Brühl – Es war um kurz nach vier Uhr morgens, als die Stadtbahnlinie 18 sich an der Haltestelle in Brühl-Schwadorf in Bewegung setzte. Es ging auf die gewohnte Strecke in Richtung Brühl-Mitte. Diese war in den vergangenen sechs Wochen Schaubild einer großen und ungewöhnlichen Baustelle gewesen. Denn dort ist während der Sommerferien für die Linie 18 ein zweites Gleis verlegt worden.
Seit 2015 baut die Häfen- und Güterverkehr Köln AG die Strecke der sogenannten Vorgebirgsbahn zwischen den Haltestellen Brühl-Mitte und Brühl-Badorf zweigleisig aus. Insgesamt soll der Ausbau etwa drei Jahre dauern, heißt es von der HGK.
Mit dem Umbau werden die Voraussetzungen für den zweigleisigen Betrieb auf der Strecke geschaffen. Die Arbeiten an der Fahrleitungsanlage, der Leit- und Sicherungstechnik mit zwei neuen elektronischen Stellwerken sollen noch bis in die zweite Jahreshälfte 2018 andauern. „Hierzu muss die Leit- und Sicherungstechnik im Abschnitt Brühl bis Bornheim der heutigen Streckenerweiterung angepasst werden“, teilt die HGK weiter mit. Die derzeitige Alttechnik, bestehend aus einem der ersten Mikroprozessorstellwerke ist nicht aufwärtskompatibel, so dass der Abschnitt mit neuen Signalen, Kabeln und Steuerrechner ausgestattet werden muss.“ Zusätzlich zu der Hardware müsse die Stellwerksoftware programmiert, getestet und abgenommen werden, was ein zeitaufwendiges Verfahren darstellt.
Die Sperrung gleich mehrerer Bahnübergänge in den vergangenen Wochen hatte für Verkehrschaos gesorgt und zu Beschwerden geführt. Unter anderem beklagten Einzelhändler in der Innenstadt, die Kunden würden vor lauter Sperrungen und mangelnder Informationen kaum noch den Weg zu den Geschäften finden.
Der Bahnübergang an der Clemens-August ist derzeit für den Autoverkehr gesperrt. Fußgänger und Radfahrer können passieren. Der Bahnübergang an der Liblarer Straße wird noch mindestens bis Mitte Oktober gesperrt sein.
Mit dem zweigleisigen Ausbau in Brühl möchte die HGK zur Stärkung des ÖPNV in der Region und zur Verbesserung des Angebots für die Fahrgäste beitragen. Die Erweiterung der Gleisinfrastruktur diene dazu, die Pünktlichkeit der Stadtbahnen zu verbessern und einen stabilen Zehn-Minuten-Takt gewährleisten zu können, heißt es. Die neue Gleisanlage soll in der zweiten Jahreshälfte 2018 in Betrieb genommen werden.
