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Neue Seen für den ArtenschutzWasservögel machen Platz für RWE-Tagebau

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Elsdorf-Berrendorf – Graureiher, Möwen, Enten, Flussregenpfeifer, Schwalben und Libellen tummeln sich ungestört auf und an den neuen Seen bei Berrendorf. Schon wenige Wochen nach der Flutung des ehemaligen Ackers scheint der Umzug von den ehemaligen Klärteichen der Zuckerfabrik unweit des Hofs Mönchskaul an den Wiebach gelungen.

Zwei der Klärteiche, die in rund zwei Kilometern Entfernung vom neuen Domizil liegen, fallen demnächst dem nahenden Tagebau zum Opfer. RWE Power hat zum Ausgleich im Dreieck von Bundesstraße 477 und Landesstraße 277 (Heppendorfer Straße) eine Seenlandschaft angelegt.

Novum: Außerhalb der Abbaufläche

„Normalerweise findet die Rekultivierung auf dem Tagebaugelände statt. Hier haben wir ausnahmsweise ein Areal außerhalb der Abbaufläche für den Artenschutz umgestaltet. Das ist ein Novum“, erläutert Harald Marx, bei RWE Power für Tagebauplanung und -genehmigung zuständig.

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Nach zweieinhalbjähriger Planung und in nur fünf Monaten Bauzeit entstanden ein See und zwölf Tümpel mit insgesamt 2,3 Hektar Wasserfläche, nennt Marx die Eckdaten. Bei einer Tiefe von zehn bis 140 Zentimeter können die Wasservögel in 8.000 Kubikmeter Wasser baden. Nach Bewegung von 55.000 Kubikmetern Erdreich zur Modellierung der Landschaft wurde Dichtungsfolie aufgelegt.

Dann wurde das Bad für die Vögel aus der benachbarten Wiebachleitung, die den Tagebau Hambach sümpft, eingelassen. Der Pegel soll monatlich überwacht und nötigenfalls Wasser nachgefüllt werden. „Niederschlag und Verdunstung sollten sich in der Waage halten“, erläutert Sandra Janz vom RWE-Naturschutz.

Zaun garantiert Ruhe für die Vögel

Sie begründete die Einzäunung des Geländes, von dem zunächst abgesehen werden sollte, mit zu häufiger Störung der Ruhe für die Vögel durch Menschen und Hunde. Das sei schon in den ersten Wochen der Besiedlung zu beobachten gewesen. Wie Klaus Blum vom städtischen Bauamt sagte, habe es bereits Beschwerden von Hundehaltern gegen die Einfriedung gegeben.

Im Herbst sollen Hecken und Obstbäume gesetzt werden, die den Zaun in einigen Jahren überflüssig machen. „Ich appelliere an die Bürger, das Verbotsschild zu respektieren“, sagt Bürgermeister Wilfried Effertz. Schließlich sind in der Mitte des Sees kleine Inseln aufgeschüttet worden, auf denen Totholz- und Steinhaufen demnächst sogar zum Brüten einladen sollen.

In den Tümpeln werden bald Amphibien wie Kreuz- und Wechselkröte ausgesetzt, die im Tagebau eingesammelt werden.