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EinzelhandelWarum in Wipperfürth 28 neue Geschäfte eröffnet haben

Lesezeit 3 Minuten
Carmen und Adrian de Giorgi stehen in ihrem Laden „Kostbar“ in Wipperfürth.

Neu eröffneter Laden „Kostbar“ Die Gründer Carmen und Adrian de Giorgi haben in ihrem Wipperfürth Laden Innenstadt

Noch bis Ende des Jahres profitieren Gründer in Wipperfürth von Finanzhilfen des Landes. Jetzt sucht die Stadt nach einer neuen Förderung.

Die Stadt Wipperfürth möchte dem Ladenleerstand in der Innenstadt die Stirn bieten und den Handel vor Ort stärken. Auch Carmen und Adrian de Giorgi eröffneten in der Marktstraße 18 jetzt ihr Geschäft „Kostbar“ mit Unterstützung des Programms „Förderung für die Innenstädte“.

Seit das Förderprogramm des Landes NRW 2021 in Wipperfürth gestartet ist, haben 28 Geschäfte und Dienstleister in der Innenstadt neu eröffnet. „Das ist eine richtig große Zahl“, sagt Lars Schreckegast, der in diesem Jahr das Citymanagement von Mery Kausemann übernommen hat.

Die Freude darüber ist ihm anzumerken. Mieter zahlt nur 20 Prozent Miete Das jetzige Förderprogramm fußt darauf, dass der Vermieter die Miete für die Förderzeit um 30 Prozent herabsenkt, ausgehend vom letzten Mietvertrag.

So funktioniert das Förderprogramm gegen den Ladenleerstand

Der Mieter zahlt 20 Prozent der ursprünglichen Miete, die verbleibenden 50 Prozent kommen aus dem Förderprogramm. „In Wipperfürth haben sich viele Vermieter darauf eingelassen. Sie haben auch Interesse daran, dass Leben in der Stadt ist“, sagt Lars Schreckegast. Zumal die Geschäftsleute der bestehenden Läden in den vergangenen Jahren viele Belastungen durch Baustellen zu dulden hatten.

Das Förderprogramm läuft allerdings Ende dieses Jahres aus. Damit auch in Zukunft dem Leerstand der Kampf angesagt werden kann, habe sich die Stadt schon nach Möglichkeiten für weitere Subventionen gesucht und sich für ein weiteres Förderprojekt beworben. Das Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren NRW“ könnte 2024 ans alte Förderprogramm anschließen, sagt der Citymanager.

Täglich erwartet Schreckegast die Information, ob Wipperfürth den Zuschlag bekommt. Die anvisierte Förderung sei mit dem bisherigen Förderprogramm vergleichbar. „Es gibt nur kleine geänderte Modalitäten. Die Mieter müssten etwas mehr zahlen, wir reden da aber nur von zehn Prozent“, erklärt Schreckegast.

Stadt hofft auf „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren NRW“

Die Inanspruchnahme für die Förderung würde wieder für maximal 24 Monate gelten. „Wenn wir den Zuschlag bekommen, wäre das einfach toll,“ erklärt der Citymanager. Immerhin gibt es entlang der Marktstraße, der Unteren Straße, Hochstraße aber auch zum Kölner Torplatz hin noch genügend Leerstände, wo Geschäftsgründer einziehen könnten.

Das können Einzelhändler, Dienstleister oder Gastronomen sein: „Für die Größenordnung Wipperfürth ist für die Innenstadt ein bunter Branchenmix ideal“, sagt Lars Schreckegast. Auch nach dem Auslaufen der Startförderung wollen die Inhaber der neuen Läden weitermachen, berichtet er. „Da habe ich nur positives Feedback bekommen.“ Es hat nur ein Laden gegeben, der aufgehört hat, aus privaten Gründen – und noch vor dem Förderungsende.

Carmen und Adrian de Giorgi bieten in ihrem Geschäft holländische und dänische Deko-Artikel sowie Handmade-Produkte, Tees und Delikatessen an. „So ein Geschäft war schon länger unser Traum“, sagt das Ehepaar, das in Meinerzhagen-Valbert ein Kaffeegeschäft betreibt. Adrian de Giorgi ist in Kürten aufgewachsen und hatte Verbindungen nach Wipperfürth, so fiel die Wahl des Standorts für den neuen Laden auf die Hansestadt. Dass es mit der Förderung auch eine Starthilfe gab, das freut die beiden. Auch wenn es nur noch für eine kurze Zeit ist.