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Nicht alles lief rundDas waren Rösraths Höhe- und Tiefpunkte 2021

Lesezeit 3 Minuten

Wegen Corona fand das Schlossfest erst im August statt.

Rösrath – Das Auf und Ab der Corona-Pandemie, aber auch die Überflutungen vom 14./15. Juli und ihre Folgen haben das Jahr 2021 in Rösrath geprägt. Ein Dauerthema waren auch unbesetzte Stellen in der Stadtverwaltung, insbesondere das Fehlen eines Kämmerers.

Corona

Im Frühjahr schränkten die Corona-Auflagen das öffentliche Leben massiv ein: Kabarettfestival, Klavierfestival und Schloss-Fest konnten nicht stattfinden, wurden aber im Lauf des Jahres nachgeholt. Der Frühlingsmarkt in Schloss Eulenbroich fiel ganz aus, ebenso wie ungezählte Konzerte und andere Veranstaltungen.

Erst zu Beginn des Sommers kehrte das kulturelle Leben zurück. Das traditionelle Straßenfest in Rösrath-Mitte am ersten September-Wochenende wurde aber abgesagt. Stattfinden konnten immerhin das Rosenfest, der Herbstmarkt und der Weihnachtsmarkt in Schloss Eulenbroich, wo sich der Zugang kontrollieren und damit ein strenges Hygienekonzept umsetzen ließ.

Hochwasser

Zusätzlich zur Pandemie trafen Starkregen und Überflutung am 14./15. Juli Rösrath schwer. Rund 2000 Haushalte waren betroffen, die ganze Hoffnungsthaler Ortsmitte stand unter Wasser, auch Keller und Erdgeschoss im historischen Rathaus und Bürgerforum. Im Wöllner-Stift mussten alle dort wohnenden Senioren evakuiert werden. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, in ihrer Jahresbilanz nannte sie 822 Einsätze, die Mehrzahl war Flut-bedingt, im Jahr 2020 gab es nur 361 Einsätze.

Diskussion

Nach der Flut kam eine rege Diskussion über Vorsorge in Gang – der Verein Lebenswertes Sülztal, die Bürgerstiftung und die Stadt luden zu großen Info-Veranstaltungen ein. Dass die Stadt ihren Info-Abend erst Ende Oktober organisierte, stieß auf Kritik, Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) erklärte dies mit dem Anspruch, schon Ergebnisse zu präsentieren. Bei den Veranstaltungen machten Experten klar, dass es Spielraum für neue Retentionsflächen vor allem am Sülz-Oberlauf gibt.

In Rösrath bestehen auf vielen im Juli überschwemmten Flächen Baurechte, die nicht so leicht zu entziehen sind. Ein auch von Aggerverband-Vorstand Lothar Scheuer empfohlenes Vorgehen ist aber die Anpassung von Flächennutzungsplänen – für den Sülzbogen hat die Stadt ein solches Verfahren auf den Weg gebracht, um dort Retentionsflächen zu schaffen. Vom Stadtrat beschlossen ist zudem ein „Audit Hochwasser“ im nächsten Jahr, bei dem Fachleute die Situation begutachten und Empfehlungen abgeben sollen.

Rathaus

Angesichts der großen Probleme litt die Stadtverwaltung unter ihrer dünnen Personaldecke. Eine von Bürgermeisterin Schulze initiierte Neuorganisation trug zur Verzögerung bei der Besetzung von Spitzenstellen bei. Ende Juni konnte sie einen neuen Kämmerer präsentieren, der jedoch absagte. Es folgte eine Neuausschreibung, Ende November war die Personalie endlich geklärt, Christian Welsch übernahm die Aufgabe ab Januar.

Weiter unbesetzt ist die Stelle eines Technischen Beigeordneten, eine erste Ausschreibung führte zu keinem Ergebnis. Neben diesen Herausforderungen hatte Schulze im Sommer noch mit einem offenen Brief von Fachbereichsleitungen und Personalrat zu tun, die eine Zusammenarbeit mit dem Ersten Beigeordneten Ulrich Kowalewski (CDU) in Frage stellten. Offenbar wurde zudem, dass es zwischen Kowalewski und Schulze große Probleme gab. Eine Mediation sollte helfen.

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Stadtwerke

Ein weitere Herausforderung ergab sich an der Spitze der Stadtwerke. Weil die Neuorganisation der Stadt-Spitze auch die Stadtwerke betraf, Stadtwerke-Vorstand Ralph Hausmann dabei aber nicht einbezogen war, ging er aus Ärger vorzeitig in Ruhestand. Es fand sich aber rasch eine Lösung: Christoph Schmidt, derzeit Betriebsleiter der Stadtwerke Overath, wird zum 1. Mai neuer Rösrather Stadtwerke-Chef.