Mit der Pension in der Ortschaft Sterzenbach hat sich der Tierfreund 2021 einen Traum erfüllt. Dort haben die Gäste richtig viel Platz.
Der HunderetterThomas Kirschnick aus Reichshof vermittelt Vierbeiner in ein neues Zuhause

In der Hundepension von Thomas Kirschnick sind täglich etwa sieben Hunde zu Gast, und rund 30 weitere Vierbeiner warten in der Reichshofer Ortschaft Sterzenbach darauf, nun in liebevolle Hände vermittelt zu werden.
Copyright: Dennis Börsch
„Ich wollte immer schon eine Hundepension eröffnen“, sagt Thomas Kirschnick. Wer seine Augen bei diesem Satz leuchten sieht, wer das Lächeln im Gesicht des 49-Jährigen bemerkt, weiß, dass er diesen Satz ernst meint. In Reichshof-Sterzenbach ist dieser Traum 2021 wahr geworden. Auf 12.000 Quadratmetern gibt es fast 50 Außenanlagen mit Hütten für die Hunde, Wasserstellen zum Trinken und zum Baden. Es gibt ein Stück eingezäunten Wald zum Toben und einen geschützten Bereich, in dem kranke Vierbeiner in Ruhe wieder fit werden können.
Während Kirschnick das Gelände zeigt, hüpft ein Hund auf ihn zu. Er ist einer der neuen Gäste und wurde mit „Der hasst Männer!“ angemeldet. Kirschnick kennt ihn seit drei Stunden, darf ihn streicheln und spielt kurz mit ihm. „Ich hatte schon immer ein Faible für Hunde, finde es faszinierend, wie vertrauensvoll sie Liebe geben – ich glaube, das spüren die Tiere.“
Thomas Kirschnick aus Reichshof ist seinen Kundinnen und Kunden zufolge mit „unglaublich viel Herzblut“ dabei
Christiane Winter, die ihre Beagle-Hündin Lou niemand anderem anvertrauen würde, ist überzeugt: „Thomas ist mit unglaublich viel Herzblut dabei.“ Sie schätzt Kirschnicks Fachkenntnis, die eine Reihe von Zertifikaten an der Wand untermauert, und die Sorge, mit der er sich jedem Hund widmet.
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In der Hundepension sind täglich etwa sieben Tiere zu Gast, die Liste der regelmäßig kommenden Hunde ist lang, sie kommen aus dem Sieger- und Sauerland, dem Westerwald und Oberberg. Knapp 30 Hunde warten in Sterzenbach außerdem darauf, in liebevolle Hände vermittelt zu werden. Der Erlös der Hundepension fließt zu einem großen Teil in den Tierschutzverein, den Kirschnick gegründet hat. Mit ihm als Vorsitzenden hat der Verein Hunde SOS Oberberg rund 50 Mitglieder, auf Facebook zählt er mehr als 6000 Follower. Die Tiere kommen aus Beschlagnahmungen, aus der Tierrettung oder über Privatabgaben nach Reichshof.
Finanziell wird es bei dem Verein in Reichshof-Sterzenbach immer wieder eng
Trotzdem wird es finanziell immer wieder eng. „Dass wir uns hier auch als gemeinnütziger Verein im Tierschutz engagieren und dass das etwas völlig anderes ist als die Hundetagesstätte, ist noch zu wenig bekannt“, bedauert der Tierschützer. Seine Tierarztkosten für den Verein beziffert er jährlich auf rund 25.000 Euro, die durch Spenden und Pensionsgelder generiert werden müssen, hinzukommen gestiegene Futter- und Versicherungskosten.
Zwei Hundetrainer engagieren sich ehrenamtlich, ein weiterer Trainer arbeitet mit aggressiven Hunden, elf Gassigänger kommen regelmäßig für Spazierrunden. „Ich hatte früher eine kleine Pflegestelle in Engelskirchen, aber das war mir zu wenig“, blickt Thomas Kirschnick zurück.
Ist ein Hund – nach sorgfältiger Prüfung der neuen Besitzer – vermittelt, besucht Kirschnick das neue Zuhause, steht mit Rat zur Seite, er braucht trotzdem zunächst selbst immer einen Moment des Innehaltens. „Ich freue mich für jeden Hund, der ein neues Zuhause bekommt, bin aber auch jedes Mal richtig traurig, mich trennen zu müssen“, gibt er lächelnd zu.
Wer die Hundepension bequem kennenlernen möchte: Vox hat dort einen Beitrag für das Haustiermagazin „Hund, Katze, Maus“ gedreht, der in der Mediathek zu sehen ist.