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UnwetterSchlammwelle schießt nach Starkregen von zwei Seiten in Bergheim-Büsdorf hinein

Lesezeit 3 Minuten
Wassermassen strömen über eine Straße in ein Dorf hinein.

Bei einem Unwetter ist ein Acker bei Büsdorf abgegangen. Schlammmassen wurden in den Ort gespült. Das Bild zeigt den Ortseingang aus Richtung Fliesteden.

Ein Unwetter hat das Dorf am Freitagnachmittag (24. Mai) schwer getroffen. Die Feuerwehr war im Großeinsatz.

Von den Äckern der hügeligen Umgebung sind Schlammmassen von zwei Seiten in Büsdorf gespült worden. Straßen standen zeitweise mehr als knöcheltief unter Wasser. Am schlimmsten soll es dabei die Häuser am Kapellenweg getroffen haben.

Dort hatte es bereits am Dienstag Überschwemmungen nach starken Regenfällen gegeben — nun sind die gerade gesäuberten Keller abermals vollgelaufen. Mehrere Feuerwehreinheiten seien unterwegs gewesen, um Keller leer zu pumpen, teilte Bürgermeister Volker Mießeler mit. „Alles in allem sind die Ausmaße und Schäden wohl deutlich höher als am Dienstag.“

Die Feuerwehr sperrte die Zufahrtsstraßen nach Büsdorf

Die Vielzahl der Einsatzorte führte die Feuerwehrleute an ihre Grenzen. Die Einsatzleitung forderte Autofahrer über die sozialen Medien auf, Büsdorf weiträumig zu umfahren und die Wege für die Einsatzkräfte freizuhalten. Die Zufahrtsstraßen aus Fliesteden und Oberaußem waren über mehrere Stunden gesperrt.

Wie die CDU-Stadtverordnete Elisabeth Hülsewig berichtete, ist ein Acker oberhalb Büsdorfs abgegangen. Schlamm und Wasser seien über den Kapellenweg in den Ort geflossen und hätten auch den neuen Spielplatz am Ortseingang überspült. Ein Regenauffangbecken am Spielplatz sei übergelaufen. „Anwohner haben mir gesagt, dass das in den vergangenen 30 Jahren nicht passiert ist“, sagte Hülsewig.

Feuerwehrleute stehen auf einer von Schlamm überspülten Straße in Büsdorf.

Feuerwehrleute stehen auf einer von Schlamm überspülten Straße in Büsdorf.

Das Auffangbecken habe zum Glück einiges an Wassermassen aufnehmen können. Trotzdem sei halb Büsdorf von der Überschwemmung betroffen. „Überall sind Keller vollgelaufen“, sagte Hülsewig. Über mehrere Hundert Meter seien Straßen im Ort verschlammt und Häuser beschädigt worden.

Sollte es in den nächsten Tagen wieder stark regnen, droht weitere Gefahr, denn das Erdreich ist bis in das Kanalsystem gedrungen. Das Wasser könnte im schlimmsten Fall gar nicht mehr abfließen. „Die Stadtwerke werden primär die Kanäle spülen müssen, damit diese nicht vom Schlamm verstopft werden“, sagte Mießeler. Danach gelte es, die Straßen vom Dreck zu befreien und befahrbar zu machen.

Nach dem Unwetter am Dienstag hätten sich die Anwohner des Kapellenwegs noch überwiegend selbst geholfen. „Das war ein kurzer, aber kräftiger Regen“, sagte Hülsewig. Die Stadtwerke hätten da bereits die Kanäle gespült, und am Freitagmittag hätte es einen Vor-Ort-Termin mit Vertretern der Stadtverwaltung und der Stadtwerke gegeben, um zu klären, wie man den Menschen helfen könne. „All das ist jetzt schon wieder hinfällig.“

Zwar sind bei der Stadt Bergheim bereits Starkregengefahrenkarten in Arbeit, Hülsewig fordert nun jedoch, dass sich alle Behörden intensiv mit dem Thema Überschwemmung auseinandersetzen. „Es müssen alle an einen Tisch, auch die Landwirte, deren Know-how wir nutzen müssen“, sagte Hülsewig.

Hilfe vom Land gefordert

Sie sehe nicht nur die Kommunen in der Verantwortung, sondern auch das Land. „Die Kommunen können nicht alles ausbaden, es braucht Hilfe vom Land.“ Der Weg des Wassers müsse reguliert werden, „schon vom Feld an“, sagte Hülsewig. Aber das dürfe auch nicht zulasten der Landwirte gehen.