Leverkusen das Problem mit Umwegen, weil ein Fußweg an der Straße fehlt, ein Zugang zu einer Siedlung nicht vorhanden ist oder ein Gebüsch genau dort gepflanzt wurde, wo man am schnellsten in die Stadt kommen könnte. Leverkusen wurde fürs Auto geplant. Die Fußgänger hat man oft vergessen.

Sie müssen auf Bürgersteigen entlang der Autostraßen manchmal weite Umwege gehen, dabei sind gerade sie auf kurze Wege angewiesen – und sie brauchen nur sehr wenig Verkehrsraum, eine Schneise von einigen zehn Zentimetern reicht ihnen.

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Eine Abkürzung am Rhein.

Hinzu kommt: Oft sind es Kinder und alte Menschen, die sich gegängelt fühlen, weil die Experten beim Planen nur ans Auto gedacht haben.

Ein kleiner Akt zivilen Ungehorsams

Also gehen die Fußgänger Abkürzungen. Trampelpfade – man verlässt die zugewiesenen Wege, ein kleiner Akt zivilen Ungehorsams. Dort, wo es geht, wo keine Mauer oder andere ernsthafte Hindernisse stehen, erzeugen Fußgänger Trampelpfade. Zum Beispiel am Moosweg, zwischen dem Bahnhof Schlebusch und dem Finanzamt, wo sich ein schöner scharfer Abkürzungspfad gebildet hat.

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Schlangenhecke: Ein Pfad führt über die Bahnstrecke.

Ein Gewerbegebiet wie der Innovationspark ist Auto-Land. Vielleicht hat man, abgesehen von Bürgersteigen, einfach nicht an Fußgänger gedacht. Manchmal sind anscheinend Besitzverhältnisse die Ursache, dass ein stark ausgetretener Pfad nicht zu einem offiziellen Fußweg umgebaut wird. Ist ein Stück Wiese privat, könnte die Stadt auch dann nicht einfach aktiv werden, selbst wenn sie es wollte.

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Platt getretenes Gestrüpp zwischen Klinikum und Parkplatz Auermühle.

Vielleicht ist das der Grund, weshalb am Willy-Brandt-Ring gegenüber der Aral-Tankstelle eine von mindestens Dutzenden Fußgängern und Radfahrern täglich ausgetretene und ausgefahrene steile, halsbrecherische Abkürzungsabfahrt hinunter zur Siedlung an der Karl-Krekeler-Straße noch nicht als offizieller Weg ausgebaut wurde.

Es geht noch gefährlicher

Aber es geht noch gefährlicher: Die Güterzugstrecke, die das Gewerbegebiet Fixheide und Küppersteg trennt, ist für geländegängige Fußgänger kein Hindernis. Das verbotene Überschreiten in Höhe der Straße Schlangenhecke erspart Furchtlosen allerdings kilometerlange Wege. Die Bahn kennt die Stelle und hat mit einem Warnschild reagiert, das so alt ist, dass man es kaum lesen kann und das im Schotter liegt: "Überschreiten der Gleise für Unbefugte verboten". Natürlich hält das niemanden ab.

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Selbst stacheliges Gestrüpp hat keine Chance gegen Fußgängerinnen und zu Fuß Gehende.

Auch die gewachsene Stadt Opladen kennt wilde Wege. Für den Ausbau der immer schon genutzten Fuß- und Rad-Spur an der Wupper zwischen der Kastanienallee und dem Tierheim kämpft der Radfahrer-Verein Balkantrasse seit langem vergeblich. Zu viel Gift soll am Ufer im Boden sein, da will die Stadtverwaltung lieber nicht rangehen.

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Eine viel genutzte Abkürzung an der Karl-Krekeler-Straße.

Planer von Parkplätzen denken anscheinend vorwiegend ans Auto und vergessen manchmal, dass man parkt, um dann den Weg zu Fuß fortzusetzen. Die getrampelten Pfade durchs Begleitgrün am Rande der Parkplätze sind zahlreich. Weil andernfalls lange Umwege drohen, schlagen sich manche gar durch dichte hohe Hecken wie am Bayer-Parkplatz an der B 8.

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Ein besonders schönes Beispiel für die Gängelei von Freunden kurzer Wege zeigt sich ausgerechnet an einem Altenheim in Leichlingen. Dort will man Unbefugte partout von der Abkürzung abhalten und hat dort sogar einen kleinen, zwei Meter breiten Zaun aufgestellt, mit dem man hofft, das Durchschreiten des ziemlich kratzigen Gestrüpps verhindern zu können.