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Janusz-Korczak-HausKinder ziehen in eine Villa in Brühl ein

Lesezeit 2 Minuten

Die Villa an der Viktoria-Auguste-Straße hat eine wechselvolle Geschichte. Dort waren RWE und Immobilienmakler zu Hause.

Brühl – Die inzwischen 13. Einrichtung, in der verwahrloste, vernachlässigte oder misshandelte Kinder ein Zuhause finden können, hat am vergangenen Wochenende die Schumaneck Kinderhaus gGmbH eingeweiht. Das Janusz-Korczak-Haus bietet neun Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren künftig Schutz und Geborgenheit.

Die Mädchen und Jungen leben dort – wie auch in den zwölf anderen Schumaneck-Wohnhäusern in Brühl, Bornheim und Mechernich – gemeinsam mit pädagogischen Fachkräften in einem familiären Umfeld zusammen.

Die alte Villa an der Viktoria-Auguste-Straße hat eine wechselhafte Geschichte. Schon lange waren dort keine Wohnungen mehr zu finden. Das Unternehmen RWE und auch eine Immobilienfirma nutzten das schöne alte Haus in den vergangenen Jahrzehnten.

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Für das Foto besichtigte die kleine Mia mit ihren Eltern die Räume, in die jetzt neun Kinder einziehen werden.

Schumaneck-Mitbegründer Bernhard Schumacher ließ es grundlegend umbauen. Unter anderem wurden auf allen Ebenen neue sanitäre Einrichtungen eingebaut. Genaue Zahlen zu den Investitionen konnte er noch nicht nennen, aber allein für den Brandschutz habe die Schumaneck Kinderhaus gGmbH rund 150 000 Euro aufgebracht. Vier Monate dauerten die Arbeiten.

Hof und Garten

Das Janusz-Korczak-Haus bietet auf 240 Quadratmetern jedem Kind ein großes eigenes Zimmer als Rückzugsraum zur freien Entfaltung. Weiterhin stehen eine gemeinsame Küche, ein Esszimmer, ein Wohnzimmer, drei Badezimmer sowie zwei weitere Zimmer für die Betreuerinnen und Betreuer zur Verfügung. Zum Anwesen gehören außerdem ein kleiner Hof und ein Garten.

„Wir sind Ihnen zu tiefem Dank verpflichtet“, sagte Bürgermeister Dieter Freytag zu Bernhard Schumacher, „dass sie hier Kindern die Möglichkeit geben, wie in einer Familie aufs Leben vorbereitet zu werden.“

Der Namensgeber

Janusz Korczak, 1878 in Warschau geboren, war Arzt, Pädagoge und Schriftsteller. Er nahm mit seinem Einsatz für die Kinderrechte eine Vorreiterrolle ein. Sein Grundsatz war, Kinder als vollwertige, gleichberechtigte Menschen zu achten. 1912 eröffnete er in Warschau ein jüdisches Waisenhaus. Am Tag ihrer Deportation im Jahr 1942 begleitete er die 200 Kinder ins Vernichtungslager Treblinka – wohlwissend, dass dies auch für ihn den sicheren Tod bedeutete. „Ein Mann, der heldenhaft Haltung zeigte“, hieß es bei der Eröffnungsfeier in Brühl. (mrz)

Die Schumaneck-Einrichtungen bezeichnete er als einen „für Brühl unschätzbaren Pfeiler in Sachen Jugendhilfe“. Insgesamt werden derzeit 72 junge junge Menschen betreut.

„Ich wünsche mir, dass die jungen Menschen sich hier heimisch fühlen, wenn sie ins Haus kommen“, erklärte Marco Scaringi, der als Teamleiter die Betreuung in der neuen Einrichtung übernommen hat.

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Nach der Einsegnung durch Pfarrer Jochen Thull stand das Haus zur Besichtigung offen, während die künftigen jungen Bewohner bereits im Garten Fußball spielten.