Am Donnerstag war es ein kurzes, aber sehr heftiges Gewitter, am Freitag hat es hingegen trotz Wetterwarnung nur geregnet: Aktuell ist die Wetterlage sehr wechselhaft. Auch am Montag können laut Deutschem Wetterdienst schwere Gewitter übers Rheinland hinwegziehen. Etwa ab dem Mittag könnten von Südwesten teils kräftige Gewitter aufziehen, heißt es. Dabei müsse mit Starkregen zwischen 20 und 35 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit gerechnet werden. Weitere Begleiterscheinungen seien größerer Hagel um drei Zentimeter sowie schwere Sturmböen bis orkanartige Böen zwischen 95 und 110 Kilometern pro Stunde. Im Abendverlauf sollen die Gewitter den Prognosen zufolge allmählich nordostwärts abziehen.
Nach dem Gewitterband kühlt es ab, laut Vorhersagen soll es in den kommenden Tagen in Leverkusen 19 bis 22 Grad warm werden, Richtung Wochenende sagen die Modelle sogar Temperaturen von lediglich 14 bis 18 Grad vorher.
Die Lage in Leverkusen bleibt entspannt, bislang sind die schweren Gewitter ausgeblieben. Noch gilt bis 20 Uhr die amtliche Warnung des Deutschen Wetterdienstes vor Sturmböen. Aktuell scheint es aber, als würden die Gewitterbänder Leverkusen verschonen.
Pegelstände noch sehr niedrig
Die Pegelstände von Wupper und Dhünn:
In Leverkusen-Opladen erreicht die Wupper aktuell eine Höhe von 1,30 Meter, Tendenz steigend. Aufgrund des Gewitters am Donnerstag sei der Pegelstand bereits „minimal“ angestiegen, wie der Wupperverband schreibt, dann aber wieder zurückgegangen. Der mittlere Wasserstand liegt bei der Wupper bei knapp 90 Zentimetern, Werte für ein mittleres Hochwasser liegen bei 2,70 Meter. Zum Vergleich: Am 15. Juli, dem Tag des Hochwassers, lag der Pegelstand der Wupper bei 4,55 Meter.
In Leverkusen-Manfort ist die Dhünn aktuell 29,30 Zentimeter hoch, Tendenz sinkend. Der Mittelwert liegt laut Wupperverband bei knapp 40 Zentimetern, bei einem mittleren Hochwasser liegt der Wert bei 1,60 Meter. Bei der Flut wurde in Manfort ein Pegelstand der Dhünn von 3,87 Meter gemessen. Stand der aktuellen Werte ist laut Wupperverband um 13.50 Uhr.
Schulen schließen um 11.30 Uhr
Aufgrund der Unwetterwarnungen durch den Deutschen Wetterdienst hat die Kölner Bezirksregierung verfügt, dass Schulen in Leverkusen und dem Rest der Region Schülerinnen und Schüler am Freitag spätestens ab 11.30 Uhr ins Wochenende schicken. Das Unwetter lasse einen geordnete Unterrichtsbetrieb in Präsenz ohne eine Gefährdung der Kinder und Jugendlichen in Teilen des Regierungsbezirks nicht weiter zu, teilt die Stadt Leverkusen mit.
Ausgenommen seien allerdings schriftliche Nachschreibprüfungen im Abitur sowie Prüfungen in den Berufskollegs.
Insgesamt elf Einsätze für die Feuerwehr
Acht sturmbedingte Einsätze wie vollgelaufene Keller und umgeknickte Bäume meldet die Feuerwehr für den Donnerstag. Neben zwei Einsätzen durch ausgelöste Brandmelder und dem Dachstuhlbrand in Küppersteg mussten Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr in Leverkusen insgesamt elf Mal ausrücken.
Auch für den Freitag sind für Leverkusen und das ganze Rheinland vom Deutschen Wetterdienst schwere Gewitter mit Sturmböen angekündigt. Die Böen könnten Windgeschwindigkeiten von 80 und 100 Kilometern pro Stunde – lokal sogar auch Orkanböen um 120 Kilometern pro Stunde – erreichen, heißt es. Örtlich sei auch größerer Hagel über zwei Zentimeter möglich. Der DWD spricht von einer „verbreitet sehr schweren Unwetterlage mit gebietsweise massiven Auswirkungen“.
Dachstuhl fängt Feuer
In Leverkusen-Küppersteg ist der Dachstuhl eines Einfamilienhauses in der Straße Ratherkämp nach einem Blitzeinschlag in Brand geraten. Im Stadtteil ziehen dicke Rauchwolken in die Luft. Verletzt wurde niemand, die Bewohner konnten sich aus dem Haus retten. Nachbarn berichteten, sie hätten den Blitzeinschlag beobachtet. Die Bewohner selbst wurden von den Nachbarn herausgeklingelt, die Rauch am Dachstuhl gesehen hatten. Die Bewohner, einer Frau und ein Mann, sind unversehrt. Rauchschwaden zogen durch die so genannte Schleswig-Holstein-Siedlung und über die Autobahn 3.
Der Mann berichtete, er habe gerade fern gesehen, als es knallte. Nicht einmal der Fernseher sei durch den Einschlag ausgegangen. Die Frau wurde durch den extrem lauten Knall aufgeschreckt. Anschließend, sagte sie, habe es ein knisterndes Geräusch an den Wänden gegeben, so ähnlich, wie wenn der Putz rieselt. Die Feuerwehr versuchte ebenfalls, die benachbarte Doppelhaushälfte zu schützen. Zwischenzeitlich musste der Einsatz mit der Drehleiter aufgrund des Gewitters, Gefahr durch Blitzschlag, unterbrochen werden, teilt die Feuerwehr mit.
Sie war noch bis in die späten Abendstunden vor Ort, heißt es. Vor Ort waren Kräfte beider Wachen der Berufsfeuerwehr, die Einheiten Wiesdorf, Bürrig und Steinbüchel der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Rettungsdienst mit insgesamt 53 Einsatzkräften im Einsatz, schreibt die Feuerwehr.