Nach den Überschwemmungen vor knapp drei Monaten wünschen sich die Anwohner einen mit allen Beteiligten abgestimmten Hochwasserschutz.
ÜberschwemmungAnwohner in Bedburg sorgen sich vor dem nächsten Regen
Wenn es regnet, gehen die Blicke der Anwohner an der Lipper Burgstraße sorgenvoll hinaus auf den benachbarten Acker. Was geschehen kann, wenn es zu stark regnet, haben die Bewohner der neuen Doppelhäuser am 21. Mai erlebt: Von dem zweigeteilten Acker, der zu den Neubauten hin abfällt, ergossen sich Schlamm und Wasser in die Gärten und Keller der Häuser.
Die Bedburger Feuerwehr half, der Bürgermeister eilte vor Ort, und der Bauträger ließ auf die Schnelle einen Graben und einen Erdwall anlegen, um bei weiterem Regen das Schlimmste zu verhindern. Stadt und Bauträger machten sich danach gegenseitig Vorwürfe, und ein Runder Tisch sollte eine sichere Lösung für die Anwohner bringen - zum Schutz gegen den abschüssigen Acker, dessen Gefälle hin zu den Häusern verläuft.
Anwohner wünschen sich ein Treffen vor Ort in der Burgstraße
Doch zu dem Runden Tisch ist es nicht gekommen, und drei Monate nach der Überschwemmung sorgen sich die Anwohner um Erik Sauer und Claudius Malek, dass es keinen gemeinschaftlich abgestimmten Schutz gegen mögliches Hochwasser gibt. „Wir wünschen uns, dass sich Vertreter der Stadt und des Bauträgers mit uns vor Ort treffen, damit es ein einheitliches Vorgehen gibt“, sagt Malek.
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Man sorge sich, dass sowohl die Stadt als auch das Unternehmen Weisenburger an eigenen Lösungen arbeiteten, ohne sie mit der jeweils anderen Seite abzustimmen. So wolle der Bauträger in der nächsten Woche eine Mauer aus L-Steinen bis zu einer Höhe von 40 Zentimetern errichten. „Reicht das aus?“, fragt Malek. „Und ist eine Rinne vor der Mauer geplant, über die das Wasser ablaufen kann?“
Die Anwohner wollten gar keine überzogenen Forderungen stellen, sondern lediglich Transparenz. „Wir möchten keinen goldenen Sichtschutz und nicht Palmen an jeder Ecke“, sagt Malek. „Aber wir wollen uns wieder in Sicherheit fühlen.“ Solange es nur die provisorische Lösung mit Wall und Graben gebe, gehe man bei Regen nur ungern aus dem Haus.
Dass sich endlich etwas tue, sei auch nicht zu viel erwartet. Schließlich sollen die Keller der Häuser schon in der Bauphase zweimal vollgelaufen sein, auch der Landwirt habe vor den Gefahren bei Starkregen für die Neubauten gewarnt. Es müsse nun dringend geklärt werden, wie und wohin das Wasser vom Acker abfließen könne.
Die Stadt verweist darauf, dass sie „ein Entwässerungskonzept für beide Ackerflächen bei einem Ingenieurbüro beauftragt“ habe, sagt Nico Schmitz von der Pressestelle der Bedburger Stadtverwaltung. „Das Konzept befindet sich derzeit noch in der Erstellung, wir rechnen mit einer Fertigstellung im Herbst“, sagt Schmitz. „Mit Hilfe des Konzeptes wollen wir dann weitere Maßnahmen umsetzen. In der Zwischenzeit wird das anfallende Oberflächenwasser schadfrei abgeleitet.“
Der Stadt sei bekannt, dass die Firma Weisenburger zeitnah mit den Arbeiten für eine Mauer an den Ackerflächen starten wolle. „Diese soll dann den derzeit aufgeschütteten Erdwall ersetzen.“ Das Unternehmen Weisenburger, das mit seinen beiden GmbHs Projekt und Bau an dem Neubauprojekt an der Burgstraße beteiligt war, sah sich mit Hinweis auf Urlaubsabwesenheiten zunächst nicht in der Lage, eine Stellungnahme abzugeben.