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Bauen in Erftstadt wird schwierigerViele Häuser liegen jetzt im Überschwemmungsgebiet

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Die Straßen –  hier in Frauenthal –  hatten sich bei der Flutkatastrophe in reißende Ströme verwandelt.

Erftstadt – Die Realität hat die Theorie über den Haufen geworfen: Die Bezirksregierung Köln hatte Hochwasser der Erft und deren Auswirkungen berechnet, doch die Ereignisse im Sommer des vergangenen Jahres gingen weit über das hinaus, was als extremes Hochwasser gegolten hatte.

Jetzt gibt es eine Simulation der damaligen Flut, und als Folge wird das Überschwemmungsgebiet neu definiert und vorläufig gesichert. Im Juli sei fünfmal soviel Wasser aus der Erft und ihren Nebenbächen abgeflossen wie im Extremhochwasser berechnet, teilt die Bezirksregierung mit.

Keine Mauern oder Anbauten in Erftstadt

Für vorläufig gesicherte Überschwemmungsgebiete gelten die gleichen Regeln wie für gesetzlich festgelegte Überschwemmungsgebiete. Verboten ist alles, was verhindern könnte, dass das Wasser abfließt. Es dürfen keine Mauern oder Anbauten errichtet, keine großen Gegenstände gelagert, auch keine Bäume und Sträucher gepflanzt werden, wenn sie denn dem Wasser im Weg wären.

Konkret bedeutet das für Erftstadt, dass in den vorläufig gesicherten Überschwemmungsgebieten keine neuen Baugebiete ausgewiesen werden dürfen. Wenn schon Baurecht bestehe, so die Bezirksregierung, könne die Wasserbehörde den Bau genehmigen. Allerdings müsse es einen Ausgleich geben, um dem Fluss den Raum, der ihm an der einen Stelle genommen werde, an anderer wiederzugeben.

Das neue Überschwemmungsgebiet ist deutlich größer als das alte, sprich: Manch einer wohnt nun plötzlich dort, wo es schwerer wird, einen Anbau oder eine Mauer um den Garten genehmigt zu bekommen. Und ob die neuen Häuser, die in Friesheim gegenüber der Weißen Burg gerade entstehen, heute noch genehmigt würden, ist mehr als fraglich.

Nach der Flut: Alles auf den Prüfstand

Die Stadt werde alles, was künftig geplant werde, auf der neuen Grundlage überprüfen, sagt Stadtsprecher Christian Kirchharz. Der Technische Beigeordnete Dirk Schulz verweist aber vor allem auf die Zusammenarbeit mit allen Akteuren am Oberlauf der Erft. Kreise, Kommunen und Erftverband arbeiten an einem Konzept, um zu verhindern, dass noch einmal eine Flutwelle dieses Ausmaßes entsteht. Der Erftverband spricht davon, 100 neue Rückhaltebecken anzulegen. Die Stadt plant Informationsveranstaltungen für die Bürger. Schon jetzt gibt es regelmäßig Veranstaltungen mit dem Hochwasserkompetenzzentrum zum Thema Hochwasserschutz.

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Die Karten der Überschwemmungsgebiete können bis einschließlich Montag, 5. September, bei der Bezirksregierung eingesehen werden, Terminvereinbarung sind unter 0221/ 1474647 möglich. Die Unterlagen finden sich auch im Internet.