Verschiedene Wege hatten Menschen, die an Heiligabend an der Raststätte Königsforst an der A3 bei Rösrath Pause machten.
Auf dem Weg zur FamilieWen trifft man an Heiligabend an der Autobahn-Raststätte bei Rösrath?
Die Kennzeichen, die Menschen und ihre Wege unterschieden sich genauso wie die Beladungsmenge ihrer Autos. Aber alle hatten ein Ziel, das sie verband: Weihnachten mit der Familie feiern. Auf dem Rastplatz Königsforst auf der A3 war an Heiligabend viel los. Wir hörten uns die Beweggründe und Geschichten der Menschen, die dort anhielten, genauer an und fragten, auf was sie sich am meisten freuten.
Bergheim, Heidenheim, Ludwigshafen, Essen, Heidelberg oder München waren nur einige der unterschiedlichen deutschen Kennzeichen, die auf dem Rastplatz zu finden waren und vermuten ließen, wie weit die Fahrt noch sein könnte. Litauen, Schweiz, Großbritannien oder Niederlande waren mindestens genau so oft vertreten.
Zur Familie mit vollgepacktem Auto
Auch ein paar Lastwagen standen dort, in denen die meisten der Fahrer es sich hinter den Vorhängen gemütlich gemacht hatten, denn die Autobahn war am Sonntag tabu für sie. Einer der Männer war gerade dabei, sein Festmahl vorzubereiten und hatte Kochtopf und Tupperdose mit Fleisch bereitstehen, um es zu braten. Die Autofahrer hingegen legten nur eine kurze Pause ein, bevor es weiterging auf der A3 mit Vollgas in Richtung Weihnachten. Manche hatten es sehr eilig, wie ein junger Schweizer, bepackt mit allem Hab und Gut und mitten im Umzugsstress.
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Dominique und Renzo mit ihrem Baby Louis aus Amsterdam waren hingegen etwas gemütlicher unterwegs. Für die junge Familie sollte es das erste gemeinsam verbrachte Weihnachtsfest sein. Sie hatten sich auf den langen Weg in Richtung Österreich gemacht, um die Familie zu besuchen. Für die kleine Familie bedeutete das elf Stunden Fahrt bis zum Ziel mit einem vollgepackten Auto. Der zweieinhalb Monate alte Louis nahm die Strecke bisher entspannt hin, schlief viel und freute sich mindestens genauso über die frische Luft bei einem kleinen Spaziergang im Kinderwagen wie seine Eltern.
Erstes Weihnachtsfest mit Baby
„Wir wollen alle zwei Stunden eine Pause einlegen, um neun Uhr sind wir heute Morgen losgefahren“, so Renzo um die Mittagszeit. „Das Weihnachtsfest ist ganz anders als sonst, wir mussten so viel Gepäck mitnehmen und haben sogar einen Koffer auf dem Dach. Es ist aber toll, jetzt eine eigene Familie zu haben“, waren er und Dominique voller Vorfreude auf die kommenden Tage und kämpften beim Beladen des Kinderwagens vor der Weiterfahrt mit den Mengen an Gepäck, damit alles wieder in den Kofferraum passte.
Tamilla und Airedale-Terrier-Hündin Hano hatten mit Amsterdam den gleichen Startpunkt, aber nur die Hälfte der Strecke. Für die beiden ging es nach Reutlingen. „Meine Eltern leben dort und wir sehen uns nicht oft. Auf die gemeinsame Zeit zusammen freue ich mich am meisten“, sagte die junge Frau und hoffte auf eine leckere Suppe von Mama nach der sechsstündigen Fahrt. Mit Hano machte sie an der Raststätte eine Gassipause und gönnte sich ein schnelles Mittagessen aus der To-Go-Box. „Hano ist sehr energisch, aber beim Autofahren ganz still“, beschrieb Tamilla ihre zweieinhalbjährige Gefährtin aus Portugal, die für sie zuhause in Amsterdam ihre Familie ist. Das Presseteam begrüßte die Hündin überschwänglich.
Viele der Reisenden sahen noch gar nicht besonders festlich aus und hatten entschieden, sich für die Autofahrt bequem mit Jogginghose zu kleiden. Zwar gab es eine Starkregenwarnung für den Bereich Königsforst, die Wege zum Restaurant oder zur Toilette ließen sich am Mittag jedoch trockenen Fußes bewältigen.
Besonders weit gekommen waren Hilde und Rudi aus Köln-Merheim zwar noch nicht, sie hatten aber vergessen, der Tochter Bescheid zu geben, dass sie unterwegs waren. „Wir fahren nach Frankfurt und verbringen dort die Weihnachtsfeiertage“, so die beiden. Dort lebe eine Tochter, die andere habe in München eingeheiratet, das sei eine viel längere Strecke und erfordere Glück bei den diesjährigen Witterungsverhältnissen.
„Wir machen das jedes Jahr im Wechsel“, erklärte Rudi. Ganz besonders freute sich das Ehepaar, gemeinsame Zeit zu verbringen, besonders mit den Enkeln, denn das komme sonst im Jahr viel zu kurz.