Bergisch Gladbach – Sich sozial zu engagieren, das war Marianne Niesen immer eine Herzenssache, mehr als ein Vierteljahrhundert war sie die gute Seele und der Motor des „Gronauer Mittagstisch“. Jetzt starb die Mutter von Ur-Labbese-Musiker Michael Niesen und Großmutter von „Cat Ballou“-Frontmann Oliver Niesen im Alter von 92 Jahren.
„Meine Mutter hat ihre eigenen Interessen immer in den Hintergrund gestellt“, erinnert sich Michael Niesen, „nie hat sie sich hängen lassen.“ Und sie hatte Humor: Beim „Gronauer Mittagstisch“, der in erster Linie älteren Menschen und Alleinstehenden aus dem Stadtteil dient, organisierte sie sogar eine eigene Karnevalsveranstaltung, blieb dem Projekt auch im hohen Alter aktiv verbunden. „Bis zur Corona-Pandemie hat sie immer noch die Fahrten organisiert“, erinnert sich Michael Niesen.
Ehrenamtliche Helferin der ersten Stunde
Vor mehr als 25 Jahren wurde der „Gronauer Mittagstisch“ im Pfarrzentrum St. Marien ins Leben gerufen. Marianne Niesen gehörte zu den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der ersten Stunde, hatte sich zuvor bereits gemeinsam mit ihrem Ehemann Helmut gemeinsam in der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) engagiert.
Helmut Niesen hatte zusammen mit dem Pastoralreferenten a. D. Manfred Hartmann dann auch den „Gronauer Mittagstisch“ aus der Taufe gehoben. Als ihr Mann, mit dem sie 42 Jahre verheiratet war, 1996 starb, übernahm Marianne Niesen die Leitung und Organisation des immer mittwochs um 12 Uhr im Pfarrheim St. Marien, Gronau an der Mülheimer Straße 213 stattfindenden Treffens.
Musikalische Nachkommen
Vor allem ihre große Gabe, zuhören zu können, würdigen Wegbegleiter. Die Mutter von zwei Kindern, Großmutter von sechs Enkeln und Urgroßmutter von ebenso vielen Urenkeln pflegte einen großen Freundeskreis. Dass neben Sohn Michael auch Schwiegersohn Werner Kraus als Musiker im Karneval die Labbese mitbegründete und die beiden Enkel Oliver Niesen und Michael Kraus später „Cat Ballou“ aus der Taufe hoben, verfolgte die lebensfrohe Gronauerin mit großer Freude. Überhaupt stand die Familie neben dem Engagement ganz oben: Sehr gerne kochte oder backte sie auch für alle. Ihre Nussecken waren legendär.
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„Manchmal war ihr Terminkalender voller als meiner in der Zeit, als ich noch gearbeitet habe“, erinnert sich Michael Niesen. Wie seine Familie ist auch er froh, dass vor dem Tod seiner Mutter am vergangenen Sonntag noch alle im Hospiz am Evangelischen Krankenhaus Abschied nehmen konnten. „Eine gute Erfahrung und eine tolle Einrichtung“, sagt Niesen. So starb Marianne Niesen – so wie sie auch gelebt hatte – im großen Kreis ihrer Familie.
Die Trauerfeier für die Verstorbene findet am Donnerstag, 2. Juni, um 9 Uhr in der Kirche St. Marien im Stadtteil Gronau statt.