Bergisch Gladbach – 280 Feuerwehrmänner und -frauen aus Bergisch Gladbach hat Landrat Stephan Santelmann mit der Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille geehrt – als Auszeichnung für das Engagement bei dem besonderen Einsatz während der Flut am 14. und 15. Juli des vergangenen Jahres.
Eine der größten Naturkatastrophen in der Geschichte Nordrhein-Westfalens hielt damals nicht nur die Menschen in Bergisch Gladbach in Atem. Betroffen waren große Teile des Landes. „Aber dennoch erlebten wir eine Einsatzsituation, die alles bisher Dagewesene bei Weitem übertraf“, würdigte Landrat Stephan Santelmann. Das Sturzflutereignis verwandelte kleine Bäche in reißende Fluten. Ganze Ortsteile wurden überschwemmt.
Rhein-Berg-Leitstelle zählte mehr als 3000-Fluteinsätze
Menschen wurden in ihren Häusern eingeschlossen und mussten in Sicherheit gebracht werden. Viele Gebäuden wurden vom Wasser beschädigt, Bäume entwurzelt, Infrastruktur zerstört. Mehr als 3000 Einsätze zählte allein die Leitstelle des Rheinisch-Bergischen Kreises.
Medaille für Feuerwehr und Katastrophenschutz
Die Medaille
Nach der Flut in NRW wurde die altsilberne Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Einsatzmedaille eigens für diesen Zweck gestiftet. Sie trägt auf der Vorderseite die Kurzbezeichnung des Einsatzes „Unwetterkatastrophe 2021“ sowie den Schriftzug „Dank den Helferinnen und Helfern“.
Auf der Rückseite befindet sich das nordrhein-westfälische Landeswappen. Zusätzlich erhielten die Medaillenträgerinnen und -träger eine Urkunde. Landesweit erhalten insgesamt 62 000 Helferinnen und Helfer von Berufs- und freiwilligen Feuerwehren, Technischem Hilfswerk, Deutschem Roten Kreuz, Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund, Johanniter-Unfall-Hilfe, Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft und Polizei die Auszeichnung.
Im Rheinisch-Bergischen Kreis werden insgesamt 1212 Personen geehrt. Die Ehrungen werden zurzeit nach und nach in allen acht Kommunen durchgeführt. (wg)
In Bergisch Gladbach waren unter anderem zwei Altenwohnheime von dem Hochwasser betroffen, wovon eins von der Feuerwehr evakuiert werden musste. Zudem lief wie berichtet das Regenrückhaltebecken am Hebborner Kreuz über, wodurch es zu erheblichen Schäden entlang der Odenthaler Straße kam.
Feuerwehr rettete Rhein-Berger mit Booten
Mehrere Personen wurden von der Feuerwehr unter Einsatz von Überlebensanzügen und Booten gerettet. „Die Einsatzkräfte funktionierten einen Gerätewagen, der tiefes Wasser passieren kann, zu einem Rettungswagen um. Damit konnten verletzte Personen in den überfluteten Bereichen liegend transportiert werden“, erinnerte Landrat Santelmann. Viele Bürgerinnen und Bürger seien zunächst von Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz betreut worden, da sie nicht zeitnah in ihre Wohnungen zurückkehren konnten.
Darüber hinaus hat die Bergisch Gladbacher Feuerwehr ihre Kolleginnen und Kollegen in Leichlingen und Rösrath im Rahmen der überörtlichen Hilfe unterstützt. Zudem war die Feuerwehr Bergisch Gladbach bei der Sicherung der Steinbachtalsperre in Euskirchen und anschließend über einen Zeitraum von mehr als drei Wochen in Erftstadt-Blessem im Einsatz.
Das könnte Sie auch interessieren:
„Die Bergisch Gladbacher Feuerwehr war mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz und war dauerhaft Anlaufstelle für den Führungsstab des Kreises“, so Landrat Santelmann. „Sie waren für unsere Bürgerinnen und Bürger da. Sie haben auf eindrucksvolle Weise gezeigt, dass sich die Menschen, gerade in Notsituationen, auf sie verlassen können. Hierfür gilt ihnen allen mein aufrichtiger Respekt und meine Anerkennung.“