Oberberg – Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen steigt kontinuierlich weiter. Kurz vor dem Wochenende meldete das Kreisgesundheitsamt am Freitagmittag weitere elf Fälle. Die Zahl der zwischenzeitlich Genesenen erhöhte sich um sechs, sodass es aktuell 119 aktive und laborbestätigte Fälle gibt – fünf mehr als am Vortag.
Nicht in der Statistik enthalten sind aber laut Kreis zwei am Freitag bekannt gewordene Fälle an der Realschule Gummersbach-Hepel sowie jeweils einer infizierten Lehrkraft an der Realschule Bergneustadt und an der Hermann-Voss-Realschule in Wipperfürth. An den Schulen gab es umfassende Maßnahmen der Quarantäne und der vorsorglichen Isolation.Für die Städtische Realschule Gummersbach-Hepel hatte es noch weitreichendere Folgen: Die Schule wurde am Freitag geschlossen.
Zwei bestätigte Corona-Fälle
Nach Angaben der Schulleitung gibt es zwei bestätigte Corona-Fälle in den Klassen 6a und 8b. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a und der gesamten Stufe 8 müssten nun in Quarantäne gehen. Da fast alle Lehrer sowie der Konrektor in den beiden Klassen unterrichtet hätten, müssten sich auch die Lehrkräfte in Quarantäne oder in angeordnete häusliche Isolation begeben. Nach Informationen dieser Zeitung hatten tatsächlich 27 von 40 Lehrern Kontakt mit den Schülern.
Laut Schulleiterin Angela Harrock sind insgesamt 120 Schüler in vorsorgliche häusliche Isolation geschickt worden: „Jetzt werden sie alle vom Gesundheitsamt kontaktiert. Ab Montag sollen sie dann in alphabetischer Reihenfolge getestet werden.“
Fortsetzung des Unterrichts nicht möglich
Eine Fortsetzung des Unterrichts sei nicht möglich, so Harrock: „Mit einer Handvoll Lehrer können wir keine Schule aufrechterhalten.“ Deshalb musste die Schule sofort geschlossen werden, alle 515 Schüler wurden am Freitag nach Hause geschickt. Ab Montag sollen sie im Homeschooling unterrichtet werden. Wie es weitergeht, hängt für die Schule davon ab, welche Rückmeldungen es vom Gesundheitsamt gibt.
An der Realschule in Bergneustadt ist weiter Unterricht möglich, wie Schulleiter Ralf Zimmermann erklärt: „Bei uns sind 75 Schüler aus den Klassen 5a, 6a und 8c in vorsorgliche häusliche Isolation geschickt worden, weil eine Lehrkraft positiv getestet wurde.“ Die anderen Lehrer, so Zimmermann, seien mit der positiv getesteten Person nicht so eng in Kontakt gekommen, dass sie isoliert werden müssten. Es habe sich um einen vorsorglichen Test am Dienstag gehandelt, wie ihn das gesamte Kollegium regelmäßig durchführe.Unterdessen nimmt die Intensität der Infektionen zu: Inzwischen müssen schon sechs Infizierte stationär im Krankenhaus behandelt werden.
Ob es darunter auch wieder Patienten gibt, die beatmet werden müssen, teilte der Kreis nicht mit. Deutlich steigt weiter die Zahl der Kontaktpersonen ersten Grades. Stand Freitag, 0 Uhr, und damit vor den Quarantäne-Maßnahmen an den drei Schulen waren es schon 1509 Personen – 315 mehr als noch am Vortag.