Eine drohende Hochwasserkatastrophe am Niederrhein hat auch Feuerwehrleuten aus Leverkusen, Leichlingen und Burscheid einen Nachteinsatz beschert: Am Samstag ereilte sie kurz vor 2 Uhr ein Notruf aus dem Kreis Wesel. Dort wurde nach tagelangem Starkregen und Überflutungen ein Dammbruch am Flüsschen Issel befürchtet. In der Nacht alarmierte die Bezirksregierung Köln daher den für den Katastrophenschutz zuständigen Bereitschaftsverband 5, der dem Großaufgebot in Hamminkeln zusätzlich zu Hilfe eilen sollte.
Einheiten aus Leverkusen, dem Rheinisch-Bergischen und Oberbergischen Kreis rückten aus und wurden mit ihren Fahrzeugen auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks Leverkusen An der Schlangenhecke in der Fixheide zu einem Konvoi zusammengestellt.
Die Freiwillige Feuerwehr Leichlingen stellte ihren Einsatzleitwagen mit vier Mann Besatzung ab. Aus Leverkusen wurden Kräfte der Löschzüge Rheindorf, Schlebusch und Lützenkirchen der Freiwilligen Feuerwehr, der Malteser Hilfsdienst und Führungskräfte der Berufsfeuerwehr alarmiert.
Entwarnung am frühen Morgen
Doch im letzten Moment gab es für die Helfer am frühen Morgen Entwarnung. Ein Vorauskommando war um 4.10 Uhr Richtung Hamminkeln gestartet. Um 5.37 Uhr meldete die Vorhut zurück, dass die abmarschbereite Bereitschaft nicht mehr ausrücken musste, weil sich die Lage am Deich entspannt hatte, der Pegel wieder langsam sinke und die überörtlichen Kräfte nicht mehr benötigt würden.
Schon seit Freitag waren mehrere Hundert Helfer aus halb Nordrhein-Westfalen, aus Krefeld, Mönchengladbach, dem Kreis Viersen und dem Ruhrgebiet an der bedrohlich angeschwollenen Issel pausenlos im Einsatz. Sie stabilisierten den durchnässten Deich mit Tausenden Sandsäcken und pumpten die Wassermassen ab. Auch eine unterspülte Bahnstrecke und eine Bundesstraße mussten gesperrt werden. (hgb)