Mit fast 90 Jahren ist der frühere Bensberger Gastwirt Karl-Heinz Wermelskirchen verstorben
TrauerBensberger Kult-Gastwirt Karl-Heinz Wermelskirchen ist verstorben
Mehr als 50 Jahre war er eins der Gesichter der Bensberger Gastronomie, ein Original im Schatten der Alten Burg, an deren Mauer das Gasthaus seiner Familie steht. Zufrieden und stolz ging er dort von Gast zu Gast, stets um dessen Wohl bedacht, immer gut gelaunt, immer nette Worte auf den Lippen.
Das „Gasthaus Wermelskirchen“ war zu seinem Lebensinhalt geworden. Wer hier einkehrte, mochte ihn sehr. Im Alter von fast 90 Jahren ist Karl-Heinz Wermelskirchen nun am 4. Juli verstorben.
Karl-Heinz Wermelskirchen im Fußball engagiert
Beigesetzt wurde er im kleinsten Kreis, wie er es sich gewünscht hatte. Die Lücke, die er hinterließ, bewegt unterdessen viele. Seine Gedanken galten bis zuletzt auch dem Karneval und dem Leben auf der Bensberger Schloßstraße, den Geschäften und den Menschen hinter den Ladentheken.
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Dieses Leben hat er geliebt, das war ihm wichtig. Und der Fußball natürlich. Jahrelang war er 2. Vorsitzender des Bensberger FV 1921, mochte Viktoria Köln und Borussia Mönchengladbach, hat leidenschaftlich gerne darüber diskutiert.
1974 fuhr er mit Stammgästen zu Spielen der Fußballweltmeisterschaft im eigenen Land, schaute das Endspiel mit 100 Gästen im Lokal am kleinen TV in seinem Gasthaus. Das heute weit über die Grenzen Bensbergs bekannte Restaurant im Fachwerkhaus wird seit 1760 als Gaststätte betrieben. Karl-Heinz Wermelskirchen hat es geprägt, führte es in dritter Generation, hatte es 1972 offiziell von seinem Vater Karl-Nikolaus übernommen.
Wermelskirchen hinterlässt zwei Kinder
Als gelernter Kaufmann in einer Kölner Firma für Bäckereibedarfsartikel zog es ihn seinerzeit, ebenso wie seinen Vater, auf den Bau. Hatte er doch festgestellt, dass man da mehr verdienen kann. Die Gaststätte führte unterdessen seine Mutter Luise weiter, bis seine Ehefrau Katharina die Aufgaben übernahm. Sie hatte er beim Tanzen kennengelernt.
Katharina war es auch, die ganz allmählich und mit „Strammem Max“ den heutigen Restaurantbetrieb auf den Weg brachte. Und während der Schwiegervater noch Flaschenbier verkaufte, brachte ihr Mann die Gaststätte immer mehr in Schwung, begeisterte Fußballvereine und Karnevalsfreunde.
1960 wurden beide Eltern: von Sohn Udo, drei Jahre später kam Tochter Marlies dazu. Karl-Heinz Wermelskirchen war stolz darauf, dass seine Kinder in seine Fußstapfen getreten sind. Udo wurde Koch und machte sich 1994 selbstständig. Seine Schwester führt in Eckenhagen erfolgreich das Restaurant Ballebäuschen. Die Familie war ihm immer ganz besonders wichtig, die Enkelkinder Fabio, Niklas und Nina sein ganzer Stolz.
Erinnerungen an gemeinsame Urlaube
Viele Gedanken an ihn bleiben zurück, und seinem Sohn Udo stehen die Tränen im Gesicht, wenn er sich an die vielen schönen, gemeinsamen Urlaube an der Nordsee, in Istrien, Italien und im Zillertal erinnert. Und dass Vater immer gesagt habe, dass es nicht schlimm sei, wenn es im Urlaub viel regnet. Denn dann sei das Meer nicht so salzig.
Er weiß noch, wie sie Jahre später eines Abends aus Köln von einer Karnevalssitzung kamen. Sein Vater sei begeistert gewesen und habe gemeint, sowas müsse man „hier“ auch machen. So ist seinerzeit die kleinste Gasthaussitzung entstanden. Karl-Heinz Wermelskirchen. Arbeit war sein Leben, Gastronomie seine Berufung. Bei der Beisetzung im engsten Familiekreis haben ihm Kinder und Enkel das Gasthaus auf die Urne zeichnen lassen.
Das Duo „Heimatjeföhl“ spielte in der Trauerhalle ein letztes Lied für ihn – ein passender Abschied.