Landgasthaus in KürtenHaus Haasbach wird zu Haus Olpe
Kürten – Im Jahr 1817 erbaute der Bürgermeister von Olpe, Johann Breidenbach, ein Fachwerkhaus direkt an der Fahrstraße im Dorf. Das verschieferte Gebäude, vor dem der neue Pächter Blerton Redzepi steht, war für Generationen von Olpern als „Haus Haasbach“ das erste Wirtshaus am Platz. Vor zwei Jahren geschlossen und seitdem umgebaut, hat der Landgasthof „Zum Haus Olpe“ jetzt neu eröffnet. „Ich freue mich auf die Aufgaben“, sagt der neue Pächter, der von allen nur „Toni“ gerufen wird. Schon der zweijährige Nachwuchs nenne ihn so. „Ich bin ein kommunikativer Mensch“, sagt er. Beim Weinfest des Kirchenchores, vor ein paar Tagen gefeiert, hat er sich den neugierigen Olpern schon mal vorgestellt.
Der gelernte Koch, 31 Jahre alt, Sohn mazedonischer Eltern und geboren und aufgewachsen im Nachbarort Leverkusen, übernimmt von Paul und Theresia Haasbach. Der Landgasthof, dessen Name an die in Sichtweite liegende ehemalige Burg Olpe aus dem 12. Jahrhundert erinnert, soll neue Akzente setzen. Redzepi denkt da an die Wanderer, die auf dem „Kürtener Mühlenweg“ und dem „Denkmalweg“ direkt an der Eingangstür vorbeikommen. Er habe schon mit den hiesigen Wanderclubs gesprochen. „Die wissen Bescheid“, sagt der Gastwirt.
Innen ist alles neu
Im Innern des denkmalgeschützten Gebäudes ist alles neu. Tische, Stühle, Teller, Gläser. Helle Lampen geben dem Gasthaus einen neuen Charakter, eine historische Skizze des Fachwerkhauses schlägt den Bogen zurück zu Bürgermeister Breidenbach. „Hier musste das meiste raus“, erklärt Redzepi beim Durchgang durch die Küche. Edelstahl glänzt, die Töpfe und Pfannen warten auf ihren ersten Einsatz. Gutbürgerliche Küche verspricht der Pächter, ergänzt mit modernen Akzenten. „Selbst die Bierleitung ist erneuert worden“, erklärt er. Auch nach Absprache bewirte er seine Gäste. Selbst wer außerhalb der Öffnungszeit komme, habe eine Chance, bekocht zu werden. „So eng nehme ich die Zeiten nicht.“
Zuletzt hat der Pächter die Gastronomie im „Treffpunkt“ auf der Tennisanlage von Blau-Weiß Hand in Bergisch Gladbach geführt. „Gastronomie ist meine Sache“, sagt er überzeugt. Nach der Schule besuchte er zielstrebig das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung, im Düsseldorfer Medienhafen folgte eine Ausbildung zum Koch.
Zunächst wolle er an seiner neuen Wirkungsstätte in der Küche wirbeln, sagt er. Aber weil er gern kommunikativ sei: „Natürlich bin ich auch im Gastraum.“ Er habe schon gemerkt, dass die Olper sehr intensiv verfolgten, was hier geschehe. Mit Vereinen und Chöre habe er schon Kontakt. Die, die vor zwei Jahren vorübergehend wechseln mussten, sollen wieder zurück kommen und im Landgasthof proben. Der große Gesellschaftsraum, neu entstanden, bietet Platz für etwa 60 Personen, angrenzend gibt es die ebenfalls neuen Sanitäranlagen (mit Behindertentoilette). Die Wochen vor der Eröffnung seien schon sehr erfreulich verlaufen, verrät „Toni“. Buchungen für Silvester und Ostern hat er schon notiert.
Wird es wärmer, sollen zur Hauptstraße hin Biergarten und Kaffeeterrasse öffnen. Die Kegelbahn mit Saalbereich, 1932 entstanden, ist für den Anbau abgerissen worden. Dahinter findet sich ein neues Wohnhaus mit sechs altengerechten Wohnungen und Personenaufzug. Hochwertig wurde gebaut, die Hälfte der Wohnungen haben bereits Mieter gefunden. Im März 2020 sollen die ersten Umzugswagen vor der Tür stehen.
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„Olpe ist familiär“, hat Bleton Redzepi schon festgestellt. Jeder kenne noch jeden. Ihm gefalle dieser besondere Charakter des Dorfes. „Viele haben hier schon nachgefragt: Wann machst du wieder auf?“ Seit einiger Zeit ist der neue Name des Gasthauses am Eingang angebracht, Flyer will der Pächter auch noch verteilen. „Hier kommt ja stündlich der Bus aus Kürten. Da könnten sogar die Kürtener gut vorbeikommen, hofft er.
Landgasthaus Zum Haus Olpe, Hauptstraße 26, Kürten-Olpe, geöffnet 12 bis 14 Uhr und 17.30 bis 22 Uhr. Montags Ruhetag.