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Bürger sollen mitredenZukunftsagentur geht auf Strukturwandel-Tour

Lesezeit 3 Minuten

In Buir und Bedburg konnten die Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen zur Zukunftsgestaltung vorbringen.

  1. Die ZRR beschäftigt sich mit den vier großen Themenfeldern Agrobusiness, Energie und Industrie, Raum und Infrastruktur sowie Bildung und Innovation.
  2. Zum Auftakt der Tour gab es einen ersten Stopp in Buir und Bedburg.
  3. Schon Ende dieses Jahres sollen erste Umsetzungen möglich sein.

Kerpen/Bedburg – Emissionsneutrales Gewerbe für Arbeitsplätze nach der RWE-Power-Zeit, ökologisch-klimafreundliche Wohnbebauung, aber auch sichere Radwege, das sind einige Entwicklungen, die die Bürger sich wünschen. Die Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) fragt die Bürger, wie sie sich den Strukturwandel vorstellen. Eine Reviertour mit 16 Stationen, die jetzt in Buir und Bedburg startete, soll die Einwohner informieren und zur Beteiligung einladen.

Zahlreiche Projekte – im gesamten Revier mehr als 100 – liegen der ZRR vor, sämtlich eingereicht von Hochschulen, Planungsbüros und Kommunen. „Wichtig ist aber, neben dem Fachwissen, was die Bürger wollen“, sagte ZRR-Geschäftsführer Ralph Sterck. Das bestätigte gestern am Mittag auf dem Bedburger Schlossparkplatz auch Bürgermeister Sascha Solbach: „Wir haben bis jetzt viel in den Gremien diskutiert. Es wird Zeit, dass die Planungen beim Bürger ankommen und ihre Ideen aufgenommen werden.“

Verschiedenste Forderungen finden Gehör

„Ausreichend neue einfache Arbeitsplätze“ forderte Loni Lambertz, Ortsvorsteherin in Manheim, am Vormittag, als die Reviertour am Buirer Edeka-Markt Station machte. Frank Schumacher, Landwirt in Buir, wünscht sich Gewerbe mit wenig Störpotenzial („Emissionen hatten wir in den zurückliegenden Jahren genug“) und energieoptimierte Innenstadtverdichtung statt Zersiedelung.

ZRR-Geschäftsführer Ralph Sterck und sein Team hörten sich Vorschläge der Bürger zum Strukturwandel an.

Aber auch die Forderung, „das Loch wieder zuzuschütten mit der Sophienhöhe“ war in Buir zu hören. Die Überfrachtung mit Kiesgruben wollte ein anderer vermeiden. „Es wird Zeit, das am Tagebau Ruhe einkehrt“, ist ein ganz aktueller Wunsch von Katharina Schaaff, die mit ihrer jungen fünfköpfigen Familie vor wenigen Monaten aus Köln nach Buir gezogen ist und die gern mal im Hambacher Forst „ohne ungutes Gefühl spazieren gehen“ möchte. Ein anderer Vorschlag lautete, den Rest des Forsts zum Wald der Zukunft mit Erinnerungskultur umzugestalten.

Agrobusiness, Energie, Industrie und vieles mehr

Die ZRR beschäftigt sich mit den vier großen Themenfeldern Agrobusiness, Energie und Industrie, Raum und Infrastruktur sowie Bildung und Innovation. „Was entspricht Ihren Vorstellungen für die Region“, will die Agentur bei den Menschen in Erfahrung bringen.

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„Sichere Radwege“ hat ein Bedburger auf einem Sticker an der Revierkarte unkompliziert hinterlassen. Die Nutzung von Wasserkraft in den Erftstufen war ein anderer Vorschlag. Machten in Buir am Vormittag noch mehrere Dutzend Passanten vom Einkauf einen Abstecher zum ZRR-Pavillon, war der Andrang in Bedburg am Rand des ferienbedingt dezimierten Wochenmarkts überschaubar.

Erste Umsetzungen bereits Ende dieses Jahres

Gleich mehrfach zu hören war der Wunsch, es solle möglichst bald etwas Greifbares passieren. Sterck stellte in Aussicht, dass schon für Ende dieses Jahres erste Bewilligungsbescheide und dann auch Umsetzungen möglich seien. Zuvor soll es drei Bürgerwerkstätten geben, eine am Samstag, 26. September, in Bergheim, zwei weitere in Mönchengladbach und Inden. „Zunächst ist uns wichtig, dass die Bürger mitgenommen werden und erfahren, wie sie sich beteiligen können“, sagte Sterck.

Weitere Stationen der ZRR-Reviertour zwischen Grevenbroich und Eschweiler, Frechen und Jülich sind am Samstag, 8. August, das Elsdorfer Erftcenter (13 bis 14.30 Uhr) und der Frechener Klüttenbrunnen (16.30 bis 18 Uhr).