Gummersbach – Nach dem Abpfiff geriet Trainer Gudjon Valur Sigurdsson ins Schwärmen, wie „cool und abgezockt“ seine Handballer nach dem 16:16 (32.) agiert hätten. Der nahezu perfekte Start in die zweite Halbzeit war der Schlüssel zum Erfolg für die Gummersbacher Handballer. Die setzten sich am Ende souverän mit 35:27 (15:14) gegen den ThSV Eisenach durch und behalten die Chance auf den Aufstieg in die Erste Bundesliga in den eigenen Händen.
Für eine Überraschung sorgte die Aufstellung, die der VfL in der Werner-Aßmann-Halle präsentierte. Auf der stand Rückraumspieler Alexander Hermann erstmals wieder nach seiner schweren Gesichtsverletzung Ende Februar gegen Fürstenfeldbruck. Am Mittwoch hätten die Ärzte grünes Licht gegeben, sagte Sigurdsson. Eigentlich hatten die Gummersbacher erst mit einem Einsatz am kommenden Sonntag gegen Bietigheim gerechnet. Wie wichtig der Österreicher für das Team ist, zeigte sich nach der Pause, als er eingewechselt wurde. „Er gibt der Mannschaft mit seiner Klasse und Routine mehr Selbstsicherheit“, erklärte sein Trainer. Er war aber auch froh, dass er Hermann nach der langen Verletzungspause nur 20 Minuten einzusetzen brauchte.
Vielleicht war es die Nervosität nach den Niederlagen in den letzten beiden Auswärtsspielen, die schuld war, dass der VfL schlecht in die Partie gegen Eisenach fand. ThSV-Trainer Markus Murfuni hatte sein Team gut auf den vermeintlich angeschlagenen Favoriten eingestellt und ließ seine Spieler die Gummersbacher Angreifer früh attackieren. Die hatten vor allem in der Anfangsphase ihre Probleme mit der aggressiven Abwehr der Gastgeber und ließen selbst klarste Chancen wie einen Siebenmeter aus. Beim 1:5 (8.) nahm Sigurdsson eine Auszeit, stellte die Abwehr von der offensiven 5:1 auf die defensivere 6:0-Variante um. Das brachte Sicherheit und als die Hausherren Zeitstrafen kassierten, nutzte das der VfL, um beim 13:12 (28.) erstmals in Führung zu gehen.
Gute zweite Halbzeit
Mit dem ersten Angriff nach der Pause glich Eisenach noch einmal zum 15:15 aus, blieb bis zum 16:16 (32.) dran, ehe sich die Gummersbacher mit einem 7:1-Lauf innerhalb von neun Minuten auf 24:17 (41.) absetzten. Die Abwehr stand sicher und die Eisenacher fanden kein Durchkommen, während die Gummersbacher die Fehler zu schnellen Gegenstößen über die Außen Lukas Blohme und Raul Santos nutzten. Angeführt von Kapitän Timm Schneider spielten die Gäste konzentriert weiter und fuhren einen am Ende souveränen Sieg ein. „Bei uns hat es zu 100 Prozent gut angefangen, doch wir konnten das Niveau nicht halten“, erklärte Markus Murfuni. Dass, was es sich erarbeitet habe, habe sein Team nach der Pause wieder hergegeben.
„Wir haben am Anfang der zweiten Halbzeit überragend gespielt“, freute sich der Gummersbacher Trainer. Ihm habe gefallen, dass die Mannschaft trotz des Rückstands immer nur auf sich geschaut habe. Lobende Worte gab es von ihm für Julian Köster für sein Spiel in der ersten Halbzeit, für die gute Regie von Timm Schneider sowie die beiden Kreisläufer Ellidi Vidarsson und Jonas Stüber, die sich gut ergänzt hätten.
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Dadurch, dass das Heimspiel gegen den HC Elbflorenz vom Mittwoch Corona-bedingt in den Juni verschoben wurde, geht es für den VfL Gummersbach im Mai nur noch mit Auswärtsspielen weiter. Am Sonntag, 17 Uhr, wird sich in Bietigheim zeigen, ob die Gummersbacher ihre Auswärtsschwäche, die sie seit Anfang des Jahres zeigen, endgültig überwunden haben.
ThSV Eisenach: Voncina (1. bis 28. Minute und 39. – 60./10 Paraden darunter ein Siebenmeter und 1 Tor), Eichberger (28. – 39. /1 P), Fehr (n.e.); Iffert, Wöhler, Potisk (1), Walz, Hideg (3), Alaj (1), Dicker (2), Obranovic (1), Schneibel (2), Snajder (5/1), Weyrauch (4), Saul (7).
VfL Gummersbach: Puhle (1. – 60./9 P), Valerio (n.e.); Schröter, Vidarsson (3), Köster (4), Blohme (6), Kontrec (1), Hermann (1), Schneider (4), Herzig (2), Meinhardt (n.e.), Santos (5), Kiesler (n.e.), Haller (n.e.), Stüber (3), Bozovic (6/3).
Schiedsrichter: Jan Lier/Manuel Lier.
Siebenmeter: 1:1 – 3:4 (Santos scheitert an Voncina).
Strafzeiten: 10:8 (Walz/2, Dicker/2 und Rote Karte /40. Minute – Blohme, Kontrec, Schneider/2 ).
Beste Spieler: Saul – Schneider.