Brüchermühle – Das rund 1000 Quadratmeter große Grundstück war bisher ungenutzt. Nun dient es der Artenvielfalt. Besitzer Dr. Ruprecht Olbeter richtet derzeit auf dem Gelände neben seiner Praxis an der Kölner Straße einen Schaugarten ein: „Uns ist es ein Anliegen, auf das Insektensterben hinzuweisen und zugleich aufzuzeigen, welche einfache Maßnahmen jeder im eigenen Garten oder Balkon dagegen aufgreifen kann“, sagt der Allgemeinmediziner. „Wir wollten nicht nur darüber reden, sondern etwas praktisch umsetzen.“ Seine Ehefrau Margit Frank ergänzt: „Wir müssen etwas für die Biodiversität tun.“
Projekt wird mit 17 500 Euro gefördert
Das Projekt mit einem Volumen von rund 17 500 Euro wird vom Leaderförderprogramm „1000 Dörfer – eine Zukunft“ zu 80 Prozent finanziert, der Oberbergische Kreis gibt weitere zehn Prozent dazu. Am Sonntag haben sich knapp 20 Helfer getroffen und begonnen, dem grob modellierten Gelände einen Feinschliff zu geben und erste Pflanzen zu setzen, die sie teilweise aus dem eigenen Garten mitgebracht hatten.
Die Fläche sei verbuscht gewesen und habe zunächst vom Aufwuchs befreit werden müssen, sagt Klaus Wopfner von der Regionalgruppe Bergisches Land des Vereins „Naturgarten“: „Das war eine Wildnis mit nur wenigen für die natürliche Vielfalt bedeutsamen Pflanzen.“ Der Wildwuchs sei in einer „Benjes-Hecke“ gelandet, die den Schaugarten vom Wohn- und Praxishaus abgrenzt und nun Igeln, Vögeln, Insekten und Kriechtieren Schutz und Brutgelegenheit bietet.
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Für diesen Zweck wurden Zaunpfähle in einer Doppelreihe in den Boden geschlagen und die abgeschnittenen Äste und Zweige dazwischengelegt. Unter der Leitung von Bernd Hebebrand, Inhaber der Baumschule Blattwerk Oberberg in Hunstig, formten die Helfer das Gelände und errichteten eine Trockenmauer. Bei den Erdarbeiten seien eine Sandgrube und eine Tongrube gefunden worden und konnten hervorragend in die Anlage integriert werden, berichtete der Reichshofer Baumschulmeister Dieter Bonkowsky, der das Projekt seit dem Start begleitet.
Auf dem Gelände sollen 15 Habitate entstehen, die unterschiedliche Lebensbedingungen bieten: Trockenmauer und Bienenweide, Steinhaufen, Sandflächen, eine Magerwiese, Totholzecken und ein Teich dienen als Lebensraum für Insekten, Kleintiere, Vögel und Pflanzen. Anhand von Schautafeln entlang eines Pfades von der angrenzenden Bushaltestelle aus bekommen die Besucher Anregung und Informationen für die individuelle Anpassung der vorgestellten Elemente in ihrem eigenen Garten.
Der Schaugarten soll möglichst viele Menschen anregen, ihre eigenen Grundstücke naturfreundlich umzugestalten. Die offizielle Eröffnung ist für den 14. November geplant.