KritikStress zwischen Amtsleiter und Kreisbrandmeister – SPD Rhein-Berg für Aufklärung

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Angehörige der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr des Rheinisch-Bergischen Kreises bei der Taufe der Rettungsboote "Rotmilan" und Eisvogel".

Gemeinsamer Auftritt mit dem Landrat (vorne l.): Amtsleiter Dr. Florian Breuer (2. Reihe, 2.v.l.) und Kreisbrandmeister Martin Müller-Saidowski (3.v.l.) bei der Taufe zweier DLRG-Rettungsboote Anfang Juli.

Kompetenzgerangel bei den Rettern und fehlende Information der Politik: Die SPD Rhein-Berg attackiert die Kreisverwaltungsspitze.

Nach dem Bericht dieser Zeitung über den anstehenden Wechsel von Kreisbrandmeister Martin Müller-Saidowski zur Kölner Bezirksregierung zeigt sich die SPD-Kreistagsfraktion „entsetzt und beunruhigt über erneute Zerwürfnisse in der Verwaltung des Rheinisch-Bergischen Kreises“.

Müller-Saidowskis Weggang und das „mittlerweile offen diskutierte Kompetenzgerangel bei dieser für die Sicherheit im Rheinisch-Bergischen Kreis lebenswichtigen Stelle sind nicht weiter hinzunehmen“, erklären die Sozialdemokraten.

Kreisverwaltung Rhein-Berg soll sich im Ausschuss erklären

Die SPD fordere Erklärungen in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Rettungswesen und Verbraucherschutz im September, nachdem in der letzten Sitzung des Gremiums vor den Sommerferien „keine Informationen zu diesem seit offenbar langer Zeit schwelenden Konflikt gegeben“ wurden.

Unsere Feuerwehr im Kreis macht eine grandiose Arbeit, auf die die Menschen im Kreis sich verlassen.
Gerhard Zorn, SPD-Fraktionschef

SPD-Fraktionschef Gerhard Zorn sagte: „Es ist eine grobe Missachtung der gewählten Volksvertreter, dass die Kreistagsmitglieder von solchen schwerwiegenden Zerwürfnissen aus der Zeitung erfahren! Denn es geht um nichts weniger als die Sicherheit der Menschen im Kreis. Unsere Feuerwehr im Kreis macht eine grandiose Arbeit, auf die die Menschen im Kreis sich verlassen.“ Umso wichtiger sei, dass die Experten der Feuerwehr für ihre tägliche Arbeit die volle Rückendeckung der Kreisverwaltung bekämen, damit sie ihre wichtige Arbeit „ungestört von externen Einflüssen“ ausüben könnten.

Dazu gehört zuallererst, so Zorn weiter, eine angemessene Struktur und Einbeziehung der Fachexpertise der Feuerwehr in der Kreisverwaltung und nicht das Eingreifen in die Arbeit der Feuerwehr aufgrund von Streitigkeiten über Kompetenzen. Der SPD-Fraktionschef: „Dass es so weit gekommen ist, ist ein schweres Versagen der Verwaltungsführung!“

Vize-Kreisbrandmeister soll im Ausschuss berichten

Die SPD-Fraktion regt an, in der September-Sitzung des zuständigen Ausschusses auch den stellvertretenden Kreisbrandmeister anzuhören.

Müller-Saidowski war 2022 als hauptamtlicher Kreisbrandmeister angetreten. Er fungiert damit laut Verwaltungsgliederungsplan als Berater des Behördenleiters, Landrat Stephan Santelmann (CDU), für die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr. In der dienstrechtlichen Hierarchie steht er allerdings zugleich unter der Doppelspitze von „Amt 38“ (für Rettungsdienst, Bevölkerungs- und Brandschutz), bestehend aus Thomas Hagen und dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst, Dr. Florian Breuer.