AboAbonnieren

Pizza und Pasta aus der WerkstattDie „Officina del Gusto“ öffnet bald ihre Türen

Lesezeit 3 Minuten

Alte Leuchtreklamen verleihen dem Restaurant „Officina del Gusto“ im Brühler Osten eine besondere Atmosphäre.

Brühl-Ost – Wenn die „Officina del Gusto“ Anfang Dezember ihre Türen öffnet und die Macher ihre ersten Gäste begrüßen, werden lange Tage der Vorbereitung Geschichte und ein Traum Realität sein. In den vergangenen Monaten hat sich Karin Knevels viele Stunden mit dem Konzept des Restaurants und dessen Umsetzung beschäftigt. Ihr Mann Michael Rösing hat derweil in den vergangenen drei Jahren stets die Augen offengehalten, um die passende Dekoration zusammenzutragen.

Nun ist das Resultat der Mühen zum Greifen nah – und äußerst sehenswert. Wo einst Autos eines italienischen Herstellers angeboten wurden, erwartet die Besucher in wenigen Tagen ein Raum mit einer langen Theke, an der stylische Hocker stehen. Davor finden 100 Gäste an Tischen in schlichtem Schick Platz. Licht spenden Tischleuchten, die Rösing genau wie die kleinen Ansteckplatten für die Holztische selbst designet hat. Sie werden im eigenen benachbarten Unternehmen Radius Design herstellt und nun zum Kauf angeboten.

Restaurant setzt auf ehrliche, italienische Küche

Das ist Teil des Konzept, zu dem weiterhin die ausgedehnten Öffnungszeiten und eine – wie Karin Knevels es sagt – ehrliche italienische Küche mit hochwertigen Zutaten zählen. An sieben Wochentagen wird die „Officina del Gusto“ von 8 bis 23 Uhr öffnen. Morgens soll es Kaffee und Panini, also belegte, geröstete Brote, auch zum Mitnehmen geben, später Pizza, Pasta, Fisch und Fleisch sowie italienische Weine. Punkten dürfte das neue Restaurant aber vor allem mit seinen An- und Aussichten.

Karin Knevels und Michael Rösing leiten das Restaurant.

Beim Blick an Wände und Decke kann bestaunt werden, was Rösing in den vergangenen Jahren erstanden hat. In einem Regal stehen feinsäuberlich aufgereiht rund 60 Espresso-Kocher, deren funktionales Design Rösing ganz offenbar begeistert. Besonders stolz ist er darauf, vom einstigen Dunlop-Turm am Nürburgring den Werbeschriftzug ergattert zu haben. Nun prangen die Buchstaben des Reifenherstellers an der Wand seines Restaurants. Alte Leuchtreklamen von Autoherstellern, Werkstätten und Tankstellen werfen warmes Licht von der Decke und verbreiten einen stimmigen Charme. Schließlich nutzte nicht nur der Vorbesitzer die mit einer großen Glasfront versehenen Räume, um Autos zu reparieren und zu veräußern. Nur von einer Glasscheibe getrennt stehen schmucke Oldtimer, um deren Lagerung und Wartung sich Rösing in der Radius Garage kümmert.

Ein Ort für Oldtimer-Treffen

„Das alles soll eine Einheit bilden“, sagt Knevels. Damit spielt sie auf ihre ursprüngliche Intention an, sich in der Gastronomie zu versuchen. „Mein Mann und ich nehmen häufiger an Oldtimertreffen teil. Meistens finden diese auf Parkplätzen statt, wo es noch nicht einmal einen Kaffee gibt“, sagt sie. Nun solle ihr Restaurant auch dieser Klientel als Treffpunkt dienen.

Zur Dekoration gehört ein alter italienischer Kleintransporter.

Für Fahrer von Elektroautos dürfte ein Stopp im Brühler Osten ebenfalls attraktiv sein, schließlich gibt es vor der Tür zwölf Ladesäulen, die mit Strom gespeist werden, der via Photovoltaik auf dem Dach erzeugt wird. „Auf erneuerbare Energien zu setzen, gehört für mich zu einem zeitgemäßen Unternehmen“, sagt Rösing. Dass der Zugang barrierefrei ist und eine behindertengerechte Toilette eingerichtet wurde, rundet dieses Bild ab.