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Jahresrückblick 2020Das war das Jahr in Elsdorf

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Seit Jahrzehnten steht die Nordumgehung in Verlängerung der Oststraße, die die Gladbacher Straße im Zentrum entlasten soll, auf dem Wunschzettel der Stadt.

Elsdorf – Auch in den Kommunen im Rhein-Erft-Kreis stand das Jahr 2020 natürlich ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Aber auch die Kommunalwahlen, viele neue Bauprojekte und persönliche Geschichten prägen das vergangene Jahr. Heute blicken wir nach Elsdorf.

Januar:

Zum Strukturwandel der Stadt starteten ein neu gegründeter Arbeitskreis aus Politik, Verwaltung und Fachplanungsbüros im Bürgerhaus Neu-Etzweiler eine Bürgerbeteiligung. Über 200 Elsdorfer entwickelten Ideen zu den Themen Stadtentwicklung, Gestaltung der Tagebaukante, Touristik und Mobilität. Als Schwerpunkte wurden die Innenstadt und Heppendorf in den Fokus der „Zukunftswerkstadt“ genommen.

Februar:

Zur gründlichen Durchforstung des Heckelsbergs hatte die Verwaltung auf einen Feldweg viel zu dick Kies aufgetragen, sodass die Bauern nicht mehr mit ihren Gespannen auf ihre Felder kamen. Die Landwirte aus dem ganzen Stadtgebiet zeigten nach anfänglichem Zorn Edelmut und Zusammenhalt und reparierten den Schaden, indem sie 200 Tonnen Kies im unentgeltlichen Einsatz wieder abschabten.

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März:

Corona erreicht Elsdorf: der Zirkus Florida stand gerade an der Ohndorfer Straße, als er Spielverbot bekam. Da auch nachfolgende Engagements gestrichen wurden und der Zirkus dort auch nicht anreisen durfte, wies die Stadt ihm eine Wiese in Esch zu. Die Escher unterstützten die plötzlich einnahmenlose Artistenfamilie samt Dutzenden Tieren, wie Kängurus, Kamele und Alpakas, mit Nahrungs- und Geldspenden.

April:

Seit Jahren rollt im Niederembter Stadion kein Ball mehr. Die Einwohner konnten in einer Bürgerwerkstatt ihre Vorstellung in das Aussehen des künftigen Generationenparks einbringen. Im „Embepark“ soll es demnach eine kleine Bühne geben, für die die Tribüne den Besucherraum abgeben soll, es entstehen Spiel-, Sportflächen, Liegewiesen und Bereiche für jüngere und ältere Nutzer.

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Mai:

Rund zwei Millionen Euro hat die Stadt sich die Sanierung des Stadions im Zentrum kosten lassen, die nach einigen Verzögerungen eröffnet wurde. In den 50er-Jahren erbaut, war die Anlage nicht mehr zeitgemäß. Zwar ist die Sprintstrecke mit vier Bahnen nicht wettkampftauglich, dank Kunstrasen, Anlagen für Kugelstoßen, Hoch- und Weitsprung sowie Flutlicht freuen sich Vereine und Gesamtschule über die moderne Arena.

Juni:

Auf der Köln-Aachener- und in der Verlängerung Eifel-Straße wurde das Ortsschild auf Anweisung des Kreises von der Einmündung Alte Landstraße zur Jackerather Straße versetzt. Die Stadtverwaltung hatte mit Verweis auf Grundstückszufahrten, Straßeneinmündungen und nahe Ortslage vergeblich Einspruch erhoben. Auf dem Abschnitt darf künftig somit 70 statt 50 Stundenkilometer schnell gefahren werden.

Juli:

Die Planer haben die Bürgerwünsche ausgewertet und in ein Konzept gegossen. Highlight der Zukunftsvisionen der Zeit nach dem Tagebau ist eine der Stadt vorgelagerte, 1400 mal 300 Meter große Hafeninsel mit Wohnquartier im zukünftigen Hambachsee. Auf dem Festland sollen Zukunftsterrassen mit Ferien-, Solarpark, Waldsiedlung und Panoramaradweg eine goldene Zukunft einläuten.

August:

Ein Saal für 500 Menschen, der auch als Schulmensa genutzt wird, Fachräume für Naturwissenschaften und eine Großküche beherbergt der Neubau neben der Gesamtschule, der in den Sommerferien fertig wurde. Gefördert wurde der 9,8 Millionen Euro teure Neubau mit 800.000 Euro vom Land. Der veranschlagte Kostenrahmen wurde laut Verwaltung eingehalten. Zurzeit entsteht ein Trakt für die Oberstufe.

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September:

Der Gartenbauverein übernimmt die Leichenhalle auf dem Berrendorfer Friedhof als Vereinsdomizil. Die Aussegnungshallen werden kaum noch benötigt. Bürgermeister Andreas Heller bezeichnete den Schritt als „tolles Beispiel, wie man nicht mehr benötigte Infrastruktur weiterhin nutzen kann“. Aus der Bevölkerung wurden Stimmen laut, die die ungewöhnliche Nutzungsänderung für pietätlos hielten.

Oktober:

Kiesgruben will die Bezirksregierung auf mehreren Flächen im Stadtgebiet zulassen. Unter anderem die Initiative Heppendorfer Bürger (IHB) rief zum Protest auf. Dem folgten über 150 Einwohner. Auf Bannern taten sie ihren Unmut auf dem Heppendorfer Dorfplatz kund. Sie fürchten Lärm, Staub und Verkehr und verwiesen auf die großen Belastungen der letzten Jahrzehnte durch den nahen Tagebau Hambach.

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November:

Zehn Jahre nach der Regionale 2010 und dem Revierprojekt Terra Nova wird der damals schon geplante Radweg zwischen dem Freizeitradweg „Speedway“ und dem Forum Terra Nova entlang der Tagebaukante nach langen und zähen Grundstücksverhandlungen endlich in Angriff genommen. Bis zum Frühjahr soll ein erstes Stück von Esch bis auf Höhe der ehemaligen Zuckerfabrik fertiggestellt sein.

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Dezember:

Seit Jahrzehnten steht die Nordumgehung in Verlängerung der Oststraße, die die Gladbacher Straße im Zentrum entlasten soll, auf dem Wunschzettel der Stadt. Nach Fertigstellung des Stücks zwischen ehemaliger Friba und Neu-Etzweiler samt Radwegen und Verkehrsinsel vor der Kita ist die Straße noch nicht freigegeben, weil sich Stadt und Kreis nicht über die zulässige Höchstgeschwindigkeit einigen können.