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Pflanztermin14 neue Linden in der Schloßstraße in Bensberg müssen noch viele Jahre wachsen

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Der Baumstamm ist an einen Radlader angebunden. Zwei Männer stemmen die Baumkrone hoch, um die Linde aufzurichten.

Ein echter Kraftakt: 14 Linden werden in den nächsten Tagen entlang der unteren Schloßstraße eingepflanzt.

„Die Straße wird grüner“, sagt Bürgermeister Frank Stein. Die Bepflanzung ist Teil der Umgestaltung der Schloßstraße.

Die Erwartungen der Bensberger sind groß in Bezug auf die künftige Gestaltung ihrer Schloßstraße, als Einkaufsstraße bildet sie das Herzstück des Stadtteils. Das erste Teilstück zwischen Kölner Straße und Nikolausstraße ist noch nicht ganz, aber fast fertig. Etwas Wichtiges fehlte noch: Bäume. Die ersten von insgesamt 14 Linden werden gerade gepflanzt. Ein Kraftakt: Denn so ein Baum wiegt eine Tonne.

„Da muss ein Radlader ran“, erklärt Jan Eyberg, Garten- und Landschaftsbauer aus Wiehl. Allein der Wurzelballen hat ein Radius von mindestens zwei Meter, entsprechend tief sind die Baugruben. Die ersten Exemplare stehen schon: Sechs Meter hoch und mit bereits stattlichen Baumkrone vervollständigen sie das neue „Gesicht“ der Schloßstraße. Jetzt kann jeder sehen, wie die Straße im weiteren Verlauf einmal aussehen wird.

Es werden 24 Bäume mehr gepflanzt als vorher

Außer über den Wegfall von Parkplätzen wurde über kein anderes Thema im Vorfeld so heftig gestritten wie über das Vegetationskonzept. Daran erinnert sich Bürgermeister Frank Stein beim symbolischen Pflanztermin am Mittwoch nur allzu gut: „Das Thema Bäume ist ein sehr emotionales Thema. Es bewegt die Menschen.“

Dass aus planerischen Gründen rund 30, teils gesunde Bäume gefällt wurden, hatte bei Anwohnern, Initiativen und Naturschützern für viel Kritik gesorgt. Stein betont erneut den klimatischen und optischen Vorteil für Bensberg: „Die Straße wird grüner.“ Nach Abschluss der Bauarbeiten werden 24 Bäume mehr da stehen als vorher, alles Arten, die dem Klimawandel trotzen können.

Auf dem Bürgersteig liegen vier Bäume mit einem großen Wurzelballen.

Ein Jungbaum wiegt über eine Tonne. Die Baumkronen der Linden müssen aber noch zurecht gestutzt werden, bis sie das typische Aussehen von Kopflinden haben.

Christian Nollen, Leiter der Abteilung Stadt-Grün, kann den ökologischen Aspekt mit Zahlen unterfüttern: „Insgesamt kann die beschattete Flächen der Schloßstraße durch die neuen Bäume vervierfacht werden“, berichtet er, allerdings erst im ausgewachsenen Zustand der Gewächse, so in 20 Jahren. Als noch junge, frisch gepflanzte Bäume würden sie aber bereits jetzt genauso viel Schatten spenden wie die alten Bäume.

Die neuen Bäume im unteren Teil der Schloßstraße sollen die prägende Allee mit den markanten Kopflinden vom Schloss hinunter ergänzen. Bis es eine einheitliche Ansicht gibt, wird es aber ebenfalls noch dauern, vielleicht so zehn Jahre, schätzt Nollen: „Auf dem europäischen Markt waren keine Kopflinden zu bekommen, die unseren Qualitätsansprüchen entsprochen haben.“ Die verfügbaren Exemplare seien zu niedrig gewesen. Hohe Lieferfahrzeuge hätten nicht unter den Ästen durchgepasst.

Die Linden müssen jedes Jahr gestutzt werden

Als Plan B sind nun 14 normale Linden angeschafft worden, die nun Jahr für Jahr zurechtgestutzt werden, solange bis sie die großen Verdickungen auf dem Stamm und damit optisch den Kopf des Baumes bilden. Im kommenden Februar sollen die Jungpflanzen ihren ersten „Erziehungsschnitt“, wie es in der Fachsprache heißt, erhalten. „In etwa zehn Jahren werden die Bäume das gewünschte Erscheinungsbild haben“, schätzt Nollen und spricht auch hier von „einer Investition in die Zukunft“.

die ersten Bäume werden im Bereich der Schloßstrasse gespflanzt

die ersten Bäume werden im Bereich der Schloßstrasse gespflanzt

Den Betrachter wundert es, dass die Baumscheiben für die Neupflanzungen relativ klein ausfallen. Auch dafür hat Nollen eine Erklärung. Er deutet auf ein grünes hervorstehendes Rohr, das Bewässerungssystem. Regelmäßig wird hier ein Lastwagen vorfahren und bis zu 150 Liter Wasser einfüllen. Das Wasser verteilt sich im Untergrund unter den Wurzeln, sodass der Baum versorgt ist.

„Ich freue mich, dass es erkennbar vorwärtsgeht“, sagt Stephan Dekker, Leiter des Fachbereichs Umwelt und Technik. Voraussichtlich Pfingsten sollen die Bauarbeiten in diesem ersten Bauabschnitt endgültig abgeschlossen sein, kündigt Dekker an. Dazu gehört auch der Platz am Emilienbrunnen, dessen Gestaltung ebenfalls ein Streitthema zu Beginn der Planungen war. „Unterm Strich haben wir auch hier eine gute Lösung gefunden“, meint Bürgermeister Stein. Gerade an dieser Stelle wird natürlich ebenfalls ein Baum gepflanzt. Er trägt den schönen Namen Tulpenbaum.