„Die Kinder machen sich richtig Gedanken – das hat besser geklappt, als wir uns das erhofft haben“, sagte Andrea Malik vom Kindertreff Eichen des Vereins für Soziale Dienste am Samstagnachmittag zum Weltkindertag in Waldbröl. Dieser wurde im Netzwerk-Garten an der Gerdesstraße gefeiert. An der Station ihrer Kollegin Kerstin Zieling ging es um die Rechte von Kindern, denn der von Unicef Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk ausgerufene Weltkindertag stand unter dem Motto „Mit Kinderrechten in die Zukunft“. Zudem erlebte der Aktionstag nun seinen 70. Geburtstag.

In Waldbröl lernen die Kinder ebenfalls, dass auch sie Rechte haben

Anhand eines Plakats verdeutlichten die beiden Pädagoginnen den Kindern ihre Rechte. Dazu gehören etwa das Wohl des Kindes, der Schutz vor Gewalt, das Recht auf Privatsphäre ebenso wie auf Zeit zum Spielen und für die Erholung, aber auch das Recht auf eine eigene Meinung und auf Bildung. Gerade Letzteres sei in vielen Ländern nicht selbstverständlich, so vermittelten die Erwachsenen den kleinen Waldbrölerinnen und Waldbrölern, dass das hiesige Bildungsangebot ein Privileg ist, dass sie nutzen können. Kerstin Zieling erklärte: „Viele wissen gar nicht, dass Kinder diese Rechte haben.“

Zudem durften die Kinder das Recht, das ihnen am wichtigsten erscheint, auf einen Wimpel schreiben, der an eine Leine gehängt wurde, die auch nach dem Weltkindertag im Netzwerk-Garten hängen bleibt. Als Belohnung durften sie sich einen Anhänger aus Bruchstücken von Kokosnussschalen basteln, die nach der Bearbeitung mit Schleifpapier ihre einzigartige Maserung offenbarten. Andrea Malik schilderte erfreut: „Diese Strukturen sind so einzigartig, genauso einzigartig wie es jedes Kind ist.“

Waldbröler Pfadfinderstamm Sankt Georg kümmert sich vorerst um den Netzwerk-Garten

Organisiert hatte die Veranstaltung im Netzwerk-Garten der Waldbröler Stamm der Pfadfinder Sankt Georg. „Das war eine richtige Wüste hier“, erinnerte sich dessen Leiter Uli Wieczorek an den Zustand des Geländes, das noch dem Oberbergischen Kreis gehört: „Mit einem normalen Rasenmäher war hier kein Durchkommen.“ Doch am vergangenen Mittwoch habe der Kreis das vollkommen überwucherte Grundstück von Gestrüpp und Brombeerranken befreit. Jetzt erinnert nur noch eine Reihe von Himbeeren am Eingang an die vorherige Wildnis.

Wieczorek berichtete, dass die Pfadfinder früher schon einmal im Netzwerk-Garten aktiv gewesen sind. Damals seien ein Grill gemauert und sechs Obstbäume gepflanzt worden. Nun hätten die Pfadfinder eine Absprache mit dem Kreis getroffen: „Wir kümmern uns jetzt darum, dass es im Netzwerk-Garten weitergeht.“ So sei auch nach einer Kanutour auf der Sieg der Gedanke entstanden, auf dem bisher verwaisten Gelände ein Fest zum Weltkindertag zu veranstalten. Allerdings soll der Garten – zusammen mit dem benachbarten Gebäude des Straßenverkehrsamts – so bald wie möglich verkauft werden.

World Cleanup Day

Eine saubere Welt auch mitten in der Marktstadt Waldbröl

Von

Michael Kupper

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Die vielen Kinder fanden es dort klasse, sich schminken zu lassen, Waffeln oder Slush-Eis zu naschen, selbst Stockbrot zu backen oder eine rasante Fahrt auf der Rollenrutsche zu genießen. Die hatte es der dreijährigen Waldbrölerin Lisa Sachse besonders angetan. Gleich mehrmals rutschte sie. Mutter Marina war begeistert: „Das ist eine superschöne Aktion für die Kinder.“ Musikalisch gestaltet wurde der Nachmittag von der Nümbrechter Musikfabrik und der Waldbröler Familie Ullwer, bei der neben den Eltern alle drei Kinder gemeinsam in einer Band spielen.