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Detailierte Laserscan-DatenWiehl arbeitet an seinem Starkregen-Risikomanagement

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Bielstein im Mai 2001: Starkeregen setzte nicht nur hier Straßen und Häuser unter Wasser.

Wiehl – Es ist ein brisantes Dokument, das am Donnerstag im Wiehler Bauausschuss vorgestellt wurde. Wohl auch deshalb hat die Stadt Wiehl noch nicht festgelegt, wie sie die Öffentlichkeit darüber informiert. Die Rede ist von der Starkregenrisikokarte. Auf ihr lässt sich parzellengenau ablesen, wo Überschwemmungen drohen, wenn es längere Zeit wie aus Kübeln schüttet – Starkregenereignis, wie das im Amtsdeutsch heißt.

Karte basiert auf detailierten Laserscan-Daten

Die Karte soll Teil des Starkregenrisikomanagements sein, das die Stadt wappnen soll, wie im Falle des Falles mit den Folgen großer Unwetter umzugehen ist oder besser noch, wie die schlimmsten Folgen vielleicht vermieden werden könnten. Die Landesregierung fordert, dass alle Kommunen ein solches Management als Teil ihrer Abwasserbeseitigungskonzepte aufstellen.

Die Wiehler Karte basiert auf frei zugänglichen Laserscan-Daten, aus denen ein Ingenieurbüro ein digitales Geländemodell erstellt hat. Die Daten sind so genau, dass sogar der Höhenunterschied zwischen Gehweg und Straßenniveau ersichtlich wird. Auf Grundlage des Geländemodells erfolgte die Berechnung sämtlicher Senken im Stadtgebiet und wohin das Wasser von dort aus fließt.

Konzept zur Information der Öffentlichkeit geplant

Zwei Faktoren führen zur Risikobewertung: Wie viel Wasser sammelt sich wo, wenn – wie bei einem hundertjährigen Regenereignis unterstellt – 60 Millimeter oder bei extrem starkem Niederschlag sogar 90 Millimeter Regen binnen 60 Minuten fallen. Wo sich Wasser sammelt, kann es schnell einen halben Meter oder höher stehen. Das ist in einem Park kaum ein Problem, kann aber in Kitas, Krankenhäusern oder Altenheimen schnell großes Unheil anrichten.

Mit einem Steckbrief für die besonders gefährdeten Bereiche in Wiehl soll auch ein Konzept zur Veröffentlichung und Information der Öffentlichkeit erarbeitet werden. „Da werden die Versicherungen sicher großes Interesse haben und den Betroffenen die Beiträge deftig erhöhen“ schwante es Karl-Ludwig Riegert (SPD) schon – „und wir liefern noch die Daten dafür“.

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Peter Kesehage (CDU) ergänzte: „Dann kann man im Alpetal ja eigentlich kein Haus mehr bauen.“ Das Alpetal war 2001 von einem verheerenden Hochwasser besonders stark betroffen gewesen. Und gerade erst hat der Wiehler Planungsausschuss dort grünes Licht gegeben für die Planung weiterer Bauflächen gegeben.