Reichshof – Katja Wonneberger leitet die Kur- und Touristinfo der Gemeinde Reichshof in Eckenhagen. Mit ihr sprach Jens Höhner über die Situation der kleinen Pensionen.
Wie geht es dem Übernachtungstourismus in Oberberg, insbesondere den Betreibern kleinerer Pensionen?
Katja Wonneberger: Die gesamte Branche leidet natürlich unter den Einschränkungen und den vergangenen Lockdowns. Den einen Vermieter trifft es mehr, andere haben weiterhin Stammkunden oder haben sich in dieser Zeit eine andere Nische gesucht und vermieten etwa an Waldarbeiter, um fehlende Einnahmen auszugleichen. Wir haben hier in Reichshof aber auch eine neue Ferienwohnung, die in der Corona-Zeit gestartet ist und die von einer zufriedenstellenden Auslastung berichtet.
2019, also vor der Pandemie, hatten wir rund 1500 Prospektanfragen, im ersten Corona-Jahr waren es dann nur noch die Hälfte. 2021 sind wir immerhin wieder auf 1100 Anfragen gelangt. Jetzt, zu Beginn des Jahres, erreichen uns erneut viele Kataloganfragen. Hinzu kommen Anrufe, die stets individuell bearbeitet werden. Wir hoffen natürlich, dass es zu Buchungen kommt.
Um was ging es bei diesen Anfragen im vergangenen Jahr?
Die meisten kamen in den Sommermonaten, im Fokus stand das Wandern. Wir durften immer wieder auch Neulinge bei uns begrüßen, die, wie sie sagten, früher in den Süden geflogen sind. Nun aber wollten sie lieber in der näheren Heimat Urlaub machen. Ich hoffe, dass wir davon auch langfristig profitieren.
Wie bekommen Sie die Folgen der Pandemie zu spüren?
Uns fehlen zum Beispiel die Info-Stände in der Region, um das vielfältige Angebot in Reichshof und in der Umgebung präsentieren zu können. Das ist wichtig, um potenzielle Gäste zu erreichen, sie individuell und persönlich beraten zu können. In den Jahren zuvor sind wir damit immer auf sehr großes Interesse gestoßen. Am schlimmsten ist natürlich die Situation für die Betriebe. Sie leiden am meisten.
Mit Hochtouren wollen wir vieles aufwerten. So soll etwa der Wohnmobilstellplatz am Rodener Platz in Eckenhagen Wasser und Strom erhalten. Wichtig ist zudem die Verbesserung der Wanderwege mit einer Gesamtlänge von mehr als 350 Kilometern. In Kürze soll auch der Waldsofa-Wanderweg in Wildbergerhütte in Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft als Initiator ausgeschildert werden.
Was erwarten Sie für 2022?
Wir sind hoffnungsvoll, ab dem Frühjahr in vielen Bereichen endlich wieder relativ normal starten zu können.
Noch mehr zum Thema: Wie sich die Pensionsbetreiberinnen und Pensionsbetreiber in Oberberg auf die neue Saison vorbereiten, lesen sie hier.