Bergisch Gladbach – Das kölsche Herz schlägt in Bergisch Gladbach. Noch zwischen Mini-Büro, Wohnzimmertisch und Hobbykeller eines Zwei-Familienhauses in Refrath, doch schon in den kommenden Wochen wollen die beiden kreativen Köpfe, die in der Kölner Musikszene so manche Fäden in der Hand haben, eigene Büroräume an der Steinstraße 45 in Bensberg beziehen.
Der eine ist Tourmanager und gute Seele von Cat Ballou, hat den Aufstieg der Band ganz eng begleitet und ist seit langem als Musikveranstalter unterwegs; der andere begleitet unter anderem die Live-Auftritte der Bläck Fööss, hat Veranstaltungstechnik von der Pike auf gelernt und bereits ungezählte Großveranstaltungen auf die Bühne gebracht. Als „Five Entertainment“ machen Stefan Wolter und Christian Peters nun gemeinsame Sache. Von Bergisch Gladbach aus. „Five“ (fünf) stehe ebenso für die Postleitzahl wie für die Kernkompetenzen, die sie bündelten, sowie die Buchstabenanzahl ihrer Spitznamen, erläutern die beiden Gründer.
„Wir kommen beide aus Refrath, haben schon früher oft beispielsweise beim Kirschblütenfest zusammengearbeitet und uns dann gedacht, unsere Kernkompetenzen zusammen zu bringen und alles aus einer Hand anzubieten“, sagt Christian Peters. Der 28-Jährige kennt sich wie sein 36-jähriger Kompagnon nicht nur in der Musikszene aus, sondern auch in der Region.
Ob Konzertveranstaltung, Tourneeplanung oder die Organisation kompletter Festivals – Technik-Experte Peters, der auch für die technische Planung großer Industrie- und Tagungsveranstaltungen sowie Fernsehproduktionen verantwortlich zeichnet, und Veranstaltungsfachmann Wolter, der nicht nur Cat Ballou bei ihrem Durchbruch begleitet hat, ergänzen sich gut.
„Wir verstehen uns nicht als Agentur, die 20 Millionen Bands »verwaltet«, sondern wir bieten wirklich ein Gesamtpaket aus einer Hand – von der Veranstaltungsorganisation bis zum Stagemanagement“, erklärt Stefan Wolter.
Besonders eng ist der Draht zu Cat Ballou, die gerade im Studio am Kölner Maarweg ihr neues Album aufnehmen. Stefan Wolter plant bereits seit längerem die Promotion-Tour für das am 21. September erscheinende neue Werk. Auch die kompletten Buchungen der Band laufen über „Five Entertainment“.
„ RheinBrand“-Festival
Eintrittskarten für das „Rheinbrand“-Festival mit Cat Ballou, Brings, Stadtrand, Miljö, Querbeat und den Bläck Fööss am Samstag, 15. September, ab 14.30 Uhr auf dem Gelände hinter der Grundschule in Odenthal-Eikamp sind erhältlich an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie unter (02 21) 28 01 sowie im Internet unter www.koelnticket.de. Tickets kosten 27 Euro zuzüglich Gebühren, für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre 17 Euro zzgl. Gebühren. Kinder bis zehn Jahre haben freien Eintritt. Für Gruppen gibt es elf Tickets zum Preis von zehn Tickets. (wg)
Dafür haben Wolter und Peters sogar bereits eine erste Mitarbeiterin eingestellt: Ulla Kierdorf. Sie hatte die Band bereits sieben Jahre bei „Pavement Records“ betreut, bis der Vertrag der Musiker dort auslief. Auch an dem eigenen Musiklabel „Miao Records“, das die „Cat Ballou“-Musiker im vergangenen Jahr gegründet haben und bei dem beispielsweise der frühere „Wise Guys“-Sänger Edzard „Eddi“ Hüneke ein Album veröffentlicht hat, ist das Unternehmen von Stefan Wolter und Christian Peters beteiligt. Doch Cat Ballou ist bei weitem nicht die einzige Band, die „Five Entertainment“ beschäftigt: Ob ein Konzert von Kasalla am 26. Oktober im Gladbacher Bürgerhaus Bergischer Löwe oder ein „Bläck Fööss“-Konzert in Troisdorf am 6. Oktober.
„Rheinbrand-Festival“ im September
Zurzeit stecken die beiden neben dem Umzug ihres Büros mitten in den Vorbereitungen für ein großes Festival in Odenthal. „RheinBrand“ heißt die Großveranstaltung mit Brings, Cat Ballou, den Bläck Fööss, Querbeat, Miljö und Stadtrand, die am Samstag, 15. September ab 14.30 Uhr auf einem eigens ausgewiesenen Festival-Gelände in Odenthal-Eikamp steigen soll. Kein Karneval im Sommer, sondern kölsche Musik, die man das ganze Jahr über gut hören kann, betonen die Veranstalter. Nicht jede Band, die im Karneval gut ankomme, eigne sich auch, um ein Festival zu spielen, betont Peters.
Die ausverkaufte „RheinBrand“-Premiere am Pfingstsamstag 2017 in Troisdorf ist indes bereits legendär. „Kasalla hat damals einen Titel auf der Bühne gespielt, bevor wegen einer Unwetterwarnung abgebrochen werden musste. Doch Kasalla sind kurzerhand ins benachbarte Parkhaus umgezogen und haben mit Megafon weitergespielt,“ erinnert sich Stefan Wolter. „Das war das ungeplante Highlight des Abends.“
„Die Bands kommen zu den Menschen nach Hause – auch aufs Land“, beschreibt Christian Peters das „RheinBrand“-Konzept. Dabei sind die Festivals speziell auf Familien zugeschnitten, Kinder bis zehn Jahren haben freien Eintritt, und das Festivalgelände ist weitläufig und bietet viel Platz. Und dank der Bändchen am Handgelenk, die einen Wiedereinlass ermöglichten, könnten Eltern ihre Kinder am Abend auch zu Oma und Opa bringen und noch mal zurückkommen, erläutert Stefan Wolter.
Rund 100 Helfer von der Bonkasse bis zu Catering und Sicherheitsdienst haben Wolter und Peters beim „RheinBrand“-Festival im Einsatz. Zwei Tage Aufbau werden nötig sein, bis die Infrastruktur vor Ort steht. Bis dahin aber gibt es für Christian Peters und Stefan Wolter noch eine Menge mehr zu tun. Nicht zuletzt soll auch ihr neues Domizil an der Steinstraße bis dahin bezogen sein: die Bensberger Zentrale, aus der dann künftig große Festivals und Konzerte ebenso organisiert werden wie Deutschland-Tourneen von Cat Ballou oder anderer Bands.