Die Schlossgalerie in Bensberg hat jetzt geöffnet.
Copyright: Anton Luhr
Eigentlich sollte die neue Schlossgalerie in Bensberg schon im vergangenen Sommer eröffnet werden.
Doch es kam immer wieder zu Verzögerungen.
Nun war es aber endlich soweit – und das Warten hat sich offenbar gelohnt.
Bergisch Gladbach – Es ist kurz vor 10 Uhr, auf dem oberen Parkdeck des neuen Einkaufszentrums sind schon fast alle Stellplätze belegt. Der Andrang ist groß an diesem Donnerstag. Denn jetzt geht die Schlossgalerie nach fast zweieinhalb Jahren Bauzeit in Betrieb. „Wir haben lange genug drauf gewartet“, sagt eine ältere Frau, die aus Moitzfeld gekommen ist.
Bereits um sieben Uhr haben die ersten Kunden beim Rewe-Markt vor der Tür gestanden, mit 1260 Quadratmetern größter Mieter der Schlossgalerie. „Endlich ist es soweit“, freut sich Marktleiterin Ursula Wintgens. Es sei ein Supermarkt „mit ganz viel Nähe zu Bensberg“: Es gebe viele regionale Lieferanten und an der Wand am Eingang hängen Schwarz-Weiß-Fotos mit Ansichten Bensbergs aus früheren Zeiten. „40 neue Arbeitsplätze sind entstanden“, berichtet Wintgens. Sie trägt an diesem besonderen Tag ihre „Glückssocken“ – in Erinnerung an ihren verstorbenen Bruder.
Die Treppe ist noch in Bau.
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Nur im Obergeschoss werden noch letzte Arbeiten verrichtet: in den Filialen der beiden Mieter Takko und My Shoes, die erst Mitte August einziehen. Arbeiter bauen Regale auf, schrauben Lampen an die Decke und tragen Leitern hin und her. Streng genommen ist es also nur eine Teileröffnung der Schlossgalerie: Gestern hat außer Rewe noch der dm-Drogeriemarkt sowie die Apotheke von Jens Christian Bauer aufgemacht. Das Bekleidungsgeschäft Ernsting’s Family hat bereits vor einer Woche eröffnet. Das Sushi-Restaurant im Vorbau plant, im September aufzumachen.
Die Bauweise der Bensberger Schlossgalerie, lange firmierte das Geschäftshaus unter dem Projektnamen „Marktgalerie“, war lange umstritten. Zu massig und zu hoch werde es, lauteten die Bedenken. Fünf Entwürfe hat es gegeben. Umstritten bei den Vorgänger-Planungen war seitens der Anwohner eine offene Laderampe. Zustimmung fand am Ende der Entwurf, der vorsah, das Löwencenter nicht abzureißen. Für die Architekten war das keine leichte Aufgabe: Der vor sich hin gammelnde Betonkoloss musste in den Rohbau zurückversetzt werden. Die Verkaufsfläche wurde von 5000 auf 4000 Quadratmeter reduziert. Darüber hinaus verzichtete Investor Centerscape auf ein weiteres Stockwerk für Wohnungen und Restaurants. Centerscape hatte das damals schon leerstehende Löwencenter 2013 gekauft. Die Geschäftsleute an der Schloßstraße versprechen sich vom neuen Einkaufszentrum wichtige Impulse . (ub)
„Unterm Strich ist es doch zufriedenstellend gelaufen“, sagt Engelbert Leibl, Projektentwickler bei Investor Centerscape bei seinem Rundgang, um die Mieter mit Blumen zu begrüßen. Eigentlich sollte schon im Sommer 2019 eröffnet werden, dann im November 2019. Die Ecke links neben dem Gebäude, da wo der Aufgang hoch zum Alten Markt hinkommt, sieht noch chaotisch aus. Die Stufen werden gerade angebracht.
Projektleiter Engelbert Leibl überreicht den Mietern Blumen.
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Das Warten hat sich offenbar gelohnt: „Es ist ganz entzückend, übersichtlich und familiär“, sagt Stefanie Mielke aus Rösrath. Sie finde alles, was sie als Familienmutter brauche zu den Bereichen „Mode, Lebensmittel, Gesundheit“, zählt sie auf. „Hell und freundlich. Das passt gut zu Bensberg“, lautet die Meinung von Irene Schwerm, die immer, wenn Markt ist, hierher komme. Wie immer geht es einem in diesem Moment so wie bei anderen Neubauten: Man kann sich kaum noch erinnern, wie es zuvor hier ausgesehen hat.
Die Bensberger haben lange auf die neue Schlossgalerie gewartet.
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Eher sachlich ist die Architektur des neuen Gebäudes, viereckig mit Glasfronten über zwei Etagen, darüber zwei Parkdecks. Mit 15 Millionen Euro bezifferte Centerscape zu Beginn der Planungen das Investitionsvolumen. Zur aktuellen Kostenentwicklung möchte sich Leibl nicht äußern.
Zur Einweihung der Schlossgalerie hat es kein Fest gegeben, aber dafür hat das Geschäftshaus den Segen der katholischen und evangelischen Kirche: Pfarrer Andreas Süß und Diakon Rainer Beerhenke sind zur Einsegnung dort gewesen.
