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Schlader BotzeErst Sitzung, dann Party

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Viel Stimmung herrschte bei den Jecken im großen Saal des Bergischen Löwen – und die sollte noch nach der Sitzung weitergehen.

Bergisch Gladbach – Schon um 16.15 Uhr war Einlass. „Damit die Leute sich schon mal einstimmen können“, erklärt Mio Oppermann, Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft Schlader Botze, die am Samstagabend ab 17.45 Uhr ihre große Kostümsitzung im ausverkauften Bergischen Löwen in Bergisch Gladbach feierte.

Die Zeit nutzen die Botze aber auch, um hinter den Kulissen letzte Vorbereitungen für den reibungslosen Ablauf des Fünfeinhalb-Stunden-Programms zu machen. Drei Pkw mussten aus der Feuerwehrzufahrt zum Löwen entfernt werden, außerdem suchten die 100 ehrenamtlichen Helfer ihre Plätze. „Wo ist mein Spülbecken?“, fragte zum Beispiel Gladbachs Bürgermeister Lutz Urbach. „Ich bin Mitglied bei den Botze und finde, dann muss man auch mitmachen. Das Spülbecken ist hier mein Stammplatz.“ So verdiente er sich auch die Socke an seinem Orden. Denn den Botze-Orden mit Socke erhielten nur aktive Mitglieder, so der Bürgermeister.

160 Blaue Funken aus Köln angereist

Im Innern des Löwen hatten die Botze ordentlich aufgefahren. Digitaler Sound, Multimedia-Effekte, Nebelmaschine und Light-Show erinnerten eher an ein Pop-Konzert als eine Karnevalssitzung.

Doch die Tradition kam auch ohne Elferrat und klassische Tusch-Stimmung nicht zu kurz. Der gut aufgelegte Moderator Stefan Kombüchen begrüßte zum Auftakt eine 160 Mann (plus Marie) starke Abordnung der Blauen Funken aus Köln. Ein prächtiges Bild boten die Gardisten auf der Löwen-Bühne, die gleich anschließend von den akrobatischen Leistungen der heimischen „Strunde-Pänz“ belastet wurde.

Anschließend sorgten die Klüngelköpp und Cat Ballou für kräftige Party-Stimmung, aus Dürscheid war das Tanzcorps der Mellsäck angereist, als Wortkünstler waren Wicky Junggeburth, Blom un Blömcher, Klaus und Willi sowie Martin Schopps zu Gast.

Drei volle Tage Arbeit für Organisatoren

Doch damit war es bei den Botze noch nicht getan. Im Foyer und dem Garderobenraum ging es nach 23 Uhr locker weiter. Eine zweite Bühne war hier aufgestellt und eine Theke, unter anderem spielten hier die Labbese und die Domstürmer zur Nach-Sitzungs-Party auf. Wieder unterstützt von den ehrenamtlichen Helfern, unter denen auch viele junge Leute sind.

„Ich glaube, wir Botze vermitteln den jungen Leuten ganz gut, wie man Spaß haben kann“, erklärt sich Oppermann die nicht vorhandenen Nachwuchssorgen der Gesellschaft. Auch wenn es am Sonntagmorgen für alle Mitglieder ab 10 Uhr „Aufräumen“ hieß. Der Saal wurde sogar noch in der Nacht wieder freigeräumt, während im Untergeschoss die Botze-Party lief. „Zu der Vorbereitungszeit bedeutet die Sitzung wirklich drei volle Tage Arbeit für uns“, sagt Oppermann.