Erst Thierseifen, bald Heide, zuletzt Geilenkausen: Die Marktstadt Waldbröl setzt konsequent den Brandschutzbedarfsplan um und baut fleißig.
Pläne vorgestelltAuch Waldbröl-Heide bekommt ein neues Haus für die Feuerwehr
Thierseifen ist bald fertig, Heide wirft den Schatten voraus: Für die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr aus diesen Ortschaften lässt die Stadt Waldbröl neue Gerätehäuser bauen und arbeitet damit weiterhin und konsequent an der Umsetzung des jüngsten Brandschutzbedarfsplans. Dieser hatte der Stadt 2022 ein schlechtes Zeugnis ausgestellt und attestierte den bestehenden Gerätehäusern einen mangelhaften Zustand.
Allerdings hatte die Stadt bereits im Jahr zuvor den Bau von drei neuen Wehr-Immobilien bis zum Jahr 2027 beschlossen – eben in Hermesdorf (für den Löschzug Thierseifen), in Heide für die örtliche Löschgruppe und zuletzt dann auch in Geilenkausen. Die damals kalkulierten Baukosten lagen bei rund 8,5 Millionen Euro, heute liegen sie bei fast 11,5 Millionen.
In Waldbröl wurden jetzt der Politik die Pläne für den Neubau präsentiert
Jetzt hat Projektleiter Kai Oerter vom Fachunternehmen BauTec in Burbach-Holzhausen (Kreis Siegen-Wittgenstein) dem Ausschuss für Bauen und Verkehr des Waldbröler Stadtrats seine Pläne für das neue Gebäude in Heide vorgestellt, errichtet werden soll dieses ab dem kommenden Jahr – und das gleich neben dem alten Gerätehaus, das zunächst stehen und Besitz der Stadt bleiben soll.
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Für den schmalen, eingeschossigen Neubau in Riegelform hatte die Verwaltung ein etwa 3410 Quadratmeter großes Grundstück an der Hochwalder Straße und damit am Ortsrand Heides gekauft – „ein gutes Wiesengrundstück“, lobt Oerter. Die Nutzfläche des Nachfolgers beziffert Waldbröls Immobilien-Manager Christoph Peikert auf rund 740 Quadratmeter.
Die Löschgruppe in Waldbröl-Heide bekommt Platz für vier Einsatzfahrzeuge
Dazu gehören eine Fahrzeughalle mit vier Stellplätzen (Torhöhe: 4,50 Meter) und ein etwas niedrigerer Trakt mit den Umkleiden, den Sanitärbereichen, einem Büro mit zwei Arbeitsplätzen, einer Küche, Lagerflächen, Stauraum unterm Dach und einem Schulungsraum. Die Laufwege sind kurz und klar, geht der Alarm.
„Zudem ist es noch möglich, einen Waschplatz für einen Einsatzwagen oder einen für ein Übungsfahrzeug einzurichten“, ergänzt Planer Oerter. Zwei Schleusen trennen den sogenannten Weißbereich und den Schwarzbereich – heißt etwa: Die beim Einsatz eventuell kontaminierte Kleidung bleibt stets auf der schmutzigen Seite und kommt nicht mit der Alltagskleidung der Wehrkräfte in Kontakt. 40 Kräfte – 32 Männer und acht Frauen – können sich in dem Neubau fürs Ausrücken fertigmachen. Kai Oerter: „Alles ist aber so berechnet, dass noch genügend Platz frei ist für weitere Wehrleute.“
Der Neubau in Waldbröl-Heide wird am Ende mehr als 4,1 Millionen Euro kosten
Die Kosten beziffert Oerter für dieses Jahr auf gute vier Millionen Euro, jedoch sei für das kommende bereits von 4,31 Millionen auszugehen aufgrund der weiterhin steigenden Preise – des Planers Faustregel: Für einen Stellplatz müsse heute eine Million Euro veranschlagt werden. Wie das Gerätehaus für den Löschzug Thierseifen, so erhält auch das für die Löschgruppe Heide eine Vorhangfassade, das Sozialgebäude bekommt eine Fassade aus Holz. Einen Übungshof gibt es zudem. Ein begrüntes Dach ist vorgesehen, eine Photovoltaik-Anlage könne jederzeit aufgestellt werden, führte der Planer aus. Er rechne damit, dass die Bagger im Februar 2026 anrollen, im März 2027 könnte das Gebäude dann fertig sein.
Für das Unternehmen BauTec ist es nach der Feuerwache am Marktplatz und dem Feuerwehrgerätehaus für Thierseifen bereits das dritte Vorhaben in Waldbröl. Der Löschzug Thierseifen erhält sein neues Domizil aus Platzgründen allerdings im Nachbarort Hermesdorf und da im nahen Gewerbegebiet „Im Langenbacher Siefen“.
Den Stadtverordneten gefiel, was sie da sahen: Einstimmig sprachen sie sich dafür aus, dass mit Oerters Plänen auch weiterhin gearbeitet wird. Nun soll der Flächennutzungsplan geändert, ein Bebauungsplan erstellt werden. Die Erschließung des Grundstücks, so der Stadtbedienstete Peikert, könne in Kürze starten.