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Land will GrundstückstauschPhantasialand könnte um 14 Hektar wachsen

Lesezeit 4 Minuten
Phantasialand Rookbourgh Achterbahn

Wird das Phantasialand in Brühl bald erweitert?

Brühl – Seit Jahren wird in Brühl über die Erweiterung des Phantasialands diskutiert. Jetzt kommt scheinbar Bewegung in die Sache: CDU und FDP haben im Landtag einen Antrag verabschiedet, der vorsieht, dass der Freizeitpark um 14 Hektar erweitert werden könnte.

Im Kern geht es um eine Fläche westlich des Haupteingangs des Freizeitparks, die einem Dreieck gleicht und zwischen der Landesstraße 194 im Norden, der Autobahn 553 im Süden und der Berggeiststraße beziehungsweise dem bisherigen Parkareal im Osten liegt.

Erweiterung Phantasialand Grafik

Hier könnte das Phantasialand erweitert werden.

Das Land soll für den Verkauf der bewaldeten und großenteils unter Naturschutz stehenden Fläche im Gegenzug ein fast 39 Hektar großes Waldareal erhalten. Damit sollen die Eingriffe in die Umwelt kompensiert werden. Wo die potenzielle Fläche sich befindet, blieb offen. Auch Bürgermeister Dieter Freytag konnte diese Frage nicht beantworten.

FDP Brühl: Erweiterung des Phantasialands wird dringend benötigt

Die Brühler FDP hat die Entscheidung am Mittwochabend bereits kommentiert. Das Land habe „heute den Verkauf der landeseigenen Fläche, die das Phantasialand zur dringend benötigten Erweiterung braucht, an den Freizeitpark durch Grundstückstausch beschlossen“, schreibt die Partei auf Facebook.

Jetzt liege die finale Entscheidung bei der Stadt. „Der beidseitige Eigentumsübergang erfolgt erst mit Inkrafttreten des noch durch die Stadt Brühl aufzustellenden Bebauungsplans Nr. 06.01.“, heißt es im Antrag. Das hat auch die FDP bestätigt. Sie schreibt dazu: „Man darf gespannt sein, wie sich die Fraktionen im Rat diesbezüglich positionieren werden.“

Rot-grünes Mehrheitsbündnis ist gegen Erweiterung des Phantasialands

Das rot-grüne Mehrheitsbündnis im Stadtrat lässt allerdings nicht den Hauch von Spannung aufkommen. In einer Koalitionsvereinbarung hatten SPD und Grüne allen Erweiterungswünschen des Freizeitparks eine klare Absage erteilt. Und ohne städtischen Bebauungsplan wird kein Bagger anrollen. „Wir haben uns eindeutig auf diese Position verständigt. Dabei bleibt es, unabhängig von dem, was auf Landesebene geschieht“, sagte SPD-Fraktionschef Michael Weitz am Donnerstag.

Auch Robert Saß, Vorsitzender der Brühler Grünen, unterstrich den Standpunkt seiner Partei: „Genau diesen Fall hatten wir befürchtet und dafür haben wir uns mit dem Koalitionsvertrag gewappnet. An der Entscheidung gegen eine Erweiterung des Phantasialands gibt es nichts zu rütteln.“

Noch deutlicher wurde Simone Holderried, Fraktionschefin der Grünen: „Fassungslos nehme ich zur Kenntnis, dass die Landesregierung ein unter Naturschutz stehendes, 14 Hektar großes Waldstück an ein privates Unternehmen zum Zwecke der Erweiterung verkaufen will. In einer Zeit, in der alles dafür getan werden muss, um die Klimaerwärmung einzudämmen, klingt diese Entscheidung wie eine Falschmeldung.“

CDU in Brühl: „Wir sind jetzt bereit, Wort zu halten“

Die Landtagsabgeordneten für den Rhein-Erft-Kreis, Romina Plonsker, Gregor Golland (beide CDU) und Ralph Bombis (FDP), erklärten in einer gemeinsamen Pressemitteilung: „Uns ist sehr wichtig, dass die möglichen Eingriffe in die Natur 1:1 kompensiert werden, zum Beispiel durch Wiederaufforstung und Ersatzgewässer. Der hier gefundene Kompromiss reduziert die ursprünglichen Erweiterungspläne deutlich unter Abwägung der Belange von Mensch, Natur und wirtschaftlicher Entwicklung.“

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Die Entscheidung das Landes begrüßte auch Holger Köllejan, Fraktionschef der Brühler CDU: „Vor neun Jahren hat sich der Rat mehrheitlich für eine Erweiterung ausgesprochen. Wir sind jetzt bereit, Wort zu halten.“ Das Phantasialand sei als Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor von immenser Bedeutung und benötige die Fläche.

Erweiterung des Phantasialands seit Jahren ein Thema

Seit mehr als 20 Jahren drängt das Phantasialand auf eine Erweiterung, um an Attraktivität insbesondere für Kurzurlauber zu gewinnen und der Konkurrenz stand zu halten. Ebenso lange gibt es Widerstand aus Teilen der Bevölkerung.

Ende 2012 schien der Weg frei für eine Vergrößerung: Der Regionalrat beschloss eine Änderung des Regionalplans. Grundlage war der von der Bezirksregierung vorgeschlagenen Kompromiss, der statt geforderter 30 Hektar im Wesentlichen lediglich eine Erweiterung um 14 Hektar im Naturschutzgebiet „Ententeich“ vorsah.

Parkdirektor Ralf-Richard Kenter hatte im Juni auf Anfrage dieser Zeitung noch einmal die Notwendigkeit der Erweiterung nach Westen betont: „Auch wenn das Phantasialand es seit Beginn dieses langwierigen Verfahrens zur Standortsicherung geschafft hat, seine Attraktivität für seine Tagesgäste auf der Bestandsfläche durch ständige Aktualisierung seines Angebots – etwa durch den Austausch von Attraktionen – zu erhalten, so fehlen Bauflächen, um zusätzliche Angebote für Mehrtagesgäste zu schaffen.“

Das Phantasialand wollte sich am Donnerstag noch nicht zu der jüngsten Entscheidung äußern.