Bergisch Gladbach – Die Ampelkoalition aus Grünen, SPD und FDP zieht ihren Antrag zurück, die Schloßstraße an den Markttagen zwischen den Wendehämmern für den Autoverkehr zu sperren. Grund sei, so Corvin Kochan, Sprecher der Koalition, dass die Marktbeschicker gemeinschaftlich entschieden haben, die Platzierung der Marktstände auf dem schiefen Platz, so wie sie jetzt ist, beibehalten zu wollen.
„Wir wollen Ruhe da reinbekommen“, berichtet Bernhard Eichler, Inhaber des Kartoffelstandes. Zu dieser Bewertung seien neun der ständigen Marktbeschicker gekommen. Ein erneute Umorganisation der Aufstellung sei viel zu aufwendig. Sich wieder auf die Straße zu stellen, wie in den beiden Jahren, als die Bauarbeiten für das Einkaufszentrum liefen, hätte zudem den Nachteil, „dass wir als Händler mit unseren Wagen und Ständen unseren Kunden die Parkplätze wegnehmen würden.“ Im Namen der Marktbeschicker sagt Eichler: „Deshalb nehmen wir den schiefen Platz vorerst hin, auch wenn die Probleme durch die Schieflage weiterbestehen.“
Sorge um Sicherheit der Kunden
Die Markthändler sorgen sich vor allem um die Sicherheit ihrer Kunden. Besonders für Menschen, die nicht gut zu Fuß seien, sei es sehr beschwerlich, den Berg hochzukommen und zudem bei Regen oder Glätte auch noch sehr gefährlich. Für die Marktbeschicker könne der Auf- und Abbau zwar aktuell nur unter größten Schwierigkeiten bewerkstelligt werden. „Dies ist aber immer noch besser, als eine erneute Veränderung, die wieder nur übergangsweise wäre“, meint Eichler.
Wie berichtet, muss das Gefälle von teilweise elf Prozent mit Unterlegkeilen unter Wagenrädern aufwendig ausgeglichen werden. „Auf Dauer ist die schräge Bahn aber nicht hinnehmbar“, betont Eichler. Die Marktbeschicker verließen sich auf die feste Zusage, dass der Platz begradigt werde, wenn die Schloßstraße im Rahmen der Modernisierung neu gepflastert werde: „So, schief , wie der Platz jetzt ist, ist er nicht zu gebrauchen, auch nicht für Veranstaltungen und Stadtfeste.“ Die Ampelkoalition sichert in ihrer Mitteilung zu, weiterhin das Ziel zu verfolgen, „die Bedingungen auf dem Platz der Begegnungen zukünftig so barrierearm wie möglich zu gestalten.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Ein Hauptaugenmerk soll dabei auf die Fußgänger und Menschen mit Bewegungseinschränkungen gelegt werden. Allen Besuchern soll demnach gleichberechtigt eine Nutzung der Einkaufsstraße ermöglicht werden. Außerdem will die Ampel erproben, ob autofreie Tage dazu beitragen könnten, zu einer größeren Zufriedenheit aller beizutragen.
In der Sitzung des Planungsausschusses am 22. Juni will die Stadtverwaltung Varianten vorlegen, inwiefern das Gefälle ausgeglichen werden könne – etwa durch den Einbau des neuen Natursteinpflasters. Als Termin für den Baubeginn ist Anfang 2022 vorgesehen.