Nach dem Stau ist vor dem Stau: Ab Freitag wird die A4 in Rhein-Berg erneut für ein Wochenende gesperrt. Haben die Autofahrer gelernt?
Riesiger Stau bei erster SperrungA4 bei Untereschbach am Wochenende erneut gesperrt
Am Freitagabend, 19. Juli, wird die Autobahn 4 in Rhein-Berg zum zweiten Mal gesperrt. Bis Montagfrüh, 5 Uhr, steht dann die ansonsten von rund 60.000 Fahrzeugen pro Tag befahrene vierspurige Schnellstraße zwischen Bensberg und Untereschbach für den Verkehr nicht zur Verfügung; die Baufachleute brauchen Ruhe, um ein Stützgerüst unter der maroden Brücke Untereschbach endgültig in Position zu bringen.
Der Verkehr wird erneut umgeleitet. Bei der ersten Vollsperrung am vergangenen Wochenende hat es wie berichtet am Samstag einen riesigen Stau im Sülztal gegeben — der sich dann aber bis Sonntag in Luft auflöste.
Fragt man die Autobahn-GmbH nach den Lehren aus der vergangenen ersten Sperrstunde, so gibt es postwendend eine deutliche Antwort: „Das Verkehrskonzept ist in den wesentlichen Punkten aufgegangen.“ Dies habe sich auch bei der großen Verkehrsbesprechung gezeigt, zu der sich am Dienstag neben der Autobahn GmbH die betroffenen Kommunen, Kreise, der Landesbetrieb Straßen und die Einsatzkräfte versammelt hätten. Funktioniert habe insbesondere die Sicherstellung des Rettungsdienstes, für den (wie berichtet) die K 41 von Immekeppel nach Moitzfeld eine Schrankenanlage bekommen habe.
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Wo es „wesentliche Punkte“ gibt, gibt es aber eben auch die anderen Punkte. In der Rückschau der Autobahn GmbH ist eine Reihe von Themen aufgelistet, wo es gehakt hat. So habe es auf den ausgewiesenen Umleitungsstrecken in Fahrtrichtung Olpe die „erwarteten Rückstaus“ gegeben.
Da sich zudem eine „erhebliche Anzahl von Verkehrsteilnehmern“ mit Fahrtrichtung Köln weder an Umleitungsempfehlungen noch an Verkehrszeichen gehalten habe, sei es auch hier zu größeren Staus gekommen. Die habe es ferner an stationären Ampeln gegeben, auf die die Autobahn GmbH keinen Einfluss habe, und an Stellen außerhalb der offiziellen Umleitungen.
Aktuell habe die Autobahn GmbH bereits fünf mobile Ampelanlagen in Betrieb. „Alle erdenklich möglichen Umleitungsrouten mit mobiler Lichtsignalanlagen-Technik zu versehen, wäre bei zwei Sperrwochenenden nicht verhältnismäßig.“
Das Navi als der natürliche Feind des Verkehrslenkers
Und noch etwas hat den Verkehrlenkern das Geschäft erschwert: Die Navi-Hörigkeit vieler Autofahrer, die gut in Immekeppel zu beobachten war. „Das Verkehrskonzept hätte tatsächlich besser funktioniert, wenn die Verkehrsteilnehmenden die ausgewiesenen Umleitungsstrecken beachtet hätten, anstatt sich rein auf die Navigationssysteme zu verlassen“, heißt es bei den Autobahnerinnen und Autobahnen.
„Diese zeigten zum Beispiel die K41 als Umfahrungsmöglichkeit an, obwohl diese nur in Fahrtrichtung Olpe zu nutzen war.“ Auf die Navis habe die Autobahn GmbH aber keinerlei Einfluss. Weiter heißt es: „Die Autobahn GmbH appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmenden, auch am zweiten Sperrwochenende auf nicht notwendige Fahrten zu verzichten. Bei allen notwendigen Fahrten sollten die Umleitungen entsprechend der Beschilderung vor Ort genommen werden.“
Minimale Anpassungen angekündigt
Für die zweite Sperrstunde gibt es kleinere Anpassungen. So wird eine Ampel in Immekeppel verrückt, damit sie besser einsehbar wird, und die K41 bekommt zwischen Löhe und Immekeppel Tempo 50 verpasst. In Much gibt es auf der Zeithstraße in Höhe einer Ampel ebenfalls Tempo 50 und in Untereschbach wird die Umleitung mehr hervorgehoben.
„Über diesen Bedarf an kleinen Anpassungen hinaus“, heißt es bei der Autobahn GmbH, „waren alle Beteiligten der Verkehrsbesprechung mit dem Verlauf des ersten Sperrwochenendes zufrieden und sehen dem zweiten Sperrwochenende optimistisch entgegen“.