Die inklusive Einrichtung in Bergisch Gladbach steht vor dem finanziellen Aus, wenn Stadt und Rheinisch-Bergischer Kreis nicht einspringen.
InklusionSozialausschuss in Bergisch Gladbach steht geschlossen hinter dem Café Grenzenlos
Springen Stadt Bergisch Gladbach und Rheinisch-Bergischer Kreis finanziell nicht ein, steht das inklusive Café Grenzenlos im Sommer 2024 vor dem Aus. Der Sozialausschuss in Bergisch Gladbach setzt sich geschlossen für den Erhalt der Einrichtung ein. Dies ist ein starkes Signal der Politik, mehr aber auch nicht, zumindest im Moment. Denn die Finanzierungslücke in Höhe von 140.000 Euro pro Jahr müsste durch freiwillige Zuschüsse gedeckt werden. Geld, das bei einem anderen sozialen Projekt gekürzt werden müsste.
Seit 2019 gibt es das Café Grenzenlos, ein Ort der Begegnung mit Freizeitangeboten für Menschen mit und ohne Behinderung. Doch die fünfjährige Projektförderung in einer Höhe von insgesamt 350.000 Euro durch die Aktion Mensch läuft im Juni 2024 aus. Ohne Zuschüsse seitens der Stadt Bergisch Gladbach und des Rheinisch-Bergischen Kreises zur Bezahlung der beiden sozialpädagogischen Fachkräfte muss die Einrichtung schließen.
Nach Auskunft des Trägers, der gemeinnützigen Inclusio Rhein-Berg, wird ein jährlicher Zuschuss von 140 000 Euro zur Finanzierung der 1,5 Vollzeitstellen benötigt. Die Miet- und Betriebskosten der Einrichtung würden wie bisher vom Club der behinderten Menschen und ihrer Freunde (CBF) getragen.
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In größtenteils identischen Anträgen setzen sich CDU-Fraktion sowie Grüne und SPD in der Sitzung des Sozialausschusses am Donnerstagabend dafür ein, die Arbeit der sozialen Einrichtung in jedem Fall langfristig zu sichern.
Rheinisch-Bergischer Kreis soll sich an Kosten beteiligen
Die Gladbacher Verwaltung wird beauftragt, mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis Verhandlungen zu führen, mit dem Ziel einer hälftigen Kostenbeteiligung, lautet der einstimmige Beschluss, der aber vom Stadtrat bestätigt werden muss. Denn es handelt sich um eine freiwillige Leistung und bedingt Abstriche bei anderen sozialen Projekten.
Wie Ausschussvorsitzende Gabriele von Berg berichtet, habe der Landschaftsverband Rheinland die Bereitschaft signalisiert, das Bergisch Gladbacher Erfolgsprojekt zu unterstützen. Die Prüfung dort sei aber noch nicht endgültig abgeschlossen.
Mit der Ungewissheit müssen Träger und Betroffene nun umgehen. Aus Sicht der Inklusionsbeauftragten Monika Hiller ist es essenziell, dieses inklusive Freizeitangebot für die Altersgruppe ab 27 langfristig zu erhalten: „Menschen haben hier eine Anlaufstelle, eine Familie, ein zweites Zuhause gefunden.“