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Öffentliche VeranstaltungenOberbergischer Kreis legt Fragenkatalog und Checkliste vor

Lesezeit 3 Minuten

Auch das Programm der Halle 32 steht auf dem Prüfstand.

Gummersbach – Auch der Oberbergische Kreis hat seine Kommunen gestern mit einer Checkliste ausgestattet. Damit sollen sie prüfen, wie groß das jeweilige Risiko bei kleineren Veranstaltungen (mit weniger als 1000 Besuchern) ist, dass dort das Corona-Virus verbreitet wird. Die acht Fragen zu Teilnehmern, Art sowie Ort und Durchführung der Veranstaltung entsprechen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und der Liste, die die Stadt Köln und der Rheinisch-Bergische Kreis bereits am Mittwoch verbreitet haben. In der Bewertung der Antworten über ein Punktesystem gibt es jedoch Abweichungen.

So gibt es beispielsweise in Rhein-Berg für eine ganztägige Veranstaltung drei Risikopunkte, in Oberberg vier. Wenn keine ausreichenden Möglichkeiten der Handhygiene zur Verfügung stehen, werden umgekehrt in Rhein-Berg zwei Risikopunkte vergeben, in Oberberg nur einer. Hier wie dort gilt das Risiko bei insgesamt mehr als fünf Punkten als mittelgroß, bei mehr als zwölf Punkten als hoch. Die Pressestelle des Kreises erklärt die Abweichungen damit, dass die Gesundheitsämter die Empfehlungen des Koch-Instituts interpretieren müssen.

Kommunen bewerten Veranstaltungen nach Punktesystemen

Das von der Kreisverwaltung vorgegebene Verfahren sieht vor, dass die Stadt- und Gemeindeverwaltungen die Veranstaltungen in ihrer Kommunen nach diesem Punktesystem bewerten. Wenn sie das jeweilige Risiko als mittel oder sogar hoch bewerten, sollen sie die Veranstaltungen der Kreisverwaltung melden, damit diese die Einschätzung überprüft und beurteilt, ob ein Verbot erforderlich ist oder nicht.

Neue Fälle

Seit Donnerstag gibt es in Oberberg drei neue bestätigte SARS-CoV2-Fälle. Die Personen befinden sich in Quarantäne. Das Kreisgesundheitsamt ermittelt die Kontaktpersonen. Insgesamt gibt es damit 14 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Zwei der betroffenen Personen wurden allerdings inzwischen nach Ablauf der Frist und zweifach negativem Test wieder aus der Quarantäne entlassen. (tie)

Die Checkliste soll auch als Orientierungshilfe für Veranstalter und unsichere Besucher dienen und ist deshalb über die Corona-Rubrik im Internetportal der Kreisverwaltung öffentlich zugänglich.

Veranstaltungen der Halle 32 stehen auf dem Prüfstand

Mit den neuen Vorgaben stehen auch die Veranstaltungen der Halle 32 auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände auf dem Prüfstand. Das Amy-Winehouse-Tribute-Konzert am 20. März wurde gestern bereits abgesagt, das Pink-Floyd-Programm am Folgetag noch nicht. Auch das Konzert „Pasión de Buena Vista“ am morgigen Samstag und der Gottesdienst der „Kirche für Oberberg“ am Sonntag standen gestern noch im Kalender. „Stand heute Mittag gehe ich davon aus, dass alle aktuell geplanten Veranstaltungen bei uns noch stattfinden werden“, sagte der Chef der Halle 32, Martin Kuchejda auf Nachfrage.

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Die Reihe der Absagen, die die Halle 32 von Veranstalterseite aus erreichen, ist ohnehin lang. So für den Unternehmer-Club des VfL, das Bürgerfest der Polizei, die Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr, den Vortrag der IG Metall zum Kapp-Putsch oder die Ausbildungsmesse des Oberbergischen Kreises. Hinzu kommen die verschobenen Spiele des VfL Gummersbach, bei denen der Verein die Halle für seinen Business-Club genutzt hätte.

„Wenn die Termine verschoben werden, stehen wir vor dem Problem, dass sich alles nach hinten hin im Jahr verdichtet“, sagt Kuchejda. Dass die Halle durch die Vielzahl von Absagen einen finanziellen Schaden erleiden wird, steht für ihn außer Frage. „Wir werden vielleicht noch mit einem blauen Auge davonkommen. Anders ist das mit privaten Veranstaltern – denen droht die Insolvenz .“