Bietigheim/Gummersbach – Rund 50 Fans hatten den VfL Gummersbach nach Bietigheim begleitet. Die meisten von ihnen waren schon vor drei Jahren dabei, als der VfL Gummersbach an selber Stelle in die Zweite Handball-Bundesliga abgestiegen war. Jeder wusste noch, wo er gestanden und getrauert hatte. Jetzt hat der VfL mit dem 34:26 (19:16)- Erfolg gegen die SG BBM Bietigheim den entscheidenden Schritt zum Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga getan.
Rechnerisch fehlt noch ein Punkt, doch zehn Zähler Vorsprung bei noch fünf verbleibenden Saisonspielen sprechen eine mehr als deutliche Sprache. „Verdammt ich lieb Dich, VfL“ und „Nie mehr zweite Liga“ schallte es nach dem Abpfiff durch die Halle und vor der EgeTransArena, wo die Handballer gefeiert wurden.
Trainer siehr die Mannschaft so gut wie am Ziel
„Ich möchte die ganze Stadt in blau und weiß sehen, dazu eine rappelvolle Halle“, fordert VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, der seine Mannschaft „so gut wie am Ziel sieht“. Zwar spielen die Verfolger Hamm und Nordhorn noch am Dienstag und der VfL könnte sozusagen auf dem Sofa aufsteigen, doch gefeiert werden soll erst am Samstag, 18 Uhr, im Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen. Die waren vor drei Jahren die Nutznießer des finalen Unentschiedens zwischen Bietigheim und Gummersbach. Sie blieben in der Bundesliga.
„Das sind Geschichten, wie sie nur der Sport schreibt“, sagte Christoph Schindler dazu, dass es gerade in Bietigheim zum wahrscheinlich entscheidenden Sieg gekommen ist. Der VfL-Geschäftsführer spricht von einem überragenden Gefühl, während sein Blick zu den jubelenden Fans geht. „Sie haben es sich verdient“, erklärte er.
Souveräne Leistung
Der VfL Gummersbach hatte zuvor gegen die hoch gehandelten Bietigheimer eine sehr souveräne Leistung gezeigt. „Meine Mannschaft hat zu viel Respekt gehabt“, kritisierte Bietigheims Trainer Iker Romero sein Team. Gummersbach ließ aber wenig zu und glänzte in der ersten Halbzeit vor allem im Angriff, als so gut wie jeder Ball im Tor landete. Janko Bozovic zeigte eins seiner besten Spiele. Was vielleicht an der Halle lag. Dort war er zur Saison 2013/14 mit dem TV Emsdetten in die Bundesliga aufgestiegen, erzählte er.
Nachdem sich der VfL mit 17:12 (24.) erstmals auf fünf Treffer abgesetzt hatte, ließ er die Gastgeber bis zur Pause noch einmal auf drei Treffer verkürzen. In der 37. Minute war Bietigheim sogar auf 21:23 herangekommen. Doch mit vier Treffern in Folge stellte der VfL die Machtverhältnisse wieder her und kam zu einem am Ende hoch verdienten Erfolg. Der mit der Schlusssirene verwandelte Siebenmeter durch Finn Schroven ging im Jubel der Spieler unter.
„Ich bin so unglaublich stolz auf die Jungs“, freute sich der Gummersbacher Trainer über die zuletzt so souveränen Auftritte seiner Mannschaft. „Selbst in schlechten Phasen fangen sich die Spieler schnell wieder, ich kann jeden aufs Spielfeld schicken, sie glauben an sich und halten zusammen“, fasste er den am Ende emotionalen Auftritt seines Teams in Bietigheim zusammen.