BorkenkäferplageHunderte Bäume zwischen Bensberg und Forsbach müssen gefällt werden
Bergisch Gladbach/Rösrath – Eine Vielzahl von rot markierten Bäumen fällt an der Landesstraße 288 im Königsforst auf. Die Markierungen sind auf der ganzen 3,8 Kilometer langen Strecke, die zwischen Bensberg und Forsbach durch das Waldgebiet führt, zu sehen. Wie der zuständige Revierförster Jürgen Greißner bestätigt, sind sie Vorboten einer groß angelegten Fällaktion, die für Verkehrssicherheit entlang der L 288 sorgen soll. An einem Wochenende Mitte November soll die Straße gesperrt werden, damit eine beauftragte Firma die Bäume fällen kann, ohne auf den Durchgangsverkehr Rücksicht zu nehmen. Die genaue Zahl der geplanten Fällungen hat Greißner beim Anruf dieser Zeitung nicht parat, sie liege aber im dreistelligen Bereich.
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Verantwortlich für die Fällaktion ist zwar das Regionalforstamt und damit der Landesbetrieb Wald und Holz NRW, den Anstoß hat aber der Landesbetrieb Straßenbau (Straßen NRW) gegeben. Dieser habe das Regionalforstamt schon vor drei Jahren aufgefordert, für Verkehrssicherheit entlang der Straße zu sorgen, erklärt Greißner.
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Die nun anstehenden Fällungen seien somit schon lange geplant, schon vor circa einem Jahr seien die Bäume gekennzeichnet worden. Allerdings seien die Markierungen zunächst an der Rückseite angebracht worden: Das erfolgte bewusst, um nicht schon frühzeitig mögliche Proteste auszulösen, wie Greißner sagt. Dass die Bäume nun auch an der Straßenseite markiert wurden, war demnach nötig, um den Baumfällern die Arbeit zu erleichtern.
Äste für Fahrzeuge gefährlich
Von dem Kahlschlag betroffen sind Bäume auf der Straßenseite, auf der kein Rad- und Gehweg liegt: Dort ragen viele Äste in die Straße, was laut Greißner vor allem für Busse und Lastwagen problematisch sein kann. Zu fällen sind außerdem zahlreiche Fichten, die vom Borkenkäfer befallen und daher abgestorben sind. Letztere befinden sich vor allem nahe der Ortseinfahrt nach Bensberg. Durch die Fichten-Fällungen nahe Bensberg werde das Bild an der Straße deutlich beeinträchtigt, bedauert Greißner, er erwartet „große Löcher“ im Baumbestand. Der Borkenkäfer-Befall lasse aber kein anderes Vorgehen zu, die aktuelle Situation sei extrem. Die große Trockenheit in diesem Jahr hat die Fichten unter Stress gesetzt, damit wurden sie besonders anfällig für den Käferbefall.
Greißner kündigt an, das Forstamt werde anstelle der abgestorbenen Fichten „kontinuierlich“ Laubbäume nachpflanzen, das werde sich aber einige Zeit hinziehen: „Das werden wir nicht in einer Saison abschließen können.“ Auch zu den geplanten Fällungen von Bäumen, deren Äste in die Straße ragen, sieht der Revierförster keine Alternative. Ein Zurückschneiden sei „nicht machbar“: Es müssten so viele Äste entfernt werden, dass die Bäume nicht überleben könnten. Betroffen seien überwiegend kleinere Bäume. Die Pläne seien gut durchdacht, erklärt Greißner: Es würden an einer Stelle „zwei, drei Bäume“ gefällt, dann bleibe einer stehen. Auf diese Weise sei zu erwarten, dass die Lücken bald gefüllt würden, insbesondere durch Bäume aus der zweiten oder dritten Reihe. In „ein, zwei Vegetationszeiten“ würden die Lücken nicht mehr auffallen. „Wir haben uns da Gedanken gemacht“, betont der Revierförster.
Die mögliche Annahme, der Landesbetrieb Wald und Holz sei an der Vermarktung der gefällten Bäume interessiert, sei unbegründet, sagt Greißner: „Die Maßnahme wird uns nur Geld kosten. Sie findet zur Sicherheit der Bevölkerung statt.“