Bergheim-Paffendorf – Die Stadt Bergheim hat 63 Winterlinden in der historischen Kastanienallee gepflanzt. Auch an der Peringsseeallee würden derzeit Bäume gesetzt. Ursprünglich standen, wie der Name schon sagt, an der Kastanienallee 39 Rosskastanien (Aeseculus hippocastanum). Als Rosskastanienallee ist sie auch im Landschaftsplan des Rhein-Erft-Kreises als Naturdenkmal verzeichnet.
Pilzbefall
An der Kleinen Erft in der Bergheimer Innenstadt werden laut Stadtverwaltung ebenfalls 16 neue Bäume gepflanzt. Das Areal solle geöffnet und erlebbar gemacht werden. Am Ufer der Erft wird eine Aufenthaltszone aufgebaut, unter anderem mit Sitzmöglichkeiten und einer Treppenanlage. Die Bauarbeiten sind eines der 28 Projekte des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (Insek).
Drei Bäume nördlich des Café Extrablatt müssen entfernt werden. Zu diesem Ergebnis kam ein unabhängiges Fachbüro, das sie überprüft hatte. Sie seien mit dem Wirtelpilz infiziert, der benachbarte Bäume befallen könne, sodass auch diese absterben. „Von Beginn der Entwurfs- und Ausführungsplanungen an wurde die Erhaltung und Schaffung des Baumbestandes besonders berücksichtigt“, betont Bürgermeister Volker Mießeler.
Die Pflanzung der 16 Bäume entlang des Flusslaufs werte das Ufer nachhaltig auf und erhöhe die Aufenthaltsqualität. Die Arbeiten sollen noch in dieser Woche erledigt werden, vor dem Beginn des Fäll- und Schnittverbots am 1. März. (nip)
Die Anzahl der Bäume an der Allee war wegen Krankheit und wegen Sturmschäden inzwischen aber deutlich dezimiert. Um das Naturdenkmal zu wahren, habe man sich in Abstimmung mit dem Unternehmen RWE Power für eine Nachpflanzung entschieden.
Winterlinden: Beliebt bei Bienen
Weil die Rosskastanien inzwischen unter den gegenwärtigen Klimabedingungen besonders anfällig für diverse Krankheiten seien, habe die Kölner Bezirksregierung als Fördermittelgeber gefordert, stattdessen Winterlinden zu pflanzen. Diese seien nicht nur Schattenspender, sondern auch bei Bienen sehr beliebt. Schon bei früheren Nachpflanzungen seien Linden verwendet worden. Sie stünden nun zwischen den neu gepflanzten Bäumen. Das Land übernimmt über ein Alleenprogramm 80 Prozent der Kosten.
Die Geschichte der Allee reicht bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Erstmals taucht sie kartographisch in der „preussischen Uraufnahme“ auf. Die Schlossherren von Paffendorf nutzten die Allee als Zufahrt zu den Ville-Feldern. „Die historische Allee begann am Erftübergang am Schlosspark und reichte bis zur ehemaligen Ortsverbindungsstraße von Bergheim nach Bedburg, etwas östlich der Landesstraße 312“, informiert die Stadt.