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Fischsterben in ElsdorfStadt alarmiert wegen Kontaminierung des Fließes

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Ein toter Fisch treibt im Wasser (Symbolbild)

Elsdorf – Es stank fürchterlich, viele Fische verendeten und ein Hund, der im Elsdorfer Fließ gebadet hatte, hat sich dabei den Magen gründlich verdorben. So wurde es dem Bedburger Naturschützer Rolf Thiemann von Spaziergängern zugetragen. Eine bislang unbekannte Einleitung in das Gewässer hat üble Folgen.

Schaumkronen und fettiger Schleim schwimmen auf dem Wasser des Fließes zwischen Bergheim-Paffendorf und Bedburg-Kirdorf. Der Bach, in dem laut Thiemann viele Fischarten heimisch sind und an dessen Ufer der Eisvogel Brutplätze hat, ist durch die Kontamination zumindest beeinträchtigt, wenn nicht gar umgekippt.

Thiemann alarmierte Stadtverwaltung und Erftverband. Da war das Problem bereits bekannt, die Dimension allerdings nicht. Schon vor Weihnachten war eine unbekannte Einleitung festgestellt worden. Daraufhin wurde an der Stelle an der Kreisstraße 30n neben Friba, an der das Gerinne an die Oberfläche kommt, das Rohr abgesperrt. Die Behörden gingen von einer geringen Verunreinigung durch Fäkalien aus.Jetzt kamen die massiven Beschwerden bei den Behörden an.

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Regenwasser aus Richtung Zuckerfabrik

Die Stadtverwaltung fand heraus, dass das Regenwasser, das im Fließ gesammelt wird und abfließt, verrohrt aus Richtung Zuckerfabrik kommt. Dort hieß es laut Susanne Dettlaff, Fachbereichsleiterin im Bauamt, dass vor Weihnachten die Allulose-Produktion der Savanna-Forschungsstelle hochgefahren worden sei mit entsprechenden Abwässern der Rübenbearbeitung. Die seien aber in die Schmutz- und nicht in die Regenkanalisation geleitet worden. Bei der Pfeifer & Langen-Tochter war gestern niemand zu erreichen.Dettlaff erwägt, dass dort oder bei der benachbarten RWE/Bowa-Pumpenwerkstatt ein Abwasserrohr falsch angeklemmt worden sein könnte. Das könne aber auch auf der langen Strecke zwischen Dürener und Oststraße der Fall sein.

Eine erste Wasserprobe, gezogen vom Erftverband, habe ergeben, dass der chemische Sauerstoffbedarf (CSB) höher sei als der biologische (BSB), also eine Chemikalie anzunehmen sei, erläuterte Ulrich Muris, Abteilungsleiter für die Unterhaltung der Oberflächengewässer beim Erftverband. Daher habe das Elsdorfer Klärwerk, das vom Erftverband betrieben werde, eine Abnahme des Wassers abgelehnt. Inzwischen wurde eine Wasserprobe in einem Frankfurter Labor – in der Region war wegen der Feiertage kein Institut zu finden – untersucht. „Geringe, ungefährliche Mengen Eisen und Bakterienstämme wurden nachgewiesen.

Ablagerungen müssen trocknen

Das genaue Ergebnis bekommen wir erst am Montag, weil die Ablagerungen trocknen müssen“, sagt Dettlaff. Jetzt soll in zwei Tankwagen das im Rohr gestaute und verunreinigte Regenwasser abgepumpt und zwischengelagert werden. Denn weitere Regenmengen könnte das zugestopfte Rohr, aus dem ein Rinnsal weiterhin austritt, nicht aufnehmen.

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„Die gefundenen Bakterien untermauern die Vermutung, dass die Rübenverarbeitung eine Ursache sein könnte“, sagt Dettlaff vage. Denkbar sei auch ein Verkettung mehrerer Pannen, die durch den starken Regen der vergangenen Tage zum Problem geworden sein könnten. Ob tatsächlich ein großes Fischsterben durch den fehlenden Sauerstoff eingetreten sei, solle genauer untersucht werden, sagt Muris.