Waldbröl – Die Räume sind eingerichtet, die Technik ist installiert und auf der ebenfalls neuen Terrasse haben schicke Gartenmöbel ihren Platz gefunden. Doch bis die vier neuen Patientenzimmer der Palliativstation im Waldbröler Kreisklinikum genutzt werden können, dauert es noch etwas.
„Wir schätzen, dass wir zu Beginn des neuen Jahres starten können“, sagt Dr. Ute Becker, neue Chefärztin der Klinik für Innere Medizin, Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin. Zurzeit sucht das Klinikum qualifiertes Personal für die Palliativstation. Und das ist nicht leicht: „Wir hier arbeitet, muss etwas aushalten können.“
Fast drei Jahre Planungszeit
Am Dienstag haben Klinikleitung und der Förderverein zur Hilfe für Palliativpatienten die neuen Zimmer eingeweiht. Fast drei Jahre habe es gedauert, bis die Pläne standen und gebaut werden konnte, blickt Monika Höfer, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins zurück.
Rund 130 000 Euro hat allein der Verein investiert, damit aus den bestehenden Räumen Zimmer mit eigenen Nasszellen für Menschen werden konnten, die ihrem Lebensende entgegensehen. Drei dieser Zimmer hat der Verein finanziert und zudem die Terrasse auf der Gartenseite gestaltet. „Dabei konnten wir auch auf die tatkräftige Unterstützung unseres Stifters Willi Wegener bauen“, blickt Höfer zurück. Das vierte Zimmer hat das Krankenhaus bezahlt.
Dessen Geschäftsführer, Sascha Klein, spricht von einem echten Meilenstein, denn mit der Erweiterung von sechs auf jetzt zehn Betten reagiere sein Haus auf den wachsenden Bedarf ab Palliativplätzen, diesen habe ein Planverfahren gezeigt. „Die Palliativmedizin hat sich etabliert und sie wird stark in Anspruch genommen“, führt Klein aus. Vor 23 Jahren wurde die Station in der Marktstadt eröffnet. Und seit dem 1. Januar bereits hat sie mit Dr. Inga Nilius zudem eine neue Oberärztin.
Standard der Abteilung sei allein der Verdienst des Fördervereins
„Dass der Standard der Abteilung so hoch ist, das ist allein der Verdienst des Fördervereins“, betont Geschäftsführer Klein. Denn auch der Wintergarten mit Schiebedach geht – unter anderem – auf das Konto der engagierten Gruppe. Für die neue Chefärztin ist die Palliativstation nicht nur „ein echter Glücksfall“: „Tatsächlich war sie einer der Gründe, warum ich vom Niederrhein nach Oberberg gewechselt bin“, schildert Dr. Ute Becker. Zurzeit arbeite sie mit ihrem Team an einem neuen Konzept für die Station, die bereits ein Leuchtturm sei. „Aber jetzt müssen wir ihn auch zum Leuchten bringen.“
Bei aller Freude über die fertigen Zimmer bedauert Monika Höfer, dass ein anderes Projekt ins Stocken geraten sei: „Noch können wir kein eigenes Hospiz errichten, die Prüfungen laufen noch.“ Dieses Vorhaben verfolgt der Verein seit 2017, im Oktober vergangenen Jahres sprach sich auch der Waldbröler Stadtrat mit einstimmigen Votum dafür aus.