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Schadstoffe bei Abriss gefundenNeubau der Grundschule Bensberg verzögert sich

Lesezeit 3 Minuten
Der Rohbau des Erdgeschosses des neuen Schulgebäudes sowie Arbeitsmaterialien und ein gelber Baukran sind zu sehen.

Das größte Projekt Bergisch Gladbachs, der Neubau der GGS Bensberg, braucht mehr Zeit.

Die GGS Bensberg kann erst ein halbes Jahr später, im Sommer 2026 umziehen. Grund sind Probleme beim Abbruch sowie bei der Sicherung der Baugrube.

Der Neubau für die GGS Bensberg verzögert sich. Die Grundschule kann nicht wie geplant Anfang 2025 eröffnet werden, sondern erst ein halbes Jahr später. Neuer Termin für den Umzug der Grundschüler in das neue Gebäude an der Saaler Straße ist nun zu Beginn des Schuljahres im Sommer 2025/2026.

Grund für die Verzögerung, so die Stadtverwaltung, sind Probleme beim Abbruch des alten Gebäudes sowie bei der Rückverankerung der Baugrube. Beim Abriss seien Schadstoffe wie Asbest, PCB sowie Mineralfasern aus Dämmstoffen (KMF) gefunden worden, berichtet Stadtsprecher Patrick Ortmanns auf Nachfrage dieser Zeitung.

Schadstoffe mussten entsorgt werden

Diese hätte nach den geltenden Regelungen zur Entsorgung von Schadstoffen ausgebaut und entsorgt werden müssen. „Eine Gefährdung der Schüler und Lehrer lag nicht vor“, betont Ortmanns. Verbaute Asbest- und KMF-Produkte würden die Gesundheit nicht gefährden, solange keine mechanische Einwirkung ausgeübt werde.

Die aufwendige, zeitraubende Schadstoffsanierung habe laut Ortmanns darin bestanden, dass die Dämmung aus künstlichen Mineralfasern zum Teil in Handarbeit abgetragen werden musste, um eine sortenreine Entsorgung gewährleisten zu können.

Vereinbarung mit Nachbar war nicht möglich

Zudem sei anders als zugesagt keine Vereinbarung mit dem Nachbarn zustande gekommen, auf dessen Grundstück die Rückverankerung des Verbaus, einer senkrechten Abstützung der Baugrube in Form von Stahlträgern. Aus diesem Grund sei eine „komplexe statische Anpassung“ der Trägerwand an der Grundstücksgrenze auf dem städtischen Grundstück notwendig gewesen.

Die Stadt kalkuliert das Bauvorhaben bisher mit einem Gesamtpreis von 18,5 Millionen Euro. Was die Verzögerung für die Kostenentwicklung bedeutet, lässt die Stadtverwaltung offen in ihrer Mitteilungsvorlage im Schulausschuss.

19 von 20 Grundschulen müssen saniert werden

Das neue drei-, mit Untergeschoss vierstöckige Gebäude wird aber, was die Ausstattung anbelangt, Maßstäbe setzen. Eine Mensa und eine Frischkochküche gehören auch dazu. Die Räume können gemäß Montessoripädagogik unterschiedlich genutzt werden und sind für die moderne Nutzung mit Computern und Internet ausgelegt. Es ist der erste Grundschulneubau in der Stadt seit vielen Jahrzehnten. 19 von 20 Grundschulen müssen grundsaniert, erweitert oder neu gebaut werden.

Die GGS Bensberg wird somit länger als gedacht in der Containerschule bleiben. „Wir haben ehrlich gesagt damit gerechnet, dass es beim Bau Verzögerungen geben kann“, sagt Schulleiterin Uta Will. Vor zweieinhalb Jahren ist die Grundschule an den provisorischen Standort umgezogen. Ihre 200 Schüler fühlten sich dort wohl, liebten es auf dem am Wald gelegenen Gelände herum zu können.

Die Kinder in der Containerschule sind zufrieden

„Die meisten kennen ja die uralte Schule gar nicht mehr“, sagt Will. Viele verbringen ihre gesamte Grundschullaufbahn in der Containerschule und werden das neue Gebäude nicht in Funktion erleben. Die Eltern schreckt dies offensichtlich nicht ab. „Sie melden ihre Kinder trotzdem hier an, weil sie sehen, wie zufrieden die Kinder sind“, meint Will .

Die Schulleiterin sei froh, dass die Schule jetzt alles habe, was sie brauche. Sie zählt auf: Die Heizkörper funktionieren, die Gymnastikhalle sei hergerichtet, Spielgeräte aufgestellt, eine Tischtennisplatte aufgebaut. „Wir mussten aber immer dranbleiben“, sagt Will, „jetzt warten wir nur noch darauf, dass die Flure gestrichen werden.“