AboAbonnieren

Musiksommer in WaldbrölDie große Vielfalt, die eine Orgel erreichen kann

Lesezeit 2 Minuten
Ungewohnte Klänge entlocke Kantor Doo-Jin Park der Kreienbrink-Orgel in der Waldbröler Stadtkirche zum Auftakt des „Musiksommers“.

Ungewohnte Klänge entlocke Kantor Doo-Jin Park der Kreienbrink-Orgel in der Waldbröler Stadtkirche zum Auftakt des „Musiksommers“.

Fünf Konzerte locken in die Marktstadt: Ein neuer Konzertreigen ist angebrochen. Zum Auftakt spielte Kantor Doo-Jin Park in der Stadtkirche.

Mit einem Orgelkonzert zum Auftakt startete der „Musiksommer“ in Waldbröl in eine neue Runde. Bereits im vergangenen Jahr hatte Doo-Jin Park, Kantor der evangelischen Kirche, den Konzertreigen an der Orgel eröffnet und auch in diesem Jahr lockte er etliche Besucherinnen und Besucher in das Gotteshaus an der Hochstraße.

Der gebürtige Südkoreaner ist seit 2022, nach einem Masterabschluss in der Kirchenmusik und einer Tätigkeit als Kantor in Bad Salzuflen in der Waldbröler Gemeinde tätig. Für den Musiksommer hatte er unter dem Motto „Ein volles Orchester auf der Orgel“ unterschiedliche Stücke, die eigentlich für ein ganzes Orchester ausgelegt sind, mehrere Wochen lang auf der Kreienbrink-Orgel, geprobt. „Mein Ziel ist es, die für das Publikum bekannte Musik einmal auf der Orgel zu zeigen und hier weltliche Musik in der Kirche erklingen zu lassen“, sagte Park.

Waldbröler Kantor Doo-Jin Park hat die Herausforderung gemeistert

Dafür nutzte er Noten der Stücke, die schon für die Orgel geschrieben sind, andere arbeitete er um – nicht einfach, schließlich müssen die Einzelstimmen der unterschiedlichen Instrumente ja auch auf der Orgel erklingen. Gelungen ist ihm diese Herausforderung, 70 Minuten lang spielte Park bekannte Werke, etwa von Ludwig van Beethoven die Klaviersonate Nr. 8 moll, Op. 13 „Pathétique“ und die Mondscheinsonate sowie von Felix Mendelssohn Bartholdy aus der vierten Sinfonie den dritten Satz „Con moto moderato“. Begeisterung rief auch ein Stück aus Antonín Dvořáks neunter Sinfonie „Aus der neuen Welt“ hervor.

Egal, ob helle und sanfte Töne wie von Querflöte oder Oboe oder den lauteren Antworten der Blechbläser oder Melodien der Streicher, Park zeigte die Klangvielfalt, die eine Orgel erreichen kann. Sein persönliches Highlight setzte er mit der „Rhapsody in Blue“ des amerikanischen Komponisten George Gershwin, klassische Musik kombiniert mit Jazz, schließlich ist Doo-Jin Park ein Jazz-Fan. Schnelle Passagen folgten auf ruhigere Töne, mit einem vielschichtigen und lauten Abschluss, dazu reichlich Applaus und Standing Ovations endete das Konzert.

Schnell dankte der Kantor dem Publikum im Altarraum, bevor er rasch die Treppe zur Orgel hinauflief und Zugaben spielte.