Kürten – Ohne den erhofften Beschluss zogen die drei Vertreter des Rewe-Konzerns im Kürtener Planungsausschuss von dannen. Sie hatten darauf gesetzt, dass das Planungsverfahren für den Neubau ihres Marktes in Kürten-Ort eingeleitet wird. Die Planungspolitiker vertagten jedoch einstimmig in eine der nächsten Sitzungen. Bis dahin sollen Rewe, Gemeinde, Kreis und Bezirksregierung über das Konzept sprechen, insbesondere über die Auswirkungen auf den Hochwasserschutz der Kürtener Sülz.
Den Neubau für seinen 1600-Quadratmeter-Markt plus Drogerie (700 Quadratmeter) möchte Rewe in die Sülzauen platzieren. Für die Politik ein Problem: Im Vorfeld hatten sich die Kooperation aus CDU, Grünen und FDP sowie die Freien Wähler für eine Veränderung des Marktgebäudes ausgesprochen, die Drogerie solle ins Altgebäude ziehen, Parkplätze zum Schutz der Sülzauen unterirdisch angelegt werden, das Marktgebäude zur Landstraße entstehen.
Auftraggeber brauche Sicherheit und Signal aus der Politik
Im Ausschuss folgte auch die SPD-Fraktion diesen Vorgaben. „Es geht um die Kürtener Bürger und um das, was wir seit Monaten von ihnen hören“, erklärte der Ausschussvorsitzende Michael Hardt (Grüne). „Nicht zu viele Retentionsflächen“ zu nutzen, empfahl Henning Backhaus (Freie Wähler), man müsse „einfach umdenken“, sagte Jürgen Schmidt (SPD). „Wir können nicht so tun als sei alles in trockenen Tüchern“, meinte Helmut Müller (CDU).
„Mein Auftraggeber wird mit der Faust in der Tasche zustimmen“, betonte Dr. Johannes Suchy, der für Rewe vortrug. Seit über drei Jahren sei man dran am Projekt, die neue Verzögerung werde Rewe in Kauf nehmen. Er mahnte allerdings eindringlich, dass es einen Konsens geben müsse. Auch die wirtschaftlichen Argumente müssten gehört werden. „Der Auftraggeber braucht Sicherheit und ein gewisses Signal aus der Politik“.
Willi Heider: „Gemeinsam am Standort arbeiten“
Das sei für den Fortgang des Projekts „absolut wichtig“. In kurzer Zeit mit den Behörden eine Lösung zu finden, sei aus seiner Sicht unmöglich. „Da vergehen Monate.“ Mit dem Konzept ziehe man mehrere Nutzungen zusammen, das bringe Synergien für den Standort. Die „potenziellen Wasserprobleme“ seien bekannt, aber die Region Kürten sei nicht vergleichbar mit dem Ahrtal.
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Rewe wolle den Standort in Kürten mit optimieren, „damit alle Seiten damit leben können.“ Eindringlich sagte der Planer: „Maximalforderungen helfen nicht.“ Bürgermeister Willi Heider (parteilos) sah sich in der Rolle des Schiedsmanns. „Wir müssen gemeinsam am Standort arbeiten und ausloten, was zu einem leistungsfähigen Konzept gehört.“ Ein leistungsfähiger Einzelhandelsstandort Kürten müsse das Ziel sein.