Der Fanfarenzug aus Gummersbach-Lieberhausen feiert an diesem Samstag sein 65-jähriges Bestehen. Auch bei Wettbewerben ist er erfolgreich.
FanfarenzugIn Gummersbach-Lieberhausen den Grünröcken tüchtig den Marsch geblasen
Wie leicht und mühelos es sein kann, Tradition mit Innovation zu verknüpfen, wie entspannt es sein kann, generationenübergreifend und auf Augenhöhe miteinander unterwegs zu sein – das zeigt seit 65 Jahren der Fanfarenzug Lieberhausen. Es ist kein ganz rundes Jubiläum, das die 24 Mitglieder am Wochenende mit vielen Gästen begehen möchten. Aber, so sagt Magnus Ludwig, zweiter Geschäftsführer des Vereins: „Jede Gelegenheit zum Feiern sollte doch genutzt werden.“
Donnernder Applaus signalisierte in Lieberhausen die Zustimmung
Bei seiner Gründung im Oktober 1958 gehörte der Fanfarenzug noch zum 1732 gegründeten Schützenverein. Wie in einer alten Chronik nachzulesen ist, erschienen drei Schützen mit Fanfaren und Trommel bei einer Versammlung der Schützen und bliesen den Grünröcken auf laute und fröhliche Art den Marsch. Donnernder Applaus signalisierte, dass ein Fanfarenzug als neuer Akzent im Lieberhäuser Schützenwesen durchaus willkommen war. Karl-Friedrich Klein und Hans Rumpel als Bläser sowie Trommler Kurt Funke hatten ihr Ziel erreicht.
Im folgenden Winter gab es schon 13 Bläser und drei Trommler, um unter Anleitung der drei Gründer zu proben. Und schon im Sommer 1959 musizierte der Fanfarenzug, noch nicht in der einem Landsknecht nachempfundenen Uniform, bei Schützenfesten in Belmicke, Niederseßmar und Derschlag.
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Die Musiker gewöhnten sich an Applaus, besuchten Wettkämpfe und heimsten Presseberichte ein. Die Pressemappe hat heute einen ordentlichen Umfang und wächst dank regelmäßiger Auftritte bei Schützenfesten und im Karneval, Winterfesten und Ernteumzügen kontinuierlich weiter.
Fanfarenzug aus Gummersbach-Lieberhausen hofft auf Verstärkung
Was auch gerne deutlich weiterwachsen dürfte, wäre die Anzahl der Mitglieder, betont Ina Hanuschik. Sie ist seit 2016 als Fanfarenspielerin dabei, übernahm 2017 die musikalische Leitung und teilt sich den Vorsitz mit Katharina Reinhold. Geprobt wird immer donnerstags ab 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle. Vor 19.30 Uhr üben die Anfänger, die älteren Hasen treffen sich dann schon zum Schwätzchen. „Der Verein ist für viele von uns die zweite Familie. Wir proben, machen Ausflüge und laden zum Familienwandertag ein“, sagt Hanuschik.
Fast alle Mitglieder kommen aus den Dörfern rund um Lieberhausen, sind zum Teil mit mehreren Generationen vertreten. Allein der Nachwuchs dürfte zahlreicher sein – wie bei vielen Vereinen. Dabei muss keiner Kenntnisse im Fahnenschwenken, im Trommeln oder dem Blasen der Naturtonfanfare mitbringen.
Helmut Schneider, der die Bläserinnen und Bläser ausbildet, sagt: „Die musikalischen Kenntnisse vermitteln wir und auch an der Fahne wird in Ruhe ausgebildet.“ Hanuschik ergänzt: „Wer bei uns mitmacht, bekommt ein gutes Selbstwertgefühl, verliert die Scheu, vor anderen aufzutreten.“
Wenn der Fanfarenzug irgendwo, grün-weiß gewandet mit dem Wappen des Hick von Lieberhausen auf der Brust, auftaucht, finden das alle cool. Die Show ist auf den Punkt, die Musik mitreißend, das jüngere Publikum bestaunt die jungen Fahnenträger und der donnernde Applaus ist garantiert.
An diesem Samstag wird gefeiert
An diesem Samstag wird das 65-jährige Bestehen gefeiert. Los geht es um 11 Uhr an der Mehrzweckhalle, Auf der Rosenthaler Höhe 8, mit Frühschoppen und Platzkonzert, dann folgen die „Hicksland Games“. Die Siegerinnen und Sieger werden um 17 Uhr durch den Hick von Lieberhausen geehrt.