Viele politisch Verantwortliche wollen im kommenden Jahr nicht erneut kandidieren, Maik Außendorf (Grüne) denkt gar nicht daran aufzuhören. „Drei Jahre im Bundestag liegen hinter mir und ich möchte sehr gerne weiter daheim im Rheinisch-Bergischen Kreis und in Berlin als EU-Abgeordneter wirken“, schreibt der 53-jährige Bergisch Gladbacher an seine Parteikolleginnen und Kollegen. Für die steht bei der Kreisversammlung der Grünen am kommenden Samstag im Kreishaus auch die Aufstellung eines neuen Bundestagskandidaten oder einer -Kandidatin für die Wahl im Herbst 2025 an.

Bei der vergangenen Wahl 2021 war Außendorf über die Liste seiner Partei ins Parlament eingezogen. Auch 2013 und 2017 war er bereits als Direktkandidat der Grünen in Rhein-Berg bei der Bundestagswahl angetreten. Das rheinisch-bergische Direktmandat für das Berliner Parlament hat in den vergangenen Jahrzehnten allerdings stets die CDU geholt.

2021 zog Außendorf über die Liste der Grünen ins Berliner Parlament ein

Diesmal wird Außendorf erneut versuchen, auf direktem Weg mit der Mehrheit der Erststimmen im Rheinisch-Bergischen Kreis in den Bundestag einzuziehen, strebt allerdings parallel auch wieder einen aussichtsreichen Platz auf der Liste der Grünen an. Dafür hat er bereits ein Votum der Landesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft erhalten, um weitere bewirbt er sich.

„Wir haben in den zurückliegenden Jahren etliche Grüne Ziele umsetzen können, stellen aber immer wieder fest, dass es nicht reicht“, zieht Außendorf im Schreiben an die Grünen-Mitglieder Bilanz: „Nicht reicht, um unsere Lebensgrundlagen - Klima, Umwelt, Artenvielfalt - langfristig zu schützen. Das 1,5 Grad-Ziel scheint jetzt schon gerissen, wir brauchen alle Kraft, um die „Klimakatastrophe einzudämmen und gleichzeitig Gesellschaft und Wirtschaft so weiterzuentwickeln, dass wir und zukünftige Generationen gut leben können“, so der Bundestagsabgeordnete.

Von der großen Koalition habe die aktuelle rot-gelb-grüne Regierung ein „schweres Erbe“ übernommen, sagt Außendorf und nennt vor allem eine „bedrohliche Abhängigkeit von russischem Gas“. Vor allem Wirtschaftsminister und Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) sei es zu verdanken, dass „wir die drohende Katastrophe Blackout abwenden konnten“, bilanziert Außendorf.

Außendorf ist Sprecher der grünen Bundestagsfraktion für Digitalpolitik

Den beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien („Noch nie hatten wir in Deutschland so viel Energie aus Sonne und Wind im Netz“) als auch das Deutschlandticket und die Strecken-Sanierungen bei der Deutschen Bahn verbuchten Außendorf als Erfolge der grünen Bundespolitik.

Als Sprecher der grünen Bundestagsfraktion für Digitalpolitik, sowie Mitglied des Digital- und Wirtschaftsausschusses setzt er sich für die „Weiterentwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft Richtung Klimaneutralität und Nachhaltigkeit“ ein.

Ausbau von Bus- und Bahnverbindungen auf dem Land

„Wir haben viel geschafft, stellen ein über immer wieder fest, dass nur wir Grünen im Bundestag für Klimaschutz stehen“, so Außendorf: „Immer wenn es konkret wird, bremsen Koalitionspartner und Opposition mit allen Mitteln.“ Um Klimaschutz auch weiterhin „konsequent umzusetzen“ hätten die Grünen für die kommenden Jahre viel vor.

Als Beispiele nennt Außendorf den Ausbau von Bus- und Bahnverbindungen auf dem Land, den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie den Netzausbau und Energiespeicher. „Für eine sichere, nachhaltige Wirtschaft brauchen wir auch sichere Lieferketten und gute Handelsabkommen“, appelliert der Grünen-Politiker, der als Bundestagsabgeordneter an der Entstehung einiger Gesetze mitwirkte, etwa beim Online-Zugangsgesetz 2.0.

Seit 2009 ist Außendorf bei den Grünen aktiv, von 2014 bis 2021 war er Stadtratsmitglied in Bergisch Gladbach und von 2020 bis 2021 dort Fraktionsvorsitzender der Grünen. Im Bundestag ist er heute Mitglied des Wirtschaftsausschusses und des Digitalausschusses sowie Digitalpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion.

Grüner Bundestagsabgeordneter

Maik Außendorf ist der Neue in Berlin aus Rhein-Berg

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Für fairen Handel, der alles nutzt, gute Arbeitsplätze sichert und gleichzeitig „auf eine natur- und klimaverträgliche Wirtschaft aufsetzt“, will sich Außendorf auch in der nächsten Wahlperiode einsetzen. Über eine mögliche Aufstellung als Direktkandidat entscheiden Rhein-Bergs Grüne am Samstag.