Beim Radrennen "Rund um Köln" herrschte Volksfeststimmung am Schlossberg in Bensberg. Tausende Schaulustige verfolgten das Sportereignis.
RadrennenTausende Schaulustige besuchen Schlossberg in Bensberg bei „Rund um Köln“
„Wir schaffen bestimmt, dass der Bensberg bebt. Bei der ersten Durchfahrt der Profis üben wir es, bei der zweiten können wir es dann schon perfekt“, prophezeite Moderator Martin Hardenacke. Und so kam es dann auch. Die Phonzahl stieg beträchtlich, als die Spitzengruppe und anschließend das Hauptfeld beim Radrennen „Rund um Köln“ den Schlossberg in rasanter Fahrt bewältigte.
Die Profis hatten etliche Minuten zuvor den Agathaberg in Wipperfürth, den höchsten Punkt der Strecke, bewältigt, über 120 Kilometer schon in den Beinen, als sie das Kopfsteinpflaster am Schlossberg, in Viererreihen von begeisterten Fans gesäumt, erreichten. Zuvor waren die Amateure auf dieser Strecke und für jede Anfeuerung dankbar, wurden vom Publikum quasi getragen.
Der eine oder die andere folgte auch dem Spruch: „Wer sein Rad liebt, der schiebt.“ Aufmunternde Zurufe sorgten am Ende des Berges – das Schloss im Blick – für neue Luft und Kraft in den Beinen. Wie etwa auch bei Lukas Sander vom Radsportverein Staubwolke Refrath. Er musste kurzzeitig vom Rad: „Ich habe einen Krampf, fahre aber auf jeden Fall weiter.“ Sprach's, schwang sich auf sein Rennrad und trat kräftig in die Pedale.
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„Das ist ein besonderes Event, auf das wir uns sehr gefreut haben“, so Elke Koppermann aus Löhe, die mit ihrem Bruder Hans Uwe Schwarz, der in der Nähe von Nizza in Südfrankreich lebt, dabei war. „Wir wohnen in Moitzfeld und wollten mit unseren Kindern dieses besondere Sportereignis ansehen“, so Julia Spicker, die mit Ehemann Martin vor Ort war. Sehr kurzweilig und immens fachkundig unterhalten wurden die vielen Fans von den Moderatoren Sebastian Hempfling, Martin Hardenacke und Werner Bauschert.
Über eine Großleinwand sahen sie, wo sich das Hauptfeld gerade befand. Eine mehrköpfige Ausreißer-Gruppe hatte sich abgesetzt. Julian Borresch gewann die Bergwertung in Sand. Getränke wurden gereicht. „Mache nichts im Rennen, was du nicht vorher ausprobiert hast“, warnte der erfahrene Hempfling, der selbst mehrfach bei „Rund um Köln“ gestartet ist, nicht erst im Wettbewerb den Versuch zu unternehmen, eine Flasche zu greifen.
„Für den guten Ton“ sorgte die Band Triple Sec, Musiker aus Leichlingen, Langenfeld und Leverkusen, eine Akustik-Cover-Band, die bekannte Stücke aus der Musik-Geschichte zu Gehör brachte. Bandmitglied Torsten Huber: „Wir freuen uns, bei einem solchen Event dabeisein zu dürfen.“ Zur großen Freude aller Protagonisten spielte auch das Wetter mit. Martin Hardenacke: „Der liebe Gott ist Radrennfahrer oder ein Bergischer.“
Erleichterung auch bei den Mitarbeitenden im Sportamt in Gladbach. Birgit Lamers war für das Event, Marco Sülzer für die Strecke verantwortlich. „Wir fangen um 10.30 Uhr mit den Amateuren an. Das ist ein ganz anderes Publikum als später, wenn die Profis kommen. So früh am Morgen feuern Familien und Freunde die Fahrerinnen und Fahrer an,“ so Sülzer. Er und seine Kollegin waren sehr zufrieden mit dem Ablauf. Lamers: „Es sind wieder etliche tausend Zuschauer über den Tag verteilt gekommen.“
Und nach der zweiten Durchfahrt der Profis, die nach dem Schlossberg über die Kadettenstraße und die Wipperfürther Straße Richtung Forsbach rasten, konnte auch Maximilian Cremer sein Tagwerk beenden. Der junge Sportler des Radsportvereins Staubwolke Refrath war als Streckenposten an der Wipperfürther Straße im Einsatz. Rad-Sport ist seine Passion. Und er konnte einige seiner Idole aus der ersten Reihe sehen und dabei als ehrenamtlicher Helfer das Event in besonderer Weise unterstützen.
Hunderte Helfer am Streckenrand in Overath beim Radrennen "Rund um Köln"
Ohne sie wäre der Radklassiker „Rund um Köln“ gestern gar nicht möglich gewesen: Hunderte Freiwillige haben im Bergischen und in Köln an Einmündungen auf die Strecke dafür gesorgt, dass diese rechtzeitig für den übrigen Verkehr gesperrt war. So wie in Overath, wo der lokale Koordinator Peter Schwamborn früh am Morgen an die 70 Helferinnen und Helfer in die Straßensperrungen für Jedermänner auf der 130-Kiolometer-Tour und Profis einweist. Beide Felder passieren das Overather Stadtgebiet – und die Bergwertung mit Eventpoint, die erneut am Ferrenberg eingerichtet wurde.
Dazu herrscht am Morgen auf dem Parkplatz des Friedhofs Rappenhohn bereits reges Treiben. Hier ist das Ziel der Bergwertung, werden Besucher das gesamte Rennen auf einer Großleinwand verfolgen können und soll eine Samba-Gruppe den Pedalrittern einheizen. Simon Stachowiak weist einen Sattelzug ein. Auf seiner Ladefläche: eine E-Bike-Roadshow. Die sollen die Besucher des Eventpoints ebenso erleben können wie einen Live-Kommentar von Mirko Hellendahl – und natürlich ist auch für das leibliche Wohl der Zuschauer an der Bergeinfahrt der Radprofis und Amateure gedacht.
Ein Glück: Über ausreichend freiwillige Helfer musste sich Peter Schwamborn nicht sorgen. „Diesmal haben sich wirklich viele gemeldet“, sagt er froh, nachdem er auf dem Bahnhofplatz Warnwesten, „Roadbooks“ des Rennens mit Durchfahrtzeiten und Streckenführung sowie weitere Ausrüstung verteilt hat. Neben dem von Rösrath-Hoffnungsthal über die Höhe und Heiligenhaus nach Overath-Mitte und dann den Ferrenberg wieder hinauf und weiter über die Höhe in Richtung des oberbergischen Hohkeppel führenden Streckenabschnitt haben seine Leute auch noch einen weiteren im Overather Sülztal bei Immekeppel zu sichern.
Die meisten kennen ihre Posten und Aufgaben bereits aus dem Effeff. „Wie im vorigen Jahr?“, bekommt Schwamborn mehr als einmal zu hören und antwortet zufrieden lächelnd „Wie beim letzten Mal“, bevor er mit den Streckenposten im Konvoi zu deren jeweiligen Einsatzorten fährt. An der Zieleinfahrt der Bergwertung am Ferrenberg haben Andreas Koschmann und Daniel Wester sowie Gastronom Jürgen Schmidt mit ihren Teams und weiteren Helferinnen und Helfern den Eventpoint bereits fast komplett aufgebaut. Bald können sie kommen: die Radsportlerinnen und -sportler – und die Zuschauenden.